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Aspekte der endzeitlichen Krisenphilosophie
Naht das Millennium?
Teil VII b
SPACE TOURS UND FLUGSTUNDEN
VON ÜBERFLIEGERN UND MENTALEN SUPERWELTEN

von DIETMAR KESTEN
7/8-99
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Überflieger ist auch der in der Zwischenzeit 86jährige indische Guru MAHARISHI, von dem sich einst die BEATLES (21) "Erleuchtung" erhofften, sich von ihm in die "Techniken" von TM, (22) anderen Mystizismen des Ostens einführen ließen.

Der Meditationszyklus besteht weiter, und wie man sieht, hat er innerhalb der letzten 30 Jahre keineswegs an Einfluß verloren, geistert im Gegenteil immer noch in den Köpfen herum. Die Rückführung zur "göttlichen Energie" ist die Suche, die Eingebung und Findung nach dem geistigen Vollschub, den die Lotusakrobaten anstreben:

Bisher bei trend erschienen:

Ganz im Geiste der "Vedischen Religion", (23) die viele Götter verehrte und Gegenleistungen für ihre Taten verlangte. Da wird meditiert, was die "geheime Matra" hergibt: Transzendentale Meditation eine sektenhafte, "heilbringende" Theorie, die im Kern totalitär ist, weil sie den Menschen keine Entscheidungen über ihr Leben läßt, sie vereinnahmt und sie unter einen Zwangsgott subsumiert, der die Verbindungen zum "tiefen Selbst" und zum "Unendlichen" herstellt: Der Schlüssel zur spirituellen Superwelt, Wahn mit mystischen Schwingungen, Meeresrauschen und Sanskritlauten.

Der Meditierende (ver-) rückt sich in die innere Versenkung, er ist auf dem Weg zu einer hedonistisch-narzißtischen Auskleidung seines Selbst, getragen von übersinnlichen Sehnsüchten, sprießenden Hoffnungen, anekdotischen Geisterstoffen. Aus dieser (seiner) neoholistischen Betrachtungweise von Materie und Geist ergibt sich die Vervollständigung des Selbst. Es wird genährt durch sinnliche und außersinnliche "Kommunikation" , die durch TM vermittelt werde soll. Das Charakteristikum der Jünger des MAHARISHIs ist die Trennung von der modernen Welt, die bewußte Überwindung der vorübergehenden Teilung des Körpers. So soll ein Prozess entstehen, bei dem die grundlegende Einheit des Bewußtseins erreicht wird.

Die Yogis wollen das universelle Bewußtsein, das uns alle zu wechselseitigen Teilhabern macht nach dem Tod besteht das Bewußtsein fort, nicht nur in lokal-begrenzter Form: Es stellt ein Archipel von Millionen kleiner Inseln dar, die jeweils eine bewußte individuelle Weisheit repräsentieren, der bewußte Geist taucht auf, und wir stehen vor dem Phänomen der Infiltrationsriten, die allesamt in den kultischen Zügen der Moderne verborgen sind. Bewußtsein wird erzeugt, wie die Leber Galle erzeugt das Geheimnisvolle tritt auf den Plan, nahezu ein Dualismus von Gehirn und Geist, die den Körper als plumpe Materie längst absorbiert haben; der Geist übt die Kontrolle aus. Über was, ist unwichtig, Liebe ist gefragt, Erlösung, Gesundheit; das reine Bewußtsein auf dem Weg zur Unsterblichkeit. Wer wollte nicht unsterblich sein davon träumt man in dieser Welt, wie man von ewiger Orgasmusfähigkeit träumt, oder von einem Leben ohne Arbeit. Alles kann über den "Impuls" an den Geist geschehen, Geist wird nicht vom Gehirn erzeugt, ist aber mit dem Gehirn verbunden. Das Wesen dieser Verbindung gehört zu den ältesten Problemen der Philosophie. Unvermittelt tritt hier ein gewisser HENRI BERGSON (24) auf den Plan. Nach ihm wirkt das Gehirn als schützender Filter des Bewußtsein.

Jedes Leben wäre unmöglich, wenn wir die Millionen von Reizen, die unsere Sinne ständig bombardieren die blühende, summende Vielfalt der Wahrnehmungen einzeln beachten sollten. Deshalb arbeitet das Nervensystem und vor allem das Gehirn wie eine vielstufige Hierarchie filternder und ordnender Mechanismen, die einen Großteil der sensorischen Eingabe als belangslosen "Lärm" eliminieren und nur die belangvollen Informationen weiterleiten, die Aufmerksamkeit und Handeln erfordern. Das Bewußtsein wird durch diesen Selektions und Filterprozeß geleitet und ruft die ekstatischen Botschaften hervor, die von Bildern, Tönen und Eindrücken begleitet sind.

Das wäre ungefähr die Philosophie der Geistamputierten Yoga-Jünger, die allerdings vermutlich weder BERGSON kennen dürften, noch etwas mit dieser "Filtertheorie" anfangen können. Sie könnte die Wahrnehmung bei geschlossenen Augen aktivierenwie bei einem Blinden, der mit dem Kopf arbeitet, um Dinge, die er nicht sehen kann, zu erfassen.

Mit diesem mystischen Potential des Meditierenden kann die "kreative Intelligenz" in Kraft treten, manchmal von optischen oder akustischen Halluzinationen begleitet; es ist ein "erleuchtender" Gedanke, das der Impuls des Geistes transzendentaltelepathisch wirkt, oder durch ihn zumindest teilweise eine Steigerung der Wahrnehmungsfähigkeit erreicht wird.

Wir alle wissen aus Erfahrung, daß das Bewußtsein nicht fest abgrenzbar ist, sondern die verschiedensten Abstufungen aufweist von der Bewußtlosigkeit nach einem Schlag auf den Kopf über die außerbewußten viszeralen Vorgänge, das kaum bewußte Binden von Schnürsenkeln und andere randbewußte Tätigkeiten und Wahrnehmungenbis hin zur überscharfen Bewußtheit äußerster Konzentration.

Das Bewußtseinsfeld nach naturwissenschaftlichen Methoden zu erforschen, darin liegt den Yogi-Jüngern nichts. Der Körper muß auf das "Verlangen des Geistes" reagieren, der Geist, der "erweckt" wird, ist ihr Autopilot, der CHOPIN (25) paraphrasiert, während er gleichzeitig mit einer Bardame flirtet; da zeigt er eine ganz eingenartige und bemerkenswerte Virtuosität, obschon er nur halbautomatisch auf der unteren Stufe der Bewußtseinsskale funktioniert: Die Anfangsstadien der Unsichtbarkeit, im Unbewußten stetig latent vorhanden, aber nicht "erweckt" die mystischen Sehnsüchte der Menschen, die plötzliche "Erleuchtung", die offenbar kein kreativer Sprung ist, vielleicht nur der berühmte Sprung in der Schüssel, und schon gar nicht das Resultat bekannter und definierbarer geistiger Vorgänge, die freilich bei den Yogisten auf der untersten Paranoia-Skala angesiedelt sind, unterhalb des konzentrierten und sogar peripheren Bewußtsein stattfindet.

Die verwirrende Frage lautet nun folgendermaßen: Warum sind diese dunklen Zwischenspiele so unerläßlich für die Irrationalisten der letzten Instanz? Weil, so die Antwort, die jeweilige geistige "Eingebung" in ihren (und nur ihren) Inkubationszeiten stattfindet. Da das alles nicht artikuliert wird, kann auch niemand im hellwachen Zustand Zugang zu diesen sehr ungewohnten Geist-Körper-Kommunikationstechniken erlangen. Was für ein Kunststück! Wenn fliegende Flieger sich eskapistisch verhalten, visuelle Wahrnehmungen bei geschlossenen Augen möglich sein soll, dann verwundert es sehr, daß alle menschlichen Materie-Körper auf dieser Welt nicht schon längst einmal diese Steigerung erfahren wollten, sich im Rausch den "reinen" Formen der Geistestägigkeit hinzugeben. Das "Gefühlsmäßige", das "Geistige" der "vollkommene Zustand" ist auch hier die wahllose Vermischung mit Ideen, die aus alten Kulturen, Religionen, Pseudophilosophien plagiatiert sind.

