TREND Teach-in Nr. 3
Rechtspopulismus und die Linke

12/11

trend
onlinezeitung

Die bisherige Geschichte der BRD ist ohne die Existenz rechtsradikaler Parteien undenkbar. Richtete sich deren  Rassismus über viele Jahrzehnte gegen „die Ausländer“ schlechthin, entwickelte sich nach dem 11. September 2001 im rechten Lager eine Strömung, die sich auf den Kampf gegen  Muslime spezialisierte. Das Besondere daran sind die ideologischen Schnittstellen zu Strömungen der Linken. Deren  offene Flanke ins rechtspopulistische Lager ist Resultat eines Jahrzehnts „antideutscher“ Debatten. Was als Kritik an der  vorgeblichen „Volksnähe“ von klassenkämpferischen Positionen begann, hat sich längst in ein kulturrassistisches  Aussteigerprogramm für angebliche Ideologiekritiker_innen gewandelt. Bislang scheint die Linke nicht fähig oder willens, sich  dieser Entwicklung zu stellen und die Flanke ins rechtspopulistische Lager zu schließen.

Um eine überfällige  Debatte über diesen Zustand zu befördern, laden wir am
17.  Dezember 2011 um 19 Uhr zu einem TREND-Teach-in
im Mehringhof (Veranstaltungsetage)
ein.

Es diskutieren:

Gerhard Hanloser (Sozialwissenschaftler)
Bernhard Schmid (Jurist)
Attila Steinberger (Publizist)

Moderation: Georg Klauda & Karl-Heinz Schubert

Der Text zum Thema
Die wunderbare der Welt der Anti-Deutschen
von Louise Michel, November 2011

Selbstkritisches aus dem antideutschen Spektrum

associazione delle talpe Bremen
Antideutsch,antinational,hegemonial... (Format PdF)

"Es lässt sich also feststellen, dass die vorliegende antideutsche Theorie in ihren  Grundbegriffen gravierende Mängel aufweist. So sehr empirisch sinnvoll ist, von so etwas  wie strukturell angelegtem bewusst-unbewusstem völkischem Intentionalismus auszugehen,  und wichtig ist, die Kritik ökonomischer Fetischformen stark zu machen und auf ihre afunktionalen Momente zu verweisen, so wenig überzeugt die Volksmonaden-Konstruktion  aufgrund ihrer fehlenden Vermittlungsschritte zwischen Kapital und nationalem (Un)Bewusstsein, das sich nicht ohne eine große Portion funktionaler Staatsstrukturen  konzipieren lässt."   

Georg Weerth-Gesellschaft Köln
Die neueste Häutung der deutschen Ideologie

"Das Bild, das die Antideutschen von den Deutschen der Gegenwart zeichnen, ist verzerrt, weil sie auch die Vergangenheit aus der Perspektive des antifaschistischen Deutschland des Jahres 2011 interpretieren."

Zum Thema "antideutsche Debatte"
sind bisher bei TREND folgende Artikel
(eine  Auswahl) erschienen: