Antideutsch ist Amokdeutsch
Die Anti-Deutschen sind in erster Linie Deutsche, und zwar, wie sich bei näherem Hinsehen zeigt, von der übelsten Sorte.

von Helmut Loeven

7-8/02
 

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Gestatten Sie mir, meine Damen und Herren, eine Klarstellung:

Wer zu den glücklichen Menschen gehört, die diese Blätter schon länger kennen, wird sich an einige Sätze erinnern, die hier vor etwa zehn Jahren zu lesen waren. „Die Deutschen sind doof, darum besser zweigeteilt“, lautete einer von ihnen, und ein anderer: „Die deutsche Nation hat zwei Weltkriege vom Zaun gebrochen, weil sie nach der Weltherrschaft strebte. Danach strebt sie immer noch. Diese Nation hat Millionen Menschen vernichtet. Sie würde es wieder tun.“ Der Sarkasmus der ersten Satzes drängte sich ebenso auf wie der Ernst des zweiten beim Betrachten des deutschen Zustandes. Auf diesen Blättern wurde der Auffassung widersprochen, daß Deutschland seiner „neu gewonnenen Bedeutung in der Welt“ gerecht werden müsse. Besser wäre es, so stand es hier, wenn Deutschland eine solche Bedeutung nicht hätte. Daß die Deutschen mit sich und den anderen immer Schlimmeres im Schilde führten als die anderen mit sich und den Deutschen, war hier zu lesen, und, daß man nicht mit einem Deutschen sich streiten solle, wenn man müde ist.

DER METZGER gehörte zu den wenigen Stimmen, die die Wiedervereinigung rundweg ablehnten. Die Teilung war die Garantie dafür, daß Deutschland die europäische Ordnung nicht aus eigener Kraft aus den Angeln heben konnte. Die Wiedervereinigung gab der deutschen Nation die Macht zurück, die für die Welt verheerend gewesen war. DER METZGER war auf die Landsleute nicht gut zu sprechen. Hatten sie doch, mit dem sonnigsten Gemüt der Welt, die Chance vertan, die ihnen mit der Gründung der Deutschen Demokratischen Republik in den Schoß gefallen war. Von deutschem Boden sollte die Überwindung des kapitalistischen Systems ausgehen. Ein dummes Kind, das eine wertvolle Vase zerschlug, darauf stolz war und dafür gelobt wurde: Meine Begeisterung hielt sich zurück. (Inwieweit die DDR an sich selbst gescheitert ist, steht auf einem anderen Blatt).

Die Deutsche Wiedervereinigung war eines jener Ereignisse, die einigen Deutschen Linken die Gelegenheit verschafften, die Kurve zu kratzen und in den Schoß der Nation zurückzukehren. DER METZGER ist diesen Weg nicht mitgegangen, aber auch nicht den anderen, der mit Parolen wie „Nie wieder Deutschland“ oder „Deutschland halt's Maul“ gepflastert ist. Und wenn letzteres nicht deutlich genug gesagt wurde, muß es hier nachgeholt werden.

Eigentlich ist es mir völlig egal, ob Deutschland zweigeteilt, viergeteilt oder vereinigt ist. Wären es zwei deutsche Staaten mit kapitalistischer Ordnung gewesen, wäre es ein doppeltes Ärgernis gewesen. Wäre nicht die DDR von der BRD, sondern die BRD von der DDR einkassiert worden, hätte ich lauthals „Auferstanden aus Ruinen“ geschmettert. Die Vereinigung wäre mir willkommen gewesen, wenn daraus hervorgegangen wäre ein Gemeinwesen, daß alle Nationen enden und Länder nur noch Länder sind und Völker nur noch Bevölkerungen - eine neue DDR gewissermaßen, die sich von der alten allerdings hätte unterscheiden müssen. Was mich an der Vereinigung stört, ist nicht die Reduzierung der Zahl deutscher Staaten, sondern ihr politökonomischer Charakter. Die Parole „Nie wieder Deutschland“ ist noch nicht einmal utopisch, sondern einfach blöd. Genauso könnte man sagen: „Nie wieder Juni“ oder „Nie wieder fünfzigster Breitengrad“ oder „Nie wieder Wanheimer Straße“.

Was sollte gegen Deutschland einzuwenden sein? Seine landschaftliche Vielfalt ist reizvoll. Es ist ein Land mit gemäßigtem Klima. Es herrscht kein Mangel an Wasser. Es gibt wenig gefährliche Tiere, kaum Giftschlangen und keine Skorpione. Die Landwirtschaft ist in der Lage, die Bevölkerung zu ernähren. In Deutschland gibt es eine halbwegs funktionierende Post, und das Telefonnetz bricht nicht ständig zusammen (trotz Privatisierung). Die Straßen sind anschaulich, sinnfällig und zutreffend beschildert. Ein nennenswerter Teil der Bevölkerung ist des Lesens und Schreibens kundig. Die Verkehrsstruktur ermöglicht eine gewisse Mobilität innerhalb der Landesgrenzen und ein schnelles Verlassen des Landes bei Bedarf. Die relativ geringe Ausdehnung des Landes macht es möglich, jeden beliebigen Ort im Inland und die Grenze innerhalb eines Tages zu erreichen. Deutschland ist in Mitteleuropa vorteilhaft gelegen. Man ist ebenso schnell in Frankreich oder Holland wie in Italien oder Dänemark. Das gesellschaftliche Klima ist halbwegs erträglich - wenn man es etwa mit dem in den USA vergleicht. Die Todesstrafe ist abgeschafft.

Der größte Vorteil Deutschlands ist ganz ohne Zweifel die deutsche Sprache. Man versteht jedes Wort.

Zwar muß man, gerade was diesen Punkt betrifft, gewisse Einschränkungen einräumen. So ist in den süddeutschen Raum die deutsche Sprache bisher noch kaum vorgedrungen. Und wer in Berlin nach dem Weg fragt, wird den Kontakt mit den Eingeborenen im besten Fall unversehrt überstehen. Genaugenommen sind die Vorteile dieses Landes mit den geringsten Abstrichen im Ruhrgebiet zu genießen. Das liegt an dem erfreulich hohen Ausländeranteil.

Alles in allem kann man sagen: In diesem Land sich aufzuhalten ist der größte Tort nicht, den das Schicksal für einen sich ausgedacht haben könnte, weshalb viele die Einreise versuchen. Daß mancher über die Erlangung der deutschen Staatsbürgerschaft froh wäre, ist verständlich. Der deutsche Paß dürfte weltweit zu den begehrtesten Gegenständen gehören. Wer ihn besitzt, kann sich zwar nicht mehr darüber freuen, als deutscher Staatsbürger an kein anderes Land ausgeliefert werden zu können (das ist bei der letzten Änderung des Grundgesetzes sangundklanglos kassiert worden), aber jederzeit von wo auch immer kommend an der Einreise nicht gehindert werden zu können, ist nicht zu verachten. Der deutsche Paß, der seinen Inhaber als deutschen Staatsbürger ausweist, ist praktisch, etwa wie ein Führerschein oder ein Abiturzeugnis.

So. Jetzt habe ich hoffentlich alle gegen mich aufgebracht, was meine Absicht war: die Antideutschen sowieso und die Deutschnationalen erst recht, weil ich das alles so nüchtern-kalkulierend betrachte und meine Eloge so gar nicht aus dem Herzen kommt. Wer die Teilhabe am Leben in diesem Lande als günstigen Umstand schätzt, hat für die Vaterlandsliebe keinen Platz mehr gelassen. Und wer vermutet, daß das Nutzen von Vorteilen jeglichen Anflug von Opferbereitschaft verwirft, hat mich richtig verstanden.

Natürlich gibt es in diesem Land auch Phänomene, für die die Begeisterung sich in Grenzen hält. Ich denke da zum Beispiel an die Deutsche Linke. Ich meine jetzt nicht die vielen Leute, die viele Jahre im Betriebsrat um jede Erleichterung hart gerungen haben oder in der Fußgängerzone die UZ verkaufen oder Spenden für Kuba sammeln oder Plakate für den Ostermarsch kleben, also die, die in unermüdlicher Kleinarbeit kleine Löcher in harte Bretter bohren und darum weiterkamen als andere. Die sind ganz in Ordnung. Die haben nicht nur recht, die sind auch ganz nett. Die haben ihre liebenswerten und verzeihlichen Marotten. Wenn ich von der Deutschen Linken (mit großem D) spreche, meine ich andere: Die sind nie um einen Wortschwall verlegen, um zu verkünden, daß es überflüssig, ja geradezu falsch ist, sich in der Gewerkschaft, beim UZ-Verkauf, in der Kuba-Solidarität, beim Ostermarsch zu engagieren, und neuerdings, daß das alles ein Verbrechen ist. Ich meine die Revolutionswächter ohne Revolution, die Richter über den Weltenlauf im leeren Gerichtssaal, keinen verstehend und von keinem verstanden. Weil ihre Luftschlösser Luftschlösser blieben, errichten sie Luftinterierungslager. Da ihre Macht nicht so weit reicht, Leute einsperren zu können, schieben sie überall dort, wo der arglose Zeitgenosse fürbaß schreitet, Fettnäpfchen hin. Ihre letzte Leidenschaft ist es, in künstlicher Aufgeregtheit und im Klang der Maßlosigkeit die anzuprangern, von denen sie sich wenig unterscheiden. Ihre Verkündigungen sind für den Lauf der Dinge so erheblich wie das Fahrrad, das in China umfiel. Stattdessen dienen sie nur dazu, sich an ihrer eigenen Gescheitheit zu berauschen. Man wünscht ihnen Mißerfolg, weil die Art und Weise des Miteinanderumgehens, die dieses Milieu entwickelt hat, auf die ganze Gesellschaft übertragen ein Schrecken ohne Ende wäre, und weil man sich zu gut vorstellen kann, was über uns käme, wenn ihnen Macht in die Hände fiele.

Wer mehr als in dem Maße, das diese Gesellschaft setzt, für die Menschen Zuneigung hegt, hat sich unversehens auf der linken Seite wiedergefunden. An denselben Ort trieb es andere. Man ist Menschen begegnet, bei denen man das Gefühl hatte, daß sie, stünde es in ihrer Macht, für das, was sie sich in den Kopf gesetzt haben, keinen Stein auf dem anderen lassen würden. Man ist Menschen begegnet, die ganz genau wissen, was für alle richtig ist. Solche Leute können gefährlich werden.

Back in the BRD

Würde man diesem Land für einige Zeit den Rücken kehren und dann, etwa nach einer fünfjährigen Antarktisexpedition, zurückkehren und all die großen und kleinen Exponenten der Deutschen Linken wiedertreffen, würde man erstaunt ausrufen: „Wie hast du dich verändert, und wie bist du doch gleichgeblieben! Deine Meinung ist heute eine völlig andere, aber die Art, sie zu sagen, ist immer noch die gleiche: apodiktisch, zynisch, selbstgefällig.“ Für diese Erkenntnis braucht man allerdings nicht fünf Jahre in der Antarktis zu leben. Die Beliebigkeit der Meinung ist für diese Specis ebenso charakteristisch wie die Penetranz der Haltung. „Nur wer sich ändert bleibt sich treu“ ist der euphemistische Wahlspruch. Unter Treue zu sich selbst versteht der, der alle Tassen noch im Schranke hat, etwas ganz anderes als der Herr Biermann, von dem der Spruch stammt und der dessen Verdrehtheit geradezu vorlebt. Der ist sich untreu geworden und hat sich gar nicht verändert.

Der Herr Biermann, der heute auf allem, was links ist, herumhackt, als hätte er nie was anderes getan, ist gerade darum für die Deutsche Linke der ideale Repräsentant. Henryk M. Broder (um ein weiteres Beispiel eines emsigen Kommunistenfressers zu nennen) wurde auf diesen Blättern schon mal als der „ideelle Gesamt-68er“ bezeichnet. Die authentischsten Vertreter der Deutschen Linken sind gerade die, die gar keine Linken mehr sein wollen. Das sind die Leute, die über ihr Geschwätz von gestern die Nase rümpfen und dann weiterschwätzen wie gestern. Für die, die ihnen mal geglaubt haben, haben sie nur Verachtung übrig. Die Deutsche Linke: nur echt mit Abschwur!

Welche Sottisen hat uns die Deutsche Linke schon beschert! Das K-Gruppen-Milieu: Leute, an sich mit Abitur, die in der chinesischen Kulturrevolution Lebensmaximen für sich und alle gefunden zu haben glaubten, wurden zu Verkündern banaler Sentenzen. Die Privatisierung des Politischen: vom Regen der Kleinfamilie in die Traufe der WeeGee. Die Frauenbewegung: wo geht's zum Kasernenhof? Die Grünen: ach!

Es ist immer dasselbe: am Ende kommt etwas ganz anderes dabei heraus als man eigentlich wollte, und es wird abgeschworen von linken Elementartugenden. Man entsagt sich der antinationalen Utopie (K-Gruppen), dem Antiautoritären, der Selbstbestimmung, der Lust, der Sittenlockerung, dem Hedonismus, dem Antimilitarismus und schließlich (bei den Grünen) der Opposition. Abgeschworen wird immer, ob man das Lager verläßt oder drinbleibt. Seit 1968 ist irgendwann und irgendwo alles rehabilitiert worden, wogegen Linke sich wenden: Aristokratie, Bourgeoisie, Prüderie, Nation, Karriere, Axel Springer, Militär und neuerdings auch Imperialismus und Großmacht. Für letzteres steht neueste Hit: die „Antideutschen“.

Man darf sich von dem Namen nicht täuschen lassen. Die Titulierungen der verschiedenen Strömungen und Fraktionen der Deutschen Linken sind so zufällig wie Familiennamen. Müller darf auch der heißen, der noch nie ein Korn Getreide gemahlen hat, und Schulze darf sich auch der nennen, der keinem Dorf vorsteht. Die Namen sind einfach nur Gewohnheitssache. Die Antiautoritären schreien sich gegenseitig, die Autonomen wissen nicht, was „Autonomie“ auf deutsch heißt, und die Undogmatischen sind genauso dogmatisch wie alle anderen Dogmatiker. Die Anti-Deutschen sind in erster Linie Deutsche, und zwar, wie sich bei näherem Hinsehen zeigt, von der übelsten Sorte.

Denken Sie nur an die Parole „Deutschland halt's Maul“. Das erinnert an Orte, an denen die deutsche Sprache wirklich häßlich klingt (vielleicht kennen die gar keine anderen). Wenn jemand sagen würde „Shut up, Germany“ oder „Halto di Goscho Germania“, wäre es zwar auch Quatsch. Aber „Deutschland halt's Maul“, von einem Deutschen in deutscher Sprache vorgetragen, ist eine Aufforderung, die zuerst an den gerichtet ist, der sie ausspricht. Die Parole zieht die Antwort „Dann halt Du doch selber dein Maul“ zwangsläufig auf sich. Also dieser Parole fehlt so jeder undeutsche Charme.

Verrückter als die Verrückten oder Deutsche drohen mit Frieden

„Man würde über kurz oder lang fast so verrückt werden wie die Verrückten“, beklagt sich die Bahamas-Redaktion. Falsch! Noch verrückter als die Verrückten müssen die sein, die sich umzingelt sehen von „autonomen Schmuddelkindern“ mit „diskurstheoretisch aufgerüstetem Anhang“, vom „antiamerikanischen Bündnis aus völkischen Ideologen, moralischen Verzichtsaposteln und Ethno-Zoologen“, vom „generationsübergreifenden Kuscheltreffen aller deutschen Revolutionäre“, die „den Kopf voll haben mit zivilisationsfeindlicher Agrarromantik“, von der „vegan-antiimperialistischen Volxküche“, wo sich „Gysi und Nazi gute Nacht sagen“, von „publizierenden Bauchrednern“, vom „in der Linken aufgehobenen völkischen Aufbruch“, vom „deutschen Wappenadler und seiner ständigen Begleiterin, der ordinären Friedenstaube“, „wo der Volkssturm seit zehn Jahren die Oberhand hat“ und „eine mächtige Gerechtigkeitspartei den deutschen Friedenswillen drohend verkündet“. Gut gebrüllt! Wir wissen jetzt, was ihr gegen Deutschland habt: Deutsche drohen mit Frieden! Das ist in der Tat originell.

Was schwant denen da nur? Daß „sich also hinter der jetzigen demonstrativen Bündnistreue gegenüber den USA nur allzu große Empathie für die Motive der islamistischen Attentäter (verbirgt)“. Denn „das große Einverständnis dieser dubiosen Opposition mit der Gesellschaft, der sie lange als Verwahrer und Verwalter ihrer geliebten Traditionen diente, ist vollzogen“.

Diesem Einheitsbrei von Gesellschaft & Opposition setzen die „Antideutschen“ ihre großen Einverständnisse entgegen. Das klingt dann so: „Als Präsident Bush nach dem 11.09.01 seine Arbeit so gut machte, wie er es nach einem bislang unbekannten und in seinen Folgen unberechenbaren Angriff konnte, da schlug ihm aus Deutschland nichts als Haß entgegen. Seine dürftigen patriotischen Reden wurden ihm als teuflische Mischung aus Primitivität und Größenwahn ausgelegt, seine Entschlossenheit als Feigheit, seine Zielgerichtetheit als Willkür.“ Von einer Kritik an antiamerikanistischen Ressentiments, die a) in der deutschen Gesellschaft latent sind und b) sich unter dem Eindruck des Vietnam-Krieges in der westdeutschen Linken eingeschlichen haben, ist diese Laudatio auf den US-Präsidenten weit entfernt, so wie auch die „antideutsche“ Kritik an der Linken alles andere ist als eine Ermahnung, das Einverständnis aufzukündigen und wieder zur Opposition zu werden. Wie schon angedeutet: Das Etikett „antideutsch“ ist eine Täuschung. Nicht als zu groß wird das Einverständnis der Opposition mit der Macht moniert, sondern als zu gering.

Da sollen sich die Deutschen doch, verdammt nochmal, ein Beispiel an den Amerikanern nehmen. Justus Wertmüller: „Die Amerikaner, die den Egoismus predigen und die Hemdsärmeligkeit, die wahrheitswidrig behaupten, sie hätten die Zügel in der Hand, werden wegen dieser immerhin noch erfreulichen Wunschvorstellung in Verantwortung genommen für alles, was mit ihnen genauso geschieht wie mit den Deutschen oder den Saudis.“ Wieso Saudis? „Der Deutsche aber mißtraut der Hemdsärmligkeit und fürchtet den Ellenbogen.“ Ach nee!

Das ist die „antideutsche“ Kritik an Deutschland: daß hier keine rechte Ellenbogengesellschaft mehr zustandegebracht wird und daß es zuwenig hemdsärmelig zugeht. Wenn man also mitgekriegt hat, daß „antideutsches“ Unbehagen an Deutschland in diese Richtung geht, leuchtet einem auch ein, woher die auffällige Amerika-Bewunderung rührt, über die man hätte erstaunt sein können, weil das meiste von dem, was an Deutschland wirklich unangenehm ist, einem in den USA in anderthalbfacher Vergrößerung entgegenspringt, wo man sich ständig selbst auf die Schulter klopft, am eigenen Wesen die Welt genesen lassen will, sich für die Größten hält und sich ständig versichert: „Wir sind (wieder) wer.“ Was Mitscherlich mit Blick auf die Deutschen die „Unfähigkeit zu trauern“ genannt hat, diese Gleichgültigkeit dem Entsetzlichen gegenüber, zeigte sich in dem großmäuligen Patriotismus, mit dem die USA auf den tausendfachen Tod des New Yorker Attentats reagierten.

Wertmüller bedauert, daß die Deutschen „nicht mit Hand anlegen (wollen) bei der Zertrümmerung der finsteren Kulturen, die Selbstverwaltung ohne Hoffnung auf irdisches Glück moderieren… Sie fühlen sich solidarisch mit jenen Gegenden, in denen täglich 20.000 Kinder sterben… Deutsche gründen Gesellschaften für bedrohte Völker und verwischen gezielt die Grenze zwischen dem Verschwinden nichtswürdiger Kulturen und der tatsächlichen physischen Bedrohung von Minderheiten.“ Die Deutschen, so fordern es die „Antideutschen“ sollen wieder zu Amokläufern der Weltgeschichte werden. Sie sollen wieder unfähig werden zu trauern. Sie sollen sich mal wieder auf ihre Traditionen besinnen und Kulturen zertrümmern, die als finster und nichtswürdig zu gelten haben. Warum geht es den Menschen in der Dritten Welt nicht gut? Weil sie von den USA und von der NATO bombardiert werden? Weil sie Opfer eines Weltwirtschaftssystems sind, von dem auch und gerade das deutsche Kapital profitiert? Nein: weil sie „Selbstverwaltung ohne Hoffnung auf irdisches Glück moderieren“.