Man denke nur an den alten KRISCHNA-, den BACCHUS-Kult, (26) die an viele Anachronismen des 20. Jahrhunderts erinnern, und an deren Medizinmänner, die z. B. die Anrufung dieser "Geister" bei ernsthaften Erkrankungen von Patienten bevorzugten, was oftmals mit dem Tod dieser endete: Verblüffende zeitgenössische Parallelen; der "geistige" Geist wird von der erdenkriechenden Tyrannei "befreit", er verliert im traszendentalen Wunderland seine Unschuld und legt sich die größte Flexibilität zu.

Da wird die sog. "Intuition" wieder aufgewertet, die "vollkommene" Gesundung, die im materiellenbiologischen Alterungsprozeß des Menschen keinerlei Rolle zu spielen scheint; der Zusammenhalt, die Harmonie der Gesellschaft, die das "kollektive Bewußtsein" der Menschen überall positiv beeinflussen soll: Die künstliche Verlängerung des Lebens, das sei nur nebenbei bemerkt, könnte METHUSALEM (27) wieder auferstehen lassen, der den Tod als beständigen Begleiter des menschlichen Lebens ignorierte und damit in die Sackgasse der Überspezialisierung geriet.

"Der Geist weht wo und wann er will", ein alter bilblischer Gedanke im neuen Gewand, der 1%MAHARISHI-Effekt, die Formel der globalen Felddefinition der yogischen Flieger, wonach ein paar tausend Menschen, die an einem Ort zusammenkämen, die Welt retten könnten, das SIDHI-Programm praktizieren, um sich anschließend mit ihrem Herrn und Meister zu jenen Mystikern glorifizieren zu lassen, die den Naturwissenschaften getrotzt haben: Das "reine" Bewußtsein tritt den langen Weg in die Unbesiegbarkeit auf allen Ebenen an, der Eintritt in mentale Superwelten kann beginnen, der "Weltenplan der Unbesiegbarkeit", die "Weltregierung des Geistes", die "Zusammenarbeit des Himmels mit der Erde", und ein "Geisterplan für vollkommene Gesundheit" Esoterik im heraufdämmernden "Wassermannzeitalter", chaotische Selbsterfahrungsgruppen und Suizid-Sekten, von allem etwas -und noch mehr geistern im psychoaktiven Fallout des Schizo-Denkens der barfüßigen Kreuzritter ohne Kreuz herum. Selbstinszenierte oder selbsttranszendierte Transzendenz wie man das Phänomen nennen könnte sind jene hypnotischen Beziehungen, denen sie verfallen, die eine Vielfalt tranceähnlicher und ekstatischer Zustände sowie Suggestibilität hervorbringen sollen, die in Konsequenz in einer latente Massenhysterie gipfeln.

Der wahre Gläubige umwebt wie die Mafia seine Ideologie mit der "Cosa nostra" (28)es gibt nichts mehr, was in diese Glaubensexklusivität hineinpaßt. Hatte die Moderne die Angebote der Glücksritter in den sechziger und siebziger Jahren beständig gewechselt, mal mit MAHARISHI, dann BHAGWAN, dann mit den SCIENTOLOGEN in den neunziger Jahren für Aufsehen gesorgt, verfolgt sie nun offenkundig mit dem neuartigen Aufleben der Gurusund ihrer Sekten eine Art Doppelstrategie: Einerseits wird der Eso-Markt in der Öffentlichkeit einer heftigen Kritik unterzogen, die wie bei der SCIENTOLOGY zu rechtlichen Auseinandersetzungen/Prozessen führen können, anderseits duldet sie das Treiben der Unglücksschmieden und leistet einen enormen Vorschub für den sich fortsetzenden Individualisierungsschub irrationaler Lebensformen.

