Die Krise der Postmoderne und die Rückkehr alter
Konfliktlinien
Im vierten Band der von Ari's und Deby herausgegebenen
"Geschichte des privaten Lebens" wird unter der Überschrift "Das
Geheimnis des Individuums", geschildert, wie zur Jahrhunderwende
auch in den Arbeiterwohnungen erstmals Spiegel, bis dahin nur in
Bürgerhäusern verbreitet, aufgehängt wurden und wie mit der
Verbreitung der Photographie auch "einfache Leute" Portraitfotos
von sich machen ließen und wie dadurch der Prozeß der
individuellen Identitätsbildung forciert wurde. (133). Diese
Erfahrung der Selbstvergewisserung, die
hier von einer ganzen Bevölkerungsschicht gemacht wurde, stellt
auf der Makroebene so etwas ähnliches dar, wie jenes
"Spiegelstadium" im Leben des Kleinkindes, das der
Psychoanalytiker Jaques Lacan als den ersten großen Schritt bei
der Herausbildung des individuellen Selbstbewußtseins
bezeichnet. (134) Inzwischen sind wir fast hundert Jahre weiter.
Auch proletarische Eltern besitzen schon im ersten Lebensjahr
ihres Kindes eine ganze Tonne Fotos und Videobänder, auf denen
noch der kleinste Entwicklungsfortschritt des Nachwuchses
festgehalten ist. Die Erwachsenen selbst spiegeln sich nicht nur
bei jedem Schritt in den aufwendig und verlockend dekorierten
Schaufenstern, sondern thematisieren ihre "Identität" auch bei
tausend anderen Gelegenheiten. Die Frage "Wer bist Du?" wird
zudem täglich mehrfach von der Öffentlichkeit an sie
herangetragen, in Talkshows, Zeitschriften, Filmen etc.(134a)
Die Antwort auf diese Dauerfrage ist ein ausgewiesener
Lebensstil, ein Verschnitt aus gesellschaftlichen und
individuellen Wertorientierungen, der durch den Kauf bestimmter
Konsumgegenstände demonstrativ nach außen gewendet werden kann.
Vor dem Hintergrund von Auflösungserscheinungen tradierter
Sozialmilieus in den imperialistischen Kernländern (135), der
Fragmentierung und Entstrukturierung von "Klassen" durch die
Ausbreitung differenzierterer Lebenslagen, der abnehmenden
Bedeutung des "Berufes" als identitätsstiftender Rolle, des
Bedeutungswandels bei der Bewertung sozialer Ungleichheit ("ich
bin ein Arbeiterkind" ist keine gültige Erklärung mehr für eine
gescheiterte Karriere), der Dauerreflexion der eigenen
Individualität ("Was bin ich?") und einer vielfach verzweigten
Pluralisierung sozialer Lebensformen hat die lebensweltliche
Plausibilität von herkömmlichen Klassenmodellen zur
Interpretation sozialer Wirklichkeit abgenommen. Der Marx'sche
Klassenbebegriff scheint einer vergangenen Epoche
anzugehören. Mit ihm stehen auch alle theoretischen und
politischen Sicherheiten der marxistischen Linken zur
Disposition, die sich auf diesen Begriff bezieht. Der kulturelle
und theoretische Diskurs der 80er Jahre über das Paradigma einer
Individualisierung und Pluralisierung der Lebensstile hatte die
ohnehin schon angeschlagene Linke inhaltlich weiter verunsichert
- mit Auß-nahme derjenigen natürlich, die solche Phänomene wegen
ihrer kulturellen Ignoranz garnicht erst wahrnehmen und deshalb
auch keine theoretischen Probleme mit dem Zusammenhang von
Sozialstruktur und Lebensstilen haben. "Die wilden Achtziger",
von zeitgeistigen Journalisten und Intellektuellen begeistert
zum Beginn des Zeitalters der Postmoderne erklärt - ihr
schillernder "negativer" Charme der Beliebigkeit ist nur der
Zwillingsbruder des Positivismus der Moderne -, schienen Marx
endgültig den Garaus zu machen. Das Statement, das Blixa Bargeld
(Einstürzende Neubauten) im Dezember 1988 der Zeitschrift
"Tempo" gab, bringt die damalige Stimmung auf den Punkt: "Ende
der 70er Jahre hatte ich sämtliche Ideologien und Denkmodelle
durchgemacht. Das einzige Weltbild, das ich heute akzeptiere,
ist das egozentrische System: Ich bin die Sonne, um die sich
alles dreht." (136) Die gegenüber Moden und Popkultur meist
völlig gleichgültigen Anhänger des Klassenkampfgedankens wirkten