Bahamas zitierte aus irgendeinem Flugblatt folgendes: “'Wasser, Erde, Nahrung, Wald, Saatgut, Kultur und die Identität der Völker sind das Erbe der gesamten Menschheit, der augenblicklichen und zukünftigen Generationen. In dieser Hinsicht ist eine der wichtigsten Aufgaben der Schutz der Artenvielfalt. Die Völker haben ein Recht auf gesunde und nachhaltige Nahrungsmittel ohne gentechnische Veränderungen. Die Selbstbestimmung über die Art der Ernährung im nationalen, regionalen und lokalen Raum ist ein Grundrecht und dies durchzusetzen ist der Schlüssel zu einer demokratischen Agrarreform'“, und antwortete: „Soll heißen: Es gibt keine Individuen, nur Völker. Rechte und Bedürfnisse sind daher allein als natürliche Eigentumstitel von Zwangskollektiven zulässig. Wenn die Völker schon ein Recht auf den Schutz 'ihrer' Getreidearten haben, haben sie dann nicht auch ein Recht auf den Schutz vor artwidriger Durchmischung genetischer wie kultureller Art? … Hier marschiert der Strasser-Flügel der radikalen Linken, das ist die Anschlußstelle zu den bekennenden Nazis.“

Was will der Dichter damit sagen? Wenn ich von einem Flieger spreche, soll das heißen: es gibt keine Radfahrer, und ich bin Hugo Strasser? Wer von Völkern spricht, hat Individuen vielleicht aus den Augen verloren, vielleicht auch nicht. Aus dem zitierten Text geht das jedenfalls nicht hervor, ebenso, wie mein Sprechen über Flieger nicht zu der Schlußfolgerung berechtigt, ich hätte die Existenz von Radfahrern bestritten. Es mag ja sein, daß die „Identität der Völker“ eine bedenkliche Phrase ist, aber hier gleich den „Strasser-Flügel der radikalen Linken“ marschieren zu sehen und nichts weniger ausgemacht zu haben als „die Anschlußstelle zu den bekennenden Nazis“ ist, na ja, sagen wir mal: ein bißchen übertrieben. Tiefer hänggn! Die „Identität der Völker“ zu postulieren ist allemal weniger bedenklich als der amokdeutsche Aufruf zur Zertrümmerung von Kulturen, die deshalb finster sind und keine Hoffnung auf privates Glück „moderieren“, weil sie unter den Bedingungen des Imperialismus existieren, den die „Antideutschen“ nicht kritisieren, sondern in Schutz nehmen. Bedenken gegen gentechnische Veränderung von Nahrungsmitteln mag man teilen oder nicht. Aus diesen Bedenken zu schließen, man sei dann wohl auch gegen „artwidrige Durchmischung kultureller Art“ ist geradezu wahnhaft. Es ist idiotisch, gesellschaftlichen Gruppen in der Bundesrepublik vorzuwerfen, daß sie eine funktionierende Ernährungswirtschaft in der Dritten Welt einklagen. Es ist die zynische Arroganz der „Antideutschen“, die seit den 60er Jahren gewachsene Sensibilität für die Zustände in der Dritten Welt zu beklagen. Der Hinweis auf die „tatsächliche physische Bedrohung von Minderheiten“ hierzulande steigert den Zynismus. Wäre Deutschland nach außen so aggressiv, wie es die „Antideutschen“ gern hätten, wäre es um die physisch bedrohten Minderheiten erst recht nicht gut bestellt.


Vor '68 war die Welt noch in Ordnung

„Kapitalismus … meint … jede Äußerung eines die Norm sprengenden Individualismus“, findet Wertmüller (fast hätte ich „Westerwelle“ gesagt), der auch vom „Terror der Gleichheit“ spricht und beklagt, daß die Freiheit „durch das hohe Prinzip der Gleichheit gegängelt“ wird. „Auch der Egoist, der Privatmensch also, der allein seinen Interessen und Geschäften nachgehen will, erregt das Mißtrauen seiner um identitäre Gemeinschaft ringenden islamischen Mitbürger und ihres antiimperialistrischen Anhangs“, weshalb ihm „alle Solidarität von Kommunisten gelten“ müsse. Denn „sie“ (die Egoisten als „Volksfremde“) „sind es, die noch einen Rest von Individualität und Eigensinn, von privater Lebenslust repräsentieren und damit die Hoffnung auf etwas Besseres als die Hölle der negativen Gleichheit.“ (Wertmüller, Kunstreich und Pankow in Konkret). Ja, ja, Sie haben richtig gelesen: wir sollen jetzt die deutschen Spießer vor den Türken beschützen.

Statt „Eigensinn“ hätte auch „Selbstsucht“ da stehen können, eine von Wertmüller öfter benutzte, stets positiv besetzte Vokabel. Der selbstsüchtige Egoist, der sich im Kapitalismus aufgehoben fühlt, der aus jedem sozialen Zusammenhang herausabstrahierte Einzelne, verfügt über keine Individualität. „Der Kapitalismus produziert keine Individuen. Er produziert völlig in sich selbst zerfallene Egoisten“ (Bookchin). Dieser primitive Was-gehen-mich-die-Leute-an-Individualismus, der jede Gesellschaftlichkeit nur als Zwangskollektiv wahrnimmt, bringt alles mögliche hervor, nur eins nicht: das autonome, zur Lebenslust fähige Individuum. „Freiheit ohne Gleichheit ist nicht möglich“ (Danton). Ich habe noch nie einen Egoisten gesehen, der sich durch so etwas wie Lebenslust ausgezeichnet hätte.

Was sich als „antideutsch“ aufspielt, ist alles andere als eine Kritik an deutschen Zuständen, sondern der Rechtsschwenk einer Fraktion der Deutschen Linken, der Rückzug auf Illusion und Ideologie in den Grenzen von vor 1968. Auch die Antitotalitarismus-„Theorie“ darf nicht fehlen. „Rot und braun sind nicht mehr unterscheidbar“, erklärt die Bahamas-Redaktion, und für Müllwerter sind die Nazis von 1933 „die anderen Sozialisten“. „Im Grunde sind die Deutschen Sozialisten - … im Marschtritt und in der Arbeitsfront, in der Wohnküche und der Volkssolidarität, beim Ausforschen und Spitzeln, beim Verraten und Strafen, beim Verbieten und Mäkeln… Noch im Januar 1933 demonstrierte man auf dem heutigen Berliner Luxemburgplatz in scheinbar endlosen Kolonnen stundenlang um das gleiche Haus herum, das damals die KPD-Zentrale beherbergte und heute die der PDS, gegen den Faschismus. Ernst Thälmann, Ausbund eines autoritären Kleinbürgers, stand dort mit gereckter Faust und nahm eine Parade ab, die gleichermaßen Lemmingszug wie Durchhaltesymbol war… In den Jahren des Faschismus gab die meistverfolgte politische Kraft zugleich keinen wirklichen Grund zur Verfolgung.“ Mag er auch abschwören, er bleibt doch der Alte: der arrogante Schnösel der Deutschen Linken, der der Arbeiterbewegung die Arbeiterbewegung erklärt, die gescheitert ist, weil sie nicht auf ihn hören wollte. Wenn die Nazis die „anderen Sozialisten“ waren, dann sind die Kommunisten die anderen Nazis, die „rotlackierten Faschisten“, was uns die „Antideutschen“ mit all ihren Verkündigungen sagen wollen. Auf der Titelseite des Fanzines „T34“ erschien eine Fotomontage, die Thälmann mit zum Hitlergruß erhobenem Arm zeigte. Der nächste Schritt wäre, „T34“ in „B52“ umzubenennen und Hitler dafür zu danken, daß er die wahren Antisemiten, die Kommunisten nämlich, eingesperrt hat. Man muß nämlich auf alles gefaßt sein bei Leuten, die den früheren Bundesminister Andreas von Bülow, der ein Buch über Geheimdienste geschrieben hat, einen „Islamisten“ nennen und sich rühmen, „eine „Entscheidung … getroffen (zu haben) … für einen Krieg gegen den Islamismus, … gegen das mörderische Unwesen dieser letztlich doch deutschen Ideologie“.