Die postmoderne Kulturideologie hat die Angebotsdiktate auf die neu-alten Strategien der Lebensbewältigung erweitert, ist dabei den Katechismus der Modernisierungsgesellschaft in das sektenmäßige-vermasste Credo von Heilslehren und bürgerlicher Subjektvität einzubinden, nicht selten um den Preis der Verlustigkeit an sozialem Halt. Die Bindekräfte der Gesellschaft scheinen abzunehmen. Marktsystem und Marktkonsum lösen mehr und mehr gesellschaftliche Gruppen aus dem sozialen Milieu heraus, kollabieren im Selbstwiderspruch und lassen das warenproduzierende System zur Jahrtausendwende im wahrsten Sinne des Wortes "alt" aussehen. Es führt sich selbst ad absurdum. Kein Wunder, daß sein süßsaurer Traum in einen Zeithorizont hineinzupassen hat, der die Übergänge halluzinogen oder spekulativ, irrational und mystisch beschreibt, mit Bildern hantiert, die sich dem direkten Zugriff des Falszifierbaren entziehen, die Rückkehr in das Imaginäre prognostiziert. Die Botschaft mag simpler nicht ausfallen: Orbit-Reisende, Yogi-Jünger und andere "Entrückte" sind bei ihrer einsamen Subjektinszenierung nicht die einzigen, die im schlechtesten Sinne auffallen; sie bleiben eingebunden im kulturindustriellen Organismus der Warenproduktion, die mit zunehmender Massenarmut und Massenarbeitslosigkeit die "Wahrheit" dort "drinnen" entdeckt, einen esoterischen Absolutheitsanspruch feilbietet, der tendenziös totalitäre Züge aufweist, wenn nicht sogar totalitär ist, wenn an die Idee Macht über Menschen auszuüben, gedacht wird.

Die esoterische Suchund Findebewegung ist nicht nur auf die Veräußerlichung menschlicher Beziehungen in einer orientierungslosen und kriegerisch-barbarischen Zeit tendiert, sondern einmal mehr auf die Geschichte des modernen Kapitalismus, die dem Ende entgegensteuert. Marktgerecht präsentiert sie sich in allen schillernden Formen; denn man will schließlich mit dem Sektglas oder mit der Vereinsbibel zugrunde gehen. "Du kannst Dir helfen, alles ist in Dir Erleuchte Dich selbst "wenn das keine Strategie der Enderwartung ist! Wenn die ästhetisierenden und fetischisierenden Post-Subjkete ihren Untergang im Sumpf der Orientierungslosigkeit und Krisenlebensbewältigungen feiern wollen, dann mögen sie nichts vom Sinn der Warenkultur, von Unmündigkeit und Erbfolgen von Totalitarismen und Dauerberieselung verstanden haben, allerdings darf das nicht dazu führen, die Kritik an ihnen und am modernen Gesamtsystem, das für den kompletten Facettenbereich tumber und hologener Ideologien verantwortlich ist, zu vernachlässigen.  

"Was gibt"s für herrliche Geschöpfe hier! Wie schön der Mensch ist! Schöne neue Welt, die solche Bürger trägt! (SHAKESPEARE)  

Anmerkungen:  

(21) Mit dem Tod ihres Managers BRIAN EPSTEIN, (27. August 1967) beginnen die BEATLES über "transzendentale Meditation" zu reflektieren. Das dem Drogenkonsum zugeordnete Album "Sgt. Pepper"s Lonely Hearts Club Band" (1. Juni 1967) soll einer der Anlässe für den Trip zum MAHARISHI gewesen sein, den sie im August 1967 in Bangor treffen.

(22) TM: Transzendentale Meditation: Nach TM der MAHARISHI-Jünger suchen sie Verbindungen zum tieferen "Selbst" und zum "Unendlichen" herzustellen. An Ende eines sog. Meditationszyklus sollen nach der "geheimen Matra" Tore zur "spirituellen Superwelt" aufgestoßen werden können. Die TM-Lehrer behaupten, es handle sich dabei um Sanskritlaute ohne Inhalte, die "mystische Schwingungen" erzeugen würden. TM ist nichts anderes als die egozentrisch-gewendete Form einer hinduistischen Meditation, in der das "Ich" des Meditierenden ins Zentrum einer sog. "inneren Versenkung" rückt. Diese Form der Spiritualität kommt den Bedürfnissen einer hedonistisch-narzißtischen Klientel entgegen, die von übersinnlichen Sehnsüchten und Hoffnungen getrieben wird und ihre transzendentalen Defizite nach dem Konsumprinzip ausgleichen möchte. Das Heilsversprechen, Meditation und Initiationsritus zeigt allerdings mehr als kultische Züge. Die sog. "TM-Siddhi-Technik" soll dazu dienen, die üblichen sensomotorischen Kanäle zu vertiefen, um sie so zu erweitern, so daß sich der "Impuls des Geistes" sich direkt physikalisch-materiell manifestieren soll.