vor diesem schillernden Hintergrund noch altbackener als bisher,
wie Repräsentanten einer vergangener Zeit. Sie kamen mit der
neuen Zeit auch tatsächlich nicht zurecht. Die subkulturelle
Linke wiederum, neuerdings "Kulturlinke"
genannt (vgl. "Die Beute"), die die Postmoderne zwar praktisch
lebte, sich aber dennoch ein Restwissen vom
"Weltausbeutungszusammenhang" bewahrt hatte, verwickelte sich
bei dem für sie typischen Theoriesampling - man rezipiert dort
Theorien wie Pop in ein Kauderwelsch aus alten und trotzigen
Dogmen und kaum begriffenen Anleihen bei Bourdieu, Deleuze,
Derrida und Lacan. (Mehr erlauben die eigene Zeitstruktur und
der eigene frei gewählte Lebensstil nicht. Vor allem Deleuze
bietet hier einen Überbau, der dem Theorie-Sampling die höhere
Weihe von Progressivität verleiht.) Von der universitären
Soziologenlinken war damals keine Hilfe zu erwarten, sie war
damit beschäftigt, den Anschluß an das
grünalternative Weltbild nicht zu verpassen. Als sie jedoch
Mitte der 80er Jahre endlich auf das Phänomen der
Individualisierung stieß, nutzte sie das neue "Thema" sofort, um
sich nochmals, wie schon 1980 Andre Gorz, vom Proletariat zu
verabschieden und die Auflösung der Klassengesellschaft in ein
Konglomerat von - sicherlich noch
ungleichen - Individuuen zu verkünden.
Es geht darum, die genannten modernen Erscheinungsformen
wieder an eine radikale, kritische Gesellschaftstheorie
anzubinden ohne dabei in den Fehler zu verfallen, die neuen
Phänomene als "Ausdruck von etwas" verkürzt mißzu-verstehen.
Meine These dazu lautet, daß das Verschwinden von "Klassenbewußtheit"
("class awareness"), "Klassenbewußtsein" ("class consciousness")
und traditioneller Sozialmilieus "paradoxerweise" ohne die
Kritik der politischen Ökonomie von Marx nicht zu verstehen ist.
Marx hat nicht nur die Beziehungen zwischen Ökonomie, Politik
und Kultur untersucht und nicht nur die Übersetzung von System-
in Sozialstrukturen analysiert, sondern auch den Prozeß der
Individualisierung auf kapitalistischer Grundlage. Marx bietet
m.E. eine allgemeine Theorie, die sowohl die Entstehung sozialer
Hierarchien als auch die Abschwächung der Wahrnehmung dieser
Hierarchien erklärt. Damit ist er m.E. auch prinzipeil
anschlußfähig für Untersuchungen über die soziale
Differenzierung und deren komplexe symbolische Transformation in
Stil und Habitus in zeitgenössischen Gesellschaften.
Es wurde zu zeigen versucht, daß es der von Marx analysierte
Kapitalismus selbst ist, der den Prozeß einer
wiedersprüchli-chen Individualisierung hervortreibt und daß Marx
das auch wußte und theoretisch begründen konnte. Ihm war auch
bewußt, daß sich der der bürgerlichen Gesellschaft immanente
"Trend" zur Schaffung eines hedonistischen, scheinbar
"klassenlosen" bürgerlichen Individuums nicht widerspruchsfrei
und in ökonomisch vergleichbaren Nationen auch nicht synchron
durchsetzen kann. Politische Prozesse und gesellschaftliche
Auseinandersetzungen können diesen "Trend" ausbremsen oder
zeitweise stoppen (was fälschlicherweise dem faschistischen
völkischen Kollektivismus nachgesagt wird) oder unerwartete
Verlaufsformen einprägen. Diese Verlaufsformen sind zum Beispiel
abhängig vom Entwicklungsstand des Systems der sozialen
Sicherung, vom Ausmaß "ethnischer" Konflikte und
patriarchalischer Dominanz etc. Die gesellschaftlichen
Auseinandersetzungen über die Beurteilung
von Individualisierungstendenzen finden zwischen "Bewahrern" und
"Avantgardisten" verschiedener politischer Coleur statt. (137)
Dieses Beharren auf Marx soll keineswegs jenen zuarbeiten, die
sich von den postmodernen Parolen in ihrer Ruhe gestört fühlten
und sich nun wieder auf gesichertes Terrain flüchten wollen. So
plump und affirmativ die Konzeption der Postmoderne (vor allem
im Zeitgeistjournalismus) auch oft daherkam und so sehr sie sich
auch in der lautstark triumphierenden Ausrufung eines neuen
Zeitalters gefiel - es war das Ende des sozialdemokratischen
Konsensmodells und der Beginn einer neokonservativen Hegemonie -
so sprach sie doch reale Änderung aus, die anderen, weniger
wendigen Geistern oft verborgen blieben. Es wird daher nicht
mehr möglich sein, und das ist gut so, von soziostrukturellen
Positionen und sozioökonomischen Lagen DIREKT auf spezifisches
Verhalten zu schließen (138). Die Aufgabe besteht heute darin,
den Raum der objektiven Klassen (die Struktur von Lohnarbeit und
Kapital) und den Raum der individuellen Lebensstile (die
Struktur von Statusgruppen, neuen sozialen Milieus,
Stile-Fraktionen etc.) zusammen zu denken; zu untersuchen, wie
materiell fundierte Lebenschancen und Lebensstile, wie
Lohnabhängigkeit und Konsummuster, wie Statusunterschiede und
subkulturelle Unterschiede zusammenhängen - allerdings ohne
dabei die Kategorien von "Basis und Überbau" zu bemühen, weil
der Zusammenhang von Lebenschancen und Lebensstilen so nicht zu
fassen ist. Kulturelle Ungleichheit ist eine Erscheinung
sozialer Hierarchien, von denen wir wissen, daß sie so ohne das
dominierende Kapitalverhältnis nicht denkbar wären. Heute ist
die kulturelle Ungleichheit (dazu zählt z.B. die
unterschiedliche Ausstattung mit kulturellem und sozialem
Kapital) eine der letzten relativ gut sichtbaren
Erscheinungsformen sozialer Ungleichheit in einer (objektiv)
klassenstrukturierten Gesellschaft. Die Individualisierung
sozialer Lagen bringt also keineswegs die
"Nachklassengesellschaft" (Beck) hervor und noch nicht einmal
das Ende aller tradierten Formen von "Klassenkampf', der ja in
seiner reformistischen Variante, wenn auch arg geschwächt,
fortbestehen kann und auch fortbesteht. Daß sich Lohnabhängige
zuweilen als "Klasse" begreifen und sich als "Arbeiterbewegung"
selbst sozial konstruieren (und von der Gegenseite auch so
konstruiert werden), ist nur eines von vielen Mustern, in denen
sich Menschen mit vergleichbaren
Lebenschancen ihrer selbst bewußt werden können. Über einen
langen Zeitraum hinweg ist das auch so geschehen. Beschleunigt
durch die faschistische Zerschlagung der sich als
"Arbeiterbewegung" begreifenden Massenbewegung hat die
Ausdifferenzierung der Lebenslagen nun neue Sozialcharaktere und
Selbstbilder hervorgebracht (etwa die Figur des "Konsumenten")
und vor diesem Hintergrund ist das Muster "Klasse" in die Krise
geraten. Heute bilden sich neue Muster heraus, die auf jeweils
eigene Weise die ökonomische und soziokulturelle Ordnung
repräsentieren. Wenn wir zum Beispiel feststellen können, daß
bürgerliche Individuuen über inkorporiertes kulturelles Kapital
verfügen, das sie im Prozeß ihrer Sozialisation verinnerlichen,
das dann als potentielle Kompetenz oder Ästhetik fungiert und
als Distinktion im Alltagswettbewerb eingesetzt wird, dann
können wir untersuchen, welche Identität von "Haben" und "Sein"
hier beansprucht werden soll. Aus dem Kapitalverhältnis folgt
also nicht, daß Menschengruppen mit (nach Meinung von linken
Beobachtern) "ähnlicher" sozialer Lage, sich als "Klassen"
verstehen. Sie können in einer ausdifferenzierteren Gesellschaft
ihre jeweiligen Anteile am gesellschaftlichen Reichtum - und
ihre Meinung darüber - ebensogut über einen Prozeß symbolischer
Transformation in Gestalt von Statusgruppen und Lebensstilen
sichtbar machen und dann, statt als "Klasse", als "konservatives
gehobenes Milieu", "hedonistisches Milieu", "linksliberales,
postmaterialistisches Milieu", "pflichtorientiertes
Arbeitnehmermilieu", (139), oder als "Subkultur", "Grüne Partei"
und, unter bestimmten Umständen, auch als "rassifizierte" Gruppe
etc. wieder auftauchen. Dieser Prozeß der Übersetzung von
"Haben" in "Sein" geht zweifellos mit einem Verlust an
kognitiver Wahrnehmung von geschichteten, auf dem Kapital
Verhältnis beruhenden Sozialstrukturen einher. Es ist aber daran
zu erinnern, daß das alte Bewußtsein auch selten über den
begriffslosen Gegensatz von Arm & Reich hinauskam.