Dieser offenkundige Irrsinn findet seinen vorläufigen Gipfel in einer Ausarbeitung der sogenannten „Initiative Sozialistisches Forum“ über „die Resultate einer ideologischen Kreuzung von Kamel und Schäferhund“ in Bahamas Nr. 37, und zwar dergestalt: „Macht sie nieder, allesamt: Keiner, der in der bürgerlichen Gesellschaft ein Mindestmaß psychischer Gesundheit und moralischer Integrität sich bewahren konnte, der noch nicht davon geträumt hat, mit dem Maschinengewehr blindlings in ein Kaufhaus, ins Dreisamstadion oder gleich in den Reichstag zu feuern. Gründe dafür gibt es übergenug, und es erübrigt sich daher, mehr als nur diesen einzigen anzuführen: 'Man muß diesen Typen nur ins Gesicht sehen'.“

Dieser Satz kommt einem doch bekannt vor. Geprägt wurde er von Klaus Schütz, Regierender Bürgermeister von Westberlin, am 21. Februar 1968 in seiner Rede auf der Anti-Apo-Demonstration. Im Verlauf dieses Aufmarschs der Untertanen kam es zu pogromartigen Szenen, als Anti-Apo-Demonstranten, aufgestachelt von ihrem Bürgermeister, übereinander herfielen und schließlich versuchten, einen unbeteiligten Passanten zu lynchen. Ein peinlicher Fehlgriff bei der Wahl des Zitats also? Wohl kaum. Eher ein Freudscher Versprecher. Heute dient dieser Pogrom-Satz einer ähnlichen Intention wie damals: alles zurückzudrängen, was sich in diesem Lande seit 1968 zum Besseren verändert hat.

„Der Antiamerikanismus war schon in den sechziger Jahren der Konsens zwischen den alten Nazis und ihren rebellierenden Kindern“, meinen Kunstreich, Pankow und Wertmüller in Konkret. Ist es die Unwissenheit dieser Grünschnäbel oder ist es Lüge? Sie rechtfertigen nachträglich den Vietnamkrieg, das ist die Absicht hinter diesem Satz. Der Vietnamkrieg war für sie deshalb etwas Gutes, weil der Protest gegen ihn „antiamerikanisch“ war. Um diesen Schwachsinn zu untermauern, beschwören sie einen Konsens, den es nicht gab. Die Auseinandersetzung um den Vietnamkrieg war eine inneramerikanische Auseinandersetzung, die sich in der Bundesrepublik wiederspiegelte. Der Vietnamprotest hatte seinen Ursprung in den USA selbst. Er wurde getragen von der radikalen Linken, vom kulturellen Underground, von der Bürgerrechtsbewegung und von großen Teilen des liberalen Bürgertums. Die Kriegsgegner in den USA beriefen sich auf amerikanische Traditionen. Der Vietnamprotest hierzulande war davon inspiriert, die Protestformen wurden aus den USA übernommen. Die „alten Nazis“ waren durchweg für den Vietnamkrieg, und zwar aus drei Gründen: Erstens war der Aufstieg Deutschlands unauflöslich an die Machtpolitik der USA gebunden. Westbindung und Restauration waren ein Ding. Die Restauration fand unter der Patronage der USA statt. Die „alten Nazis“ wußten sehr wohl, was sie den Amis zu verdanken hatten. Zweitens ging aus dem Vietnamprotest die Suche nach neuen Wertvorstellungen und Lebensformen hervor, die den reaktionären Wertvorstellungen der „alten Nazis“ diametral entgegengesetzt waren. Und drittens hatte der Vietnamprotest zur Folge, daß der Antikommunismus diskreditiert, aufgeweicht und zurückgedrängt wurde, und, das können Sie mir ruhig glauben: die „alten Nazis“ waren vom Haß auf den Kommunismus weitaus mehr erfüllt als von Ressentiments gegen Amerika. Genauso war das und nicht anders. Im übrigen ist es eine grobe Simplifizierung, daß die Eltern von den Kindern alles Nazis und die Kinder von den Eltern alles Rebellen waren. Alte Rebellen und junge Reaktionäre gab es auch schon damals.

Aber bleiben wir bei den jungen Reaktionären von heute. „Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder“ lautet die Formel ihres Wahnsinns, der wahrscheinlich blödsinnigste Satz, der in den letzten fünfzig Jahren geschrieben wurde. Frieden ist Mord. Wertmüller geht ins Detail. Er faselt vom „Fortschritt, den der us-amerikanische Krieg … sichtbar den elendsten Opfern des Taliban-Regimes verschafft hat“ und von „Flächenbombardements, die bekanntlich nicht der Zivilbevölkerung, sondern ihren Unterdrückern galten und zum Glück ganz mehrheitlich auch die Bedrücker und ihre Infrastruktur trafen“.

Wer so einen Blödsinn erzählt, dem kann man auch jeden Bären aufbinden. Er schwärmt davon, daß „immer mehr Frauen die Burka ablegten“, „daß Frauen ohne männliche Begleitung aus dem Haus gehen können“, „daß Frauen endlich wieder arbeiten und Mädchen in die Schule dürfen“, was allerdings nur dann funktioniert, wenn sie die Flächenbombardements überlebt und noch Arme und Beine haben. Was Wertmüller vor lauter Kriegsbegeisterung gar nicht sieht: Die Leute wurden zu „elendsten Opfern des Taliban-Regimes“ infolge der Politik der USA, bevor sie von ihnen dann doch nicht befreit wurden. Die Aufnahmen von Frauen, die die Burka ablegten, wurden auf einem eingezäunten Gelände gemacht, als Kriegspropaganda für die westliche Öffentlichkeit. Unterdessen haben die neuen Machthaber in Kabul, die Konkurrenten und nicht Alternative des Taliban-Regimes sind, bekanntgegeben, daß in dem Land auch weiterhin nach islamischem Recht gerichtet wird. Scharia statt Sherry, könnte man sagen.

Aber das kann doch einen Wertmüller nicht erschüttern. Er klagt die Medien („mit der rühmlichen Ausnahme der Springerpresse“) dafür an, „den Krieg und seine Folgen zum Inferno umzudichten“. Er geißelt den „Antikapitalismus der Erbsen- und Pipelinezähler“, der „den amerikanischen Krieg … als gezielten Völkermord um der Profitmaximierung willen präsentiert, wie es jetzt schon immer unverhohlener geschieht“. Müllwerter dichtet das Inferno zum Straßenfest um. Er ist ganz entzückt von der Unbekannten, die „Lippenstift kauft, sich am Ende mit US-Soldaten einläßt, ihre Familie zerstört und die Religion verflucht.“ Sie könnte es „noch zur Ikone der Befreiung bringen, die allein den Flächenbombardements der US-Army zu verdanken ist“. Die US-Army hat über Afghanistan allerdings keine Lippenstifte abgeworfen, sondern etwas anderes.

Für den Satiriker, so könnte man meinen, bleibt zu tun nichts mehr übrig, wenn sein Objekt sich selbst disqualifiziert. Vieles erledigt sich von selbst. Der Bekloppte bleibt in der Schule sitzen, beim Examen fällt er durch, bei der Stellensuche wird er nicht berücksichtigt. Nur in Politik und Publizistik darf er sich nach Herzenslust austoben, weil dort nicht ein moralischer und intellektueller Mindeststandard das Maß gibt, das dem Menschengeschlecht Werke wie Bahamas vom Halse halten würde. Die Freiheit der Meinung ist ein hohes Gut, für das in Kauf zu nehmen ist, daß dem eitlen Geschwätz, dem dummen Gerede Raum zur Verfügung steht. Man hat sich nolens volens daran zu gewöhnen, und mitunter ist das närrische Treiben ja auch zum Lachen. Aber da hört der Spaß auf, wo der Krieg nicht nur verharmlost, sondern verherrlicht wird, wo denen, die sich dem Krieg widersetzen, die größten Menschheitsverbrechen angehängt werden, wo sich Eitelkeit spreizt zum Hohne derer, die dem Krieg zum Opfer fallen. Denen, die aus Dummheit, Dreistigkeit und charakterlicher Inferiorität auf die Toten des Krieges spucken, darf ihre Unreife nicht nachgesehen werden. Denen ist die Narrenfreiheit zu entziehen. Hier gilt es, einzuschreiten.