(23) VEDISCHE RELIGION: (Wedische Religion), älteste, von den indogerman. Einwanderern mitgebrachte, im Veda überlieferte Religion Indiens. Charakteristisch für sie ist die Verehrung einer Vielzahl von Göttern, unterschieden in die Naturgottheiten (z.B. Agni) und die einzelne Aspekte der sittl. Weltordnung verkörpernden eth. Götter (z.B. Varuna). Mittelpunkt der V.R. ist das vielfältig ausgestaltete Götteropfer. Es wird auf Opferplätzen in freier Natur durchgeführt und verpflichtet die Götter nach ved. Verständnis zur Erbringung der gewünschten Gegenleistung. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Trankopfer (Soma) an Indra, den Hauptgott der v.R., zu. Die Opferhandlung obliegt den Priestern als den der Opferformeln kundigen Personen, die als Brahmanen die höchste Kaste des durch die v.R. begründeten Kastensystems bilden. (Datensatz: MULTIMEDIAL BROCKHAUS: "VedischeReligion", Mannheim 1998.

(24) HENRI BERGSON: Französischer Philosoph (18. 10. 1859 4. 1. 1941; Prof. am College de France; baute insbesondere gegen den Positivismus in der Tradition der Mystik und des Irrationalismus stehend, seine spiritualistische Lebensphilosophie auf. Die Grundbegriffe seiner Philosophie sind: Der gegen den naturwissenschaftlichen Zeitbegriff gerichtete Begriff der subjektiven, unwiederholbaren Zeit, der "Dauer", und der antimechanistische Begriff des zweckgerichteten "Lebenstriebs". BERGSON übte besonders auf die nachnaturalistische Literatur Frankreichs (z. B. Existentialismus) bedeutenden Einfluß aus. Er erhielt 1927 den Nobelpreis für Literatur. Werke: "Zeit und Freiheit" (1889); "Materie und Gedächtnis" (1869); "Die schöpferische Entwicklung" (1907).

(25) FREDERIC CHOPIN (22. 2. 1810 17. 10. 1849); polnischer Komponist. CHOPIN wurde zum Begründer eines neuartigen Klavierstils, indem eine hohe Virtuosität völlig im Dienst des poetischen Ausdrucks steht. Kennzeichnend für diesen Stil sind u. a. Elemente der italienischen Oper (Belcanto) und u. a. aus der polnischen Volksmusik entlehnte (inspirierte) Melodik. CHOPIN schrieb ausschließlich Werke für Klavier oder Werke, in denen dem Klavier zentrale Bedeutung zukommt.

(26) KRISCHNA-Kult: Im "Sanskrit""Der Dunkle"; populärster hinduistischer Gott; gilt als Inkarnation (AVATARA) VISHNUS; Hauptgestalt der BHAGAVADGITA, wo er die Gottesliebe (Bhakti) als Weg der Erlösung verkündet; war nach der Legende vornehmer Herkunft, wuchs jedoch als Hirtenknabe auf. Beliebte Motive in der indischen Kunst sind seine Liebesabenteuer mit den Hirtenbauern (Gopis) u. a. mit RADHA sowie seine mythischen Taten. Sie wurden seit dem 2-3 Jh. in Steinund Terrakottareliefs sowie in Bronzeplastiken dargestellt; seit dem 16. Jh. in Miniaturmalerei. BACCHUS-Kult: Mit dem Bild des BACCHUS oder DIOYSOS verbinden sich die Einführung des Weinbaues und die Pflege der Theaterspiele (vermutlich hat an Karneval die "Bacchus-Beerdigung -Dienstagshier ihren mythischen Ursprung).

(27) METHUSALEM/MATHUSALA (Hebr.): Gestalt des Alten Testaments nach Genesis 5/27; wurde 969 Jahre alt. Daher sprichwörtlich "so alte wie Methusalem".

(28) Unsere Sache.      

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