Die neuen Milieus orientieren sich nicht mehr eindeutig an
sozialen Lagen, auch wenn bestimmte soziale Lagen in bestimmten
Milieus gehäuft auftreten. So ist z.B. das frühere
"Arbeitermilieu" der Soziologen, das übrigens mit vielen
vulgärmarxistischen Vorstellung von "Arbeiterklasse" kompatibel
war, nach neuen empirischen Untersuchungen offenbar in zwei
große Milieus zerfallen, die der Soziologe Schulze (dessen
Raster kommerzielle Trendagenturen längst verfeinert
haben) mit "Unterhaltungsmilieu" und "Harmoniemilieu"
umschreibt (140), wobei das letztere sich mit dem
"kleinbürgerlichen Milieu" früherer Zeiten vermischt hat und
sich von den unterhaltungssüchtigen Klassengenosssen vehement
abgrenzt. Schulze, der vom Widerspruch von Lohnarbeit und
Kapital nichts wissen will, und dem zu den neuen Verhältnissen
keine kritischen Fragen einfallen wollen, hat immerhin ein paar
interessante Daten zusammengetragen. Obwohl ihn die
Klas-senstrukturiertheit dieser Metropolengesellschaft und damit
auch die Frage, unter welchen Voraussetzungen Menschen sich
überhaupt erst als "Individuen" begreifen können, nicht weiter
beschäftigt, kommt er bei der Interpretation doch nicht umhin,
eine Konzession an alte Schichtenmodelle zu machen: Er spricht
von "gespaltener Vertikalität", womit er sagen will, daß sich
entlang der vertikalen Gliederung der Gesellschaft in
Unterschicht, Mittelschicht und Oberschicht (so begriffslos
denken Soziologen) parallele Stränge gebildet haben, wo dann
innerhalb der gleichen Schicht getrennte Milieus existieren, die
mehr mit Gleichgesinnten aus anderen Schichten gemein haben, als
mit entgegengesetzt orientierten Vertretern ihrer eigenen
Schicht. Mit diesem Phänomen geht dann ein Verblassen
hierarchisch interpretierbarer Zeichen einher. Die alte
Prestigeordnung existiert so nicht mehr: Ein Porsche gilt in
bestimmten Kreisen als Statussymbol, während er in anderen, auch
wenn sie ihn sich leisten könnten, als peinlich gilt. Am unteren
Ende der Prestigeskala stehen in einigen Szenen nicht etwa
Arbeitslose, sondern Langweiler. Weil soziale Lagen nicht mehr
durchgängig die Basis von Milieubildung sind, führt die
Erfahrung von Ungleichheit auch nicht mehr ohne weiteres zu
sozialen Konflikten, jedenfalls nicht zu solchen, die mit
sozialen Lagen zu tun haben. Was aus alledem folgt, ist noch
ziemlich offen. Den "sozialen Frieden gegenseitigen
Nichtverstehens", den Schulze prognostiziert, wird es sicher
nicht geben im neuen Großdeutschland. Punktuell wird es immer
wieder zu politischen Zweckkoalitionen zwischen den Milieus
kommen, zu "Bewegungen" und "Bürgerinitiativen" für dies und
gegen jenes. Vielleicht erfährt der Putschismus wieder eine
Renaissance, weil sich anders keine Veränderungen mehr erreichen
lassen. Es kann sein, daß sich noch bestehende Verbindlichkeiten
weiter auflösen, ungeschützte Arbeitsverhältnis und
privatisierte Infrastruktur zur Norm werden und das "Survival Of
The Fittest" zum einzigen Prinzip. In den USA sehen wir, wie die
Atomisierung der Menschen die Tendenz zur Ethnisierung des
Sozialen verstärkt. Die freigesetzten Individuen
orientieren sich tribalistisch an "Communities", die als
closed-shop-Ge-werkschaften funktionieren und "Identität"
anbieten. In der Segmentierung der Gesellschaft zu Milieus, die
sich wesentlich über Symbole und Rituale definieren, ist eine
Disposition zum Massenwahnsinn angelegt, zu rassistischem,
religiösem und und sektenhaften Eiferer-tum und schließlich auch
zu völkisch begründeten Re-Kollektivierungsversuchen von Rechts.