Ich bin, damit Sie es wissen, ein „Pazifist der schärfsten Richtung“ (wie es Tucholsky über sich selbst sagte), aber nicht ohne jede Bedingung. Es hat Situationen gegeben, in denen die Vermeidung militärischer Gewalt die Perpetuierung einer größeren Gewalt bedeutet hätte. Hitler mußte militärisch besiegt werden. Die Gefangenen in den Konzentrationslagern wurden von Armeen befreit. Aber wer über den Krieg faselt, ohne einen blassen Schimmer zu haben, wer von „gezielten Flächenbombardements“ daherfaselt und den Krieg zum Kitschroman mit Lippenstift umdichtet, dem hat das Wort entzogen zu werden.


Für Israel ein Bärendienst

Ein auffälliges Charakteristikum der „antideutschen“ Bewegung ist ihr besonderes Verhältnis zu Israel. Ein emphatisches Bekenntnis zu Israel ist die Eintrittskarte in diese Kreise. Äußert sich darin ein geschärftes Bewußtsein von deutscher Geschichte, die von nichts anderem so sehr geprägt ist wie von der Vernichtung der Juden, eine besondere Sensibilität für die Gefährdung der Juden, ein Mitfühlen mit den Opfern des Antisemitismus? Vor dem Hintergrund all dessen, was den Charakter dieser Bewegung ausmacht, kann man sich das schwerlich vorstellen.

Früher war die Haltung der Linken gegenüber Israel ablehnend bis feindlich. Vor etwa zehn Jahren änderte sich das. Einige blieben bei ihrer Haltung, andere ergriffen Partei für Israel. Gründe, die bisherige Haltung zu revidieren, gab es genug: die PLO verwandelte sich von einer sozialrevolutionären in eine nationalistische Bewegung (oder: ihr nationalistischer Charakter wurde offenbar). Auf der Seite der Palästinenser gewannen religiöse, reaktionäre, antisemitische Gruppen an Einfluß zu Lasten der weltlich orientierten PLO. Vor allem: Antiimperialismus hat seinen Namen nicht verdient, wenn er Palästina betrachtet und Auschwitz ausblendet, wenn er über Imperialismus spricht und über Antisemitismus schweigt. Die Auseinandersetzung über den israelisch-palästinensischen Konflikt hat Folgen für das Leben der Juden in diesem Land. Dadurch verbietet sich jede Kurzschlüssigkeit.

Wie gefährlich es war, die Haltung zu Israel nicht zu revidieren, ist heute zu sehen, wenn linke, antiimperialistische und nationalrevolutionäre, antisemitische Gruppen eine unheilige Allianzen bilden, ein Kneuel, das auch bei bestem Willen nicht zu entwirren ist.

All dies wären Gründe nicht für eine apologetische, sondern differenzierte Haltung, die Israel gerecht wird, ohne dabei „das unerträgliche Schicksal der arabischen Flüchtlinge ignorieren“ zu müssen (Jean Améry).

Die Gründe dafür, plötzlich Sympathie für Israel zu bekunden, waren oftmals ganz andere: Nach der Wende, nach dem Zusammenbruch des realen Sozialismus wollte man nicht mehr auf der Seite der Verlierer erwischt werden. Die Palästinenser ließ man fallen, sie waren die ewigen Opfer, und sich mit Opfern zu identifizieren kam aus der Mode. Das war die Zeit der Oswaldmetzgerisierung der Linken. Man bekannte sich zu Israel, passend zur Krawatte.

Bei Bahamas samt Gefolgschaft kommt Fanatismus ins Spiel, wenn etwa ein Uli Krug zu der verblüffenden Feststellung kommt, daß „die Anerkennung eines Existenzrechtes eines Staates für die Juden mit der Abschaffung des jüdischen Staates verbunden“ wird, wenn ein „unheimlicher Aufmarsch der Völker gegen Israel“ halluziniert wird oder wenn die „globale Zivilgesellschaft“ als „antijüdische Weltverschwörung“ entlarvt wird.

Dieser Rückgriff auf das antisemitische Schlagwort von der „jüdischen Weltverschwörung“ ist bezeichnend. Der Jude dient dem Antisemiten ebenso wie dem Bahamiten als Projektionsfläche. Die Bilder unterscheiden sich voneinander, kommen aber auf ähnliche Weise zustande. Ebenso wie das Bild, das sich der Antisemit vom Juden macht, mit der Realität kaum etwas zu tun hat, ist dieses „Israel“, um das die Bahamiten tanzen wie um das Goldene Kalb, ein Produkt der Einbildung. Mit dem realen Land am östlichen Rand des Mittelmeers steht es in einer sehr irrealen Beziehung. Auch das China der Kulturrevolution mit den ewig fröhlichen Sprüchezitierern war ein Comicstrip aus bunten Bildern. Für eine ähnlich gepolte Klientel ist Israel an die Stelle Chinas getreten, mit Ariel Scharon als dicker Mao. Nicht „Israel über alles“ lautet die Parole, sondern „Israel und sonst gar nichts“. Denn „Israel“, so meinen die Oberverückten von der „Initiative Sozialistisches Forum“, sei „der einzige Staat dieser Welt, der für sich eine nicht zu bezweifelnde Legitimität beanspruchen kann.“ Das stellt selbst noch die Verzücktheit der Marienschwärmer am Rande der Katholischen Kirche in den Schatten. Doch dahinter steckt Kalkül. Das sind mir ja feine „Antideutsche“, die von deutscher Schuld sprechen, aber die Rechnung dafür auf die Palästinenser abwälzen.

„Solidarität mit Israel“ wird verlangt, aber Israel wird der Frieden nicht gegönnt. „Lang lebe Israel! Kein Staat Palästina!“ meint Bahamas, und das heißt mit anderen Worten: kein Frieden für Israel. Die „Solidarität“ ist an die Bedingung geknüpft, daß Israel sich im Krieg befindet.

Nur unter dieser stillschweigenden Voraussetzung gilt der Freibrief, den das „Café Morgenland“ ausgestellt hat: „Es ist völlig egal, welche Politik die jeweilige Israel-Regierung verfolgt. Es ist inakzeptabel und verwerflich, daß als Begründung für Solidarität mit Israel die Vorzüge der israelischen Gesellschaft - als eine demokratische, liberale und gegenüber Minderheiten tolerante - hervorgehoben werden. Ob die Israelis die richtige oder die falsche Staatsform ausgewählt haben, ob sie die bessere oder schlechtere Einstellung zu Minderheiten haben, spielt in Zusammenhang mit der Haltung zu diesem Staat absolut keine Rolle, es darf keine Rolle spielen.“ Es gibt kein Halten mehr! Jetzt ist alles egal!