All das sind aber notwendigerweise Spekulationen auf der
Grundlage einer unsicheren Datenbasis und vieler, noch ungenauer
Kategorien. Das hat damit zu tun, daß die Marx'sche Kritik,
wonach die vom Kapitalismus hervorgebrachte Individualität
notwendig eine bornierte ist, weil das bürgerliche Individuum
über seine gesellschaftliche Bedingtheit nicht viel weiß, für
die Linke, von wenigen Auönahmen abgesehen, bisher kein Anlaß
war, sich mit dem Phänomen und den Folgen der Individualsierung
zu beschäftigen.
Während die reformistischen Individua-lierungstheoretiker den
Anspruch eines einheitlichen theoretischen Bezugsrahmens
lustvoll aufgeben, sollte es Linken, wie gesagt, darum gehen,
einen theoretischen Bezugsrahmen für das Studium der
hochdifferenzierten patriarchalisch-kapitalistisch
Metropolengesellschaften zu schaffen, d.h. durch Dekonstruktion
und Rekonstruktion des Marx'schen Ansatzes den Raum der
(objektiven) Klassen auf den Raum der Lebenstile zu beziehen und
dazu die notwendigen theoretische Kategorien bereitzustellen.
Dabei sind, entsprechend dem Ausmaß der realen Differenzierung
der Lebenswelten (und auch der Institutionen) in den 90er
Jahren, die Lebensentwürfe und die davon geleiteten
Handlungsmuster der Akteure in Rechnung zu stellen. Wenn sowohl
die Verteilungskämpfe als auch die Aneignungskämpfe mehr denn
je, statt in den alten Klassenkampfmustern, "subversiv" als
kulturelle Kämpfe auf der symbolischen Ebene von Distinktion,
Habitus, Kompetenz, Sichtweisen etc. geführt werden, dann könnte
man das pointiert (und provokativ gegenüber antiquierten linken
Denkmustern) vielleicht so ausdrücken: Die individuelle
Selbstzuordnung zu spezifischen Habitusgruppen und die
Expressionen bestimmter Lebensstile ist "Klassenkampf' (um
Marktchancen) mit anderen Mitteln und "Stilbewußtsein" ist das "Klassenbewußtsein"
von heute. In diesen Kämpfen werden sowohl Geschmack, Bildung,
Beziehungen, Einstellungen und zunehmend durch "Rasse" in
Konkurrenzvorteile verwandelt, als auch existierende
Lebenschancen symbolisch in Lebenstile transformiert und
abgesichert. Indem wir beides zusammendenken, vermeiden wir die
oben genanten Fehler der bürgerlichen Soziologie (und bestimmter
Schulen des Marxismus), die immer wieder unüberbrückbare
Gegensätze zwischen Struktur und Handlungsebene aufmacht, wo
entweder das Individuum von den Strukturen ferngesteuert wird
oder Individuuen sich um Strukturen nicht weiter kümmern müsssen.
Dabei ist die Analyse von kulturellen Äußerungen nicht Ersatz
für die Analyse von wirklichen Lebenschancen und deren
ökonomischer Grundlage, sondern deren Erweiterung um eine heute
bedeutsame Dimension. Bedeutsam auch, weil die symbolische
Transformation von realem, sozialen und kulturellem Kapital in
Stil, im täglichen Konkurrenzkampf und im politischen Kampf
unmittelbar Wirkung zeigt: Bestimmte Lebenstile und
"Identitäten" zahlen sich direkt materiell aus, z.B. wenn
jemand, weil er/sie in einer bestimmten Szene verkehrt, an einen
Job, einen Auftrag oder eine Wohnung herankommt. Lebenstile,
etwa Wohngemeinschaft" oder "Yuppie" und "Identitäten", etwa
"weiß", "schwarz", "männlich", "weiblich", können darüber hinaus
unter bestimmten Umständen politische Bedeutung erhalten.
Schließlich dient die Expression eines bestimmten Stils (oder
auch einer "ethnischen Identität" ja auch der Abgrenzung und
Selbstzuordnung und darüber stabilisiert sie vorhandene soziale
Hierarchien oder schafft neue. Dabei ist zu betonen, daß nicht
nur die Mittel- und Oberschichten stilbewußt sind, wie die
Ausführungen von Bourdieu und Müller nahelegen (141), sondern
auch die "Unterschichten", die, obwohl ihnen dazu weniger Mittel
und Wahlmöglichkeiten zur Verfügung stehen, vom Haarschnitt über
Kleidung, gemeinsamen Konsummustern und Freizeitaktivitäten bis
zur Gestik (man denke z.B. an die HipHop-Kultur, die immerhin
aus Srmlichen Verhältnissen entstand und die übrigens auch die
Beobachtung bestätigt, daß das Muster "Klassenbewußtsein" -
übersetzt als "Rassenbewußtsein" bzw.