Wurde bisher immer noch der Eindruck erzeugt, es handle sich um einen Krieg der westlichen Zivilisation gegen die islamische Barbarei, wird dieser Eindruck durch den aggressiven Wortschwall getilgt. Alles, was Israel ins Recht setzt, wird durch diese Rede zum bloßen Vorwand degradiert. Wer so redet, will nicht den Frieden, auch nicht für Israel. Das Bild von Israel, das hier an die Wand gemalt wird, unterscheidet sich nicht von der schlimmsten Verteufelung, bloß, daß sie gerechtfertigt wird. Die Logik ist fatal: Wenn man aus der Geschichte ableitet, daß Israel alles darf, kann man aus der Geschichte ebenso ableiten, daß die Palästinenser alles dürfen. Wenn eine „schlechtere Einstellung zu Minderheiten“ akzeptabel ist, sind auch Terroranschläge von Selbstmordattentätern gegen Zivilisten akzeptabel.

Wenn jemand alle Bedenken über Bord wirft, kann das daran liegen, daß er etwas abzuarbeiten hat. Die Emsigkeit, mit der Standpunkte denunziert werden, rührt mitunter daher, daß es die eigenen Standpunkte von früher sind. Der Herr Wertmüller zum Beispiel war, bevor er bei Bahamas war, bei der Zeitung „ak“, die eine Spendensammlung für die „Volksfront für die Befreiung Palästinas“ organisierte. Das disqualifiziert ihn keineswegs. Wir alle haben unsere Lebensläufe, und wer ist schon immer und ununterbrochen im Lichte der Erleuchtung herumgewandelt. Aber gefährlich wird's, wenn die Leute an ihrer Vergangenheit verrückt werden. Von allen Eiferern sind am schlimmsten die Bekehrten.

Israel hat heute viele falsche Freunde, solche nämlich, die sich beherrschen müssen, daß sie nicht mit einem Maschinengewehr blindlings in ein Kaufhaus, ins Dreisamstadion, in den Reichstag feuern - oder in ein Flüchtlingslager. Sie haben ihre Stellvertreter gefunden. Aber gibt es eine Garantie dafür, daß sie nicht vielleicht schon morgen plötzlich ein bißchen anders ticken und im palästinensischen Selbstmordattentäter den Stellvertreter für ihre Amok-Träume erblicken?

Haltung! Seine Majestät, König L.!

Gelegentlich erschienen Beiträge von Bahamas-Autoren in Konkret (siehe dazu DER METZGER 63). Zwischendurch kam es zum Konflikt. Bahamas entdeckte, daß „die antiisraelische Feinderklärung in Konkret eingewandert“ sei und stellte fest: „Konkret kaputt“. „Konkret hat sich zu keinem Zeitpunkt wirklich vom deutsch-linksradikalen Solidarpakt verabschiedet“, mußte sich Hermann L. Gremliza vorwerfen lassen, und Konkret-Redakteur Jürgen Elsässer ist ein „ex-antideutscher Populist“.

Wäre das nicht die Gelegenheit gewesen! Aber anstatt zu sagen: endlich sind wir die Heinis los, erschien gleich wieder in der nächsten Ausgabe ein Beitrag von Müllus Wertjuster. Wenn bei Konkret jemand die Tür zuknallt, rufen die „Herein!“. Die Zäsur fand nicht statt.

Hermann L. Gremliza stellte klar, sein Artikel vom Juli 1989 „markierte den Beginn dessen, was in den folgenden Jahren den Namen 'antideutsche Linke' erhielt“. Er hat es so gewollt. Der Satz steht in Heft 3/2002 auf Seite 17. Und da bleibt er auch stehen.

Zwei Spalten weiter steht: „Tjark Kunstreich, der die US-Bombardements verteidigt, ist mir näher als Walter Jens, der die Vasallentreue der Bundesrepublik zu den USA geißelt.“ Wieso eigentlich? Wir werden es nie erfahren, auch dann nicht, wenn Hermann L. Gremliza mir den Gefallen tun würde, als Antwort auf meine Frage eine Seite vollzuschreiben.

„Es gibt kein 'Wir' bei Konkret, und wenn doch, dann als Pluralis majestatis für den, der … entscheidet, was in der Zeitschrift steht und was nicht. (Manchmal entscheidet er falsch und muß sich korrigieren.)“ (Manchmal entscheidet er falsch und merkt es gar nicht). „Konkret braucht … Autoren, die etwas zu sagen haben, auch wenn es mal das Falsche ist.“ Gut gesagt! Das ist genau das Rezept, wie man eine relevante Zeitschrift in ein Käseblatt verwandelt.

Wenn's regnet, hat er seinen Schirm vergessen

Nun aber, da alle, die gegen Faschismus, Rassismus, Sexismus, Kapitalismus und Imperialismus etwas haben und auch die, die das Existenzrecht eines Staates für die Juden anerkennen, endgültig als Antisemiten entlarvt sind, stellt sich doch die Frage: Wer bleibt denn dann noch übrig? Bahamas gibt die Antwort: „Coole Kids tragen kein Pallituch“.

Ach! Meinen die vielleicht die großmäuligen Rumhänger an der Straßenecke, die aufpassen müssen, daß sie sich nicht auf die Unterlippe treten, und denen man ansieht, daß sie den Zusammenhang von Regen und Naßwerden auch im weiteren Verlauf ihres Lebens nicht begreifen werden? Die sollen jetzt das revolutionäre Subjekt sein? Oder die Hoffnung auf die antideutsche Zukunft?

Aber was um alles in der Welt ist ein „Pallituch“? Ich will sofort eins haben!

Editorische Anmerkungen:

Dieser Aufsatz erschien in DER METZGER Nr. 64 (Juni 2002) und wurde uns vom Autor zur weiteren Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.

Kontakt zum "Metzger" über Buchhandlung Weltbühne * Internet: www.8ung.at/weltbuehne * E-mail: situationspresse@gmx.de

Infos über den METZGER von Ralf G. Hoerig und Hajo Schmück, Datenbank des deutschsprachigen Anarchismus - DadA, Abteilung: Periodika 1798 - 2001 ff.

DER METZGER
Untertitel:
Zeitschrift für Kultur und Politik; Zeitung für junge Leute; Magazin für gute Ideen; Gegen Dummheit, Ideologie, Staatsreligionen [u.a.]
Nebentitel: Der zornige Metzger
Herausgeber: Helmut Loeven (V.i.S.d.P.); Lutz Riger (frühe Ausg.)
Redaktion: Jakop Hein'N (v.Red. 1974ff.); Helmut Loeven (v.Red.); Helmut Ackermann (Nr.20); Wolfgang Esch (Nr.20); Axel Menk (Nr.20); Wolfgang Waldorf (Nr.20)
Körperschaften: Alternative Press Syndicate, New York; Underground Press Syndicate (UPS)
Verlag: Situationspresse (ab 27.1977)
Druck: Gegendruck, Essen; Eigendruck; Leo's Druck; Montania-Druck, Dortmund
Ort: Duisburg; München
Land: Deutschland <Bundesrepublik>
Erscheinungszeitraum: Jg.1 (1968/69) -
Erscheinungsverlauf: Jg.[1] (1968/69), Nr.1 (Dez.) - (?)
Jg.[2] (1970), Nr.? - 12
Jg.[3] (1971), Nr.13 - 16
Jg.[4] (1972), Nr.17 - 18
Jg.5 (1973), Nr.19 (Feb.), 20 (Jul./Aug.), 21
Jg.6 (1974), Nr.22 (März/Apr.), 23 (Aug.)
Jg.7 (1975), Nr.24 (Feb.), 25 Jg.8 (1976), Nr.26 (Sep.) (mit Jg.8 angegeben)
Jg.9 (1977), Nr.27 (Aug.)
Jg.10 (1978), Nr.28 (Mai), 29 (Aug.)
Jg.11 (1979), Nr.30 (Jan.), 31 (Mai), 32 (Dez.)
Jg.[12] [1980], Nr.33
Jg.[13] (1981), Nr.34
Jg.[14] (1982), Nr.35
Jg.[15] (1983), Nr.36
Jg.[16] (1984), keine Nr. ersch.
Jg.[17] (1985), Nr.37 (Jun.)
Jg.[18] (1986), Nr.38 (Febr.)
Jg.[19] (1987), Nr.39 (Juni)
Jg.[20] (1988), Nr.40, 41
Jg.[21] (1989), keine Nr. ersch.
Jg.[22] (1990), Nr.42
Jg.[23] (1991), Nr.43 (Jan.) Jg.[24] (1992), Nr.44
Jg.[25] (1993), Nr.45 -