"Kastenbewußtsein" - in "ethnisch" segmentierten
Gesellschaften immer noch stark ausgeprägt ist) sehr wohl ihre
eigenen Codes haben. Giddens faßt die (traditionelle) soziale
"Unterschicht" zu Recht als "Statusgruppe", die sich durch viele
gemeinsame Konsummuster sowie Ehr- und Prestigevorstellung
(Verhaltensund Einstellungsmuster) auszeichnet. (142)
Die Postmoderne, die großspurig das Ende der Moderne und
damit auch das Ende der Anspruchs auf eine allgemeine Theorie
der bürgerlichen Gesellschaft verkündete, ist nun selber in die
Krise geraten mitsamt ihren Lifestylemagazinen (der "Wiener"
stellt in diesen Tagen sein Erscheinen ein. bei "Tempo" sinkt
die Auflage weiter). Gerade als man sich darauf geeinigt hatte,
daß man von den Quellen und gesellschaftlichen Prozessen nichts
mehr wissen will, auf denen der ästhetisch hübsch aufbereitete
Reichtum beruht, den der postmoderne Mensch in spiegelverglasten
Konsumpalästen in den wilden 80ern genoß
(dies sind die Stereotypen dieser Zeit), gerade in dem Moment
brachen die ganzen "Gesetzmäßigkeiten" der verabschiedeten
Klassengesellschaft wieder durch:
Der Zusammenbruch des Realsozialismus machte die Finanzierung
der kleinen Nischen und Sicherheiten, die der Westen im
Wettstreit des Kalten Krieg für seinen
Mittelstand und für sein Arbeitsvolk eingerichtet hatte,
überflüssig; der deutsche Staat setzte mit der mit völkischen
Argumenten betriebenen
"Wiedervereinigung" das Nationale wieder auf Platz
1 der politischen Tagesordnung und ein
faschistischer Mob, der diese Signale verstanden hat, ließ das
ästhetisierende postmodeme Ideal einer auf wechselseitiger
"differenzialistischer" Gleichgültigkeit beruhenden, bunten
Multikulti-Welt in den Flammen von Hoyerswerda, Rostock, Mölln
und Solingen aufgehen. Das weltweite "ethnical revival" (von der
ehemaligen SU, über Jugoslawien und Afrika bis hin zu Kanada und
den USA) und die damit sich verschärfende Praxis
der "Rassifizierung" von Verlierern der Konkurrenz, das
Rollback gegenüber den Bewegungen der Schwulen und Frauen und
die Restauration patriarchalischer und hierarchischer Werte, die
Wirtschaftskrise in Superdeutschland -
all diese Phänomene, in denen sich die "objektiven
Bewegungsgesetze" nationalstaatlich organisierter
kapitalistischer Gesellschaften wieder deutlich zu Wort melden,
ließ die Nachfrage nach dem postmodemen Versprechen einer
schönen bunten Hochglanz-Welt rapide abnehmen. Viele alte
Konfliktlinien, von den Postmodernen schon für tot erklärt,
wurden wieder aktuell. Massenlohnarbeitslosigkeit und Demontage
von sozialen Sicherungssystemen machen individuelle Eskapaden
wieder schwieriger und fuhren zu Optionsverlusten und größerem
konformistischem Druck, der Lebensläufe wieder stärker
standardisiert und Hedonismus nachdrücklicher sanktioniert. Die
Individualisierung sozialer Risiken, bisher schon bedrohlich
genug, schlägt nun eindeutig negativ zu Buche. Die Situation der
alleinerziehenden jungen Frau, vor zehn Jahren noch Idealmodell
eines selbstbestimmten Lebensstiles, wird plötzlich ebenso
prekär wie die Figur des Jobbers aus Überzeugung, der den Trend
zur Entkopplung von Berufslaufbahn und Lebensentwurf anführen
wollte.