Erscheinungsweise: unregelmäßig
Auflage: 2000
Preis: 1,50 DM; 2,- DM; 2,80 DM
Typographie: Offset
Format: DIN A3; DIN A4
Rubriken: Kleinanzeigen
Beilagen: Klopsbäckers Rundschau ("...ist die gelegentlich in Kauf zu nehmende, völlig unabhängige Sensationsbeilage des METZGER. Motto: Die Leute kriegen die Sensationen vorgesetzt, die sie verdienen.")
Bemerkungen: Zeitschrift, die sich in ihren Beiträgen insbesondere subkulturellen Themen widmet, aber auch zu politischen und ökologischen Problemen aus libertärer und teilweise undogmatisch marxistischer Perspektive Stellung bezieht. Von dem Herausgeber Helmut Loeven wird die Zeitschrift in Nr.39 (1987), S.2 wie folgt charakterisiert: "DER METZGER hat nicht unwesentliche literarische und politische Aufgaben zu erfüllen:
- er ist die einzige satirische Zeitschrift in der BRD.
- er ist - wie's scheint - eine seltene Ausnahmeerscheinung: eine linke Zeitschrift, die auf Sprache und Stil wertlegt (anstatt deren Niedergang zu beschleunigen), die gutes Deutsch und einen bewußten Umgang mit Ausdrucksmitteln für ein selbstverständliches Wesensmerkmal linker Literatur hält, die einzige linke Zeitschrift, die den Linken 'auf's Maul schaut'.
- er hält nicht alles, was die Linken über Bord geworfen haben, für Ballast.
- er ist - wie's scheint - die einzige linke Zeitschrift, die in allen Fragen eine linke Position vertritt.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Ich halte mich und mein Blatt nicht für das geistige Zentrum der Linken."

Beiträger: Ackermann, Helmut; Anders, Gerhard; Barthel, Lutz; Bernhardi, Peter; Berger, Lutz; Bonin, Werner F.; Bott, Hansjürgen; Bulkowski, Hans Jürgen; Burandt, Karlheinz; Bursch, Peter; Crumb, Robert; D., Albrecht; Diesel, Heinz; Dietz, Peter; Dietzsch, Martin; Dräger, Heinz; Dünnwald, Josef; Ebner, Susanna; Ebertowski, Marianne; Esch, Wolfgang; Everzard, Ulrike; Feldhoff, Heiner; Fried, Erich; Ganowski, Lina; Glitscher, Wolfgang; Götze, Thilo A.; Goll, Klaus-Reiner; Gollwitzer, Helmut; Golowin, Sergius; Gorny, Magda; Graefen, Clemens; Gräfen, Echart; Greer, Germain; Gorny, Magda; Harder, Heinz-Jürgen; Hartmann, Walter; Hellbach, Mike; Heuser, Kaspar; Hohenberger, Siegfried; Hübsch, Hadayatullah; Huhn, Jens; Husel, Hans; Jacoby, Stefan; Järmann, Christian; Jenny, Matthyas; Kissmer, Willi; Klein, Christine; Kleinebrahm, Renate; Lachenmacher, Otto; Lenz, Reimar; Lesage, Jacques; Link, Meinholf; Mahr, Gerd; Marré, Ulrich Jean; Martin, Raymond; Maßberger, Klaus; Meier-Lenz, D.P.; Meinhof, Ulrike; Menk, Axel; Menrath, Rolf; Motte; Peinemann, Steve P.; Petschner, Reimund; Petzold, Harro; Pieper, Werner; Ploog, Jürgen; Ripperger, Friedhelm; Röse, Lothar; Schiffer, Dieter; Schmitz, Lars Manfrd; Schulte, Robert; Schulze, Maria; Seeger, Pete; Spangenberg, Karen; Strähler, Wolfgang; Sundermann, Volker; Surrey, Detlef; Tollkien, Dieter; Trench, Richard; Tress, Horst; Waldhof, Wolfgang; Wegener, Manfred; Zahl, Peter Paul; Zucker, Renée
Anschrift: Situationspresse Loeven & Gorny, Finkenstr. 56, 4100 Duisburg-Neudorf (1987); Buchhandlung Weltbühne, Gneisenaustr. 226, 4100 Duisburg 1 (Konkret, Nr.1, 1993)
Standort: BdF Berlin: Nr.22-24; BFU Berlin: Nr. 18.1972 - 21.1973 (als Mikrofilm: Underground newspaper collection); Degen Berlin: einige Ausg.; FES Bonn: Nr. 14.1971 - 43.1991 (N=17,39) : SIGN.: Z 2686; SUB Bremen: Nr. 13.1971 - SIGN.: fa 0304; AFAS Duisburg: Nr.13-15, 18-45 : SIGN.: 12.III.2; DB Frankfurt a.M.: 26.1976 ff. : SIGN.: Za 942; SUB Frankfurt a.M.: 10,28.1978 ff. : SIGN.: Zsq 10033; TtE Köln: Nr.24-32, 37-39, 43; CIRA Lausanne: Nr.14-25, 28, 30, 34-35 : SIGN.: Pd 534; DLA Marbach: 11.1970, 13.1971 - : SIGN.: Y; DBZ Stuttgart: 1971 - : SIGN.: DZ 16
ZDB-Ident.: 523080; 90728
Literaturhinweise: Bücher die man sonst nicht findet, S.174-175; Handbuch der alternativen deutschsprachigen Literatur 1978-79, S. 33; Hübsch: Alternative Öffentlichkeit, S.105; Loeven, Helmut: Liebe Leserin, lieber Leser. Warum Der Metzger nicht erscheint - Eine persönliche Erklärung. - In: Der metzger (1987), Nr.39, S.2-3; 1968 am Rhein, S.120
Bibliographien: Deutschsprachige Bibliographie der Gegenkultur, S.78; Eberlein (1996), Nr.19877; Jenrich, Nr.222; Verzeichnis der Alternativmedien 1991/92; Verzeichnis der Alternativmedien 1997/98
Quellen: Autopsie: Nr.19-20, 22, 24-25, 27-28, 30-32, 37-39, 43
Publikationsform: Zeitschrift
Libertärer Bezug: anarchistische Tendenzen
Bearbeitungsstand: 14.07.2001