Doch obwohl die angeblich überwundene innere Logik von
Kapitalismus und Nation wieder deutlich Wirkung zeigt, wird die
Linke auf die neue Lage nicht mit den Antworten des alten
Arbeiterbewegungsmarxismus' reagieren können, der den
Kapitalismus falsch und unzureichend kritisierte (und darin
hinter Marx zurückfiel, was auch nicht durch die äußeren
Umstände einer weniger ausdifferenzierten Gesellschaft einfach
zu entschuldigen ist) und auf dieser Grundlage dann in einigen
Ländern zur Macht gelangte. Auch wenn z.B. die faschistischen
Attacken zeigen, wie rasch aus der Konsensrepublik Deutschland
ein Pogromstaat werden kann (und danach auch wieder umgekehrt),
wie rasch also gewisse zivilisatorische Standards wieder
zurückgedreht werden können, ist doch die frühere Bindung des
Individuums an einen weitgehend vorbestimmten Lebensweg nicht
beliebig rückholbar und deshalb wird auch die - neue soziale
Realitäten konstruierende! - kulturelle Expression von
Lebenschancen und Einstellungen, die heute so ausgiebig
praktizierte Stilisierung des Lebens, nicht wieder einfach
verschwinden. Unter größerem Konformitätsdruck kann die
symbolische Transformation materieller Potenzen und
Wertorientierungen in eine "Politik der Lebensstile", auch
verfeinert werden, sich zum Beispiel in weniger grelle Codes
flüchten. Auch bei abnehmender sozialer Sicherheit wird die
Auflösung traditioneller und die Bildung neuer Milieus entlang
von Lebensstilen, Konsummustern sowie veränderten Selbstbildern
und Bedeutungshierarchien, zu neuen, sich über kulturelle
Präferenzen definierenden, sozialen und politischen
Konstellationen führen, die es zu verstehen und entschlüsseln
gilt, wenn man in der Lage sein will, Kapitalismuskritik
jenseits von ignorantem Kulturpessimismus und
fatalistisch-strukturali-stischen Krisenszenarien zu leisten. Um
was es dabei geht, sei noch einmal mit Marx gesagt: "Die
Individuuen sind immer und unter allen Umständen "von sich
ausgegangen", aber da sie nicht EINZIG in dem Sinne sind, daß
sie keine Beziehung zueinander nötig gehabt hätten, da ihre
Bedürnisse sie aufeinander bezogen, MUSSTEN sie in Verhältnisse
(zueinander) treten. Da sie ferner nicht als reine Ichs in
Verkehr traten, so war es eben ihr Verhalten zueinander, das die
Verhältnisse schuf und täglich neu schafft. Die Herrschaft der
sachlichen Verhältnisse über die Individuuen hat ihnen die
Aufgabe gestellt, an die Stelle der Herrschaft der Verhältnisse
und der Zufälligkeit über das Individuum die Herrschaft der
Individuen über die Zufälligkeit und die
Verhältnisse zu setzen. (143)
Anmerkungen
(133) vgl. Aries, S. 419 ff.
(134) vgl. Widmer, S. 24 ff.
(134a) Diese Frage wird heute nachdrücklich durch eine
nationalistische ergänzt: "Wer gehört dazu?"
(135) diese Auflösungserscheinungen sind empirisch belegbar,
aber die traditionellen Milieus sind damit nicht vollständig
verschwunden. Sie werden über Wohnungsmieten oder Gewerkschaften
weiterhin reproduziert, auch wenn sie ihre prägende Bedeutung
verloren haben.
(136) vgl. Jacob, G. "Persönliches Pech", in: "Spex"3/89.
(137) zu den verschiedenen Reaktionen auf die
Individualisierung vgl. ebd. Dazu eine aktuelle Ergänzung: Der
Dramatiker Botho Strauß hat vor einigen Monaten in seinem Essay
"Anschwellender Bitgesang" den Individualismus als Weg zur
"Traditionsvernichtung" gegeißelt und seine Neigung zu
faschistischen Lösungen erkennen lassen: Er empfahl "geregelte,
glaubensgestützte Bedürfnisbeschränkungen" und warnte vor einer
Art "Verweichlichung" der westlichen Welt. Die FAZ vom 10. 2. 93
polemisiert gegen die wachsende "Verherrlichung der Ich-Tugenden
(Selbstverwirklichung, Durchsetzungsvermögen)
auf Kosten der Wir-Tugenden."
(138) Müller, S. 380.
(139) vgl. Schulze, S. 278.
(140) vgl. ebd., S. 393.
(141) vgl. Müller, S. 375.
(142) ebd., S. 208.
(143) Zusammenfassend zitiert nach Marx/Engels 11, S. 212 f..
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Krahl, HJ: Konstitution und Klassenkampf, FFM 1971
Kuczynzki J, Geschichte des Alltags des
deutschen Volkes, Bd. 3, Ksln 1981
Kuruma, S: Konkurrenz. Marx-Lexikon zur politischen Ökonomie,
Bd. l, Westberlin 1973
Lacan, J: Schriften 1-3, Weinheim 1980
Lefebvre, H: Das Alltagsleben in der modernen Welt, FFM 1972
Leithäuser, T: Formen des Alltagsbewußtsein, FFM 1976
Lüdtke, H: Expressive Ungleichheit. Zur Soziologie der
Lebensstile, Opladen 1989 (*)
Lukacs, G: Die Zerstörung der
Vernunft. Irrationalismus und Imperialismus, Darmstadt 1980
Marcus, G.: Mystery Train, Hamburg 1992
(um in den Fußnoten einfacher zitieren zu können, sind die
vielen Marx-Texte durchnummeriert:)
1. Marx, K: Thesen über Feuerbach, in: Marx Engels Werke/MEW
(Bd.3), Berlin/DDR 1969
2. Marx, K: Resultate des unmittelbaren Produktionsprozesses,
FFM 1969
3. Marx, K: Zur Kritik der Hegeischen Rechtsphilosophie, in: MEW
Band 1. Siehe auch die "Einleitung" im selben Band, S. 378
4. Marx, K: Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie
Rohentwurf 1857-1858. Berlin/DDR 1969
5/I 5/II, 5/III
Marx, K: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Bände l,
II, III, in: MEW 23-25
6/I, 6/II, 6/III
Marx, K: Theorien über den Mehrwert (Vierter Band des
"Kapital"). Bände I, II, III, in: MEW
26.1- 26.3.
7. Marx, K: Ökonomischphilosophische Manuskripte, in: MEW
Ergänzungsband I
8. Marx, K: Einleitung von "Zur Kritik der politischen
Ökonomie", in: MEW 13
9. Marx, K: Zur Kritik der politischen Ökonomie, in: MEW, Band
13
10. Marx, K: Reflection, in: Einheit, Heft 5, Berlin/DDR 1977
11. Marx/Engels: Die deutsche Ideologie,
in: MEW 3
Maucke, M: Die Klassentheorie von Marx und
Engels, FFM 1979
Mooser K, Arbeiterleben in Deutschland
1900-1970, FFM1984
Müller, H.P.: Sozialstruktur und Lebensstile. Der neuere
theoretische Diskurs über soziale Ungleichheit, FFM 1993 ]
Neget, T, Massenautonomie gegen historischen
Kompromiß München 1977
Passolini, P.P: Freibeuterschriften Die Zerstörung der Kultur
des Einzelnen durch die Konsumgesellschaft, Westberlin 1982
Projektgruppe Entwicklung des Marxschen Systems (Hg.): Zur
Logik des Kapitals, Westberlin 1973
Puls,D./Thompson,E.P: Wahrnehmungsformen und
Protestverhalten, FFM 1979
Reichelt, H: Zur logischen Struktur
des Kapitalbegriffes bei Karl Marx, FFM 1973
Ritsert, J: Probleme politisch-ökonomischer Theoriebildung,
FFM 1973
Ritter, G: Arbeiterkultur, Königsstein/Ts. 1979
Rosdolsky, R: Zur Enstehungsgeschichte des Marxschen
"Kapital", (2 Bde.), Frankfurt 1972
Schiwy, G; Der französische Strukturalismus, Hamburg 1985
Schlegel, F: Fragmente, Stuttgart 1981
1. Schmidt, A: Geschichte und Struktur, München 1971
2. Schmidt, A: Der strukluralistische Angriff auf die
Geschichte, in: Beiträge zur marxistischen Erkenntnistheorie,
FFM 1971 Schmidt, S.J: Der Diskurs des Radikalen
Konstruktivismus, FFM 1987
Schulze, G: Die Erlebnisgesellschaft -Kultursoziologie der
Gegenwart, FFM 1993 Schütz, A/Luckmann, T: Strukturen der
Lebenswett, Neuwied 1975 (**)
Sennett R., Verfall und Ende des öffentlichen
Lebens, Die Tyrannei der Intimität. FFM 1987
Seve, L: Marxismus und Theorie der Persönlichkeit, FFM1972
(*)
Strubar, I: Konstruktion sozialer Lebenswelten bei
FFM 1978
Stirner, M: Der Einzige und sein Eigentum,Stuttgart 1979S
Strasser, H.
Goldthorpe, J.(Hg.): Die Analyse sozialer Ungleichheit.
Opladen 1985
Thompson, E. P: Plebejische Kultur und moralische Ökonomie,
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Tuchscheerer, W: Bevor das "Kapital" entstand, Berlin/DDR
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Weber, M: Wirtschaft und Gesellschaft
Weymann, A. (Hg.): Handlungsspielräume,
Stuttgart 1989
Widmer, P: Subversion des Begehrens, FFM
1990
Willis, P: Spaß am Widerstand, FFM 1979
Wright, E: Classes, London 1985
Zahlmann, C.fHg.): Kommunitarismus in der
Diskussion, Berlin 1992
Zoll, R: Alltagssolidarität und Individualismus, FFM 1993