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1918 Unser November
Die sozialen Grundlagen: Der Kampf gegen die "Burgfriedenspolitik" der Instanzen von 1914 bis 1918

von Hans Manfred Bock

11-2014

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Die spontanen Streikbewegungen und die Verselbständigung lokaler Gewerkschaftsorganisationen
 

Mit der Empörung gegen die "Instanzen"-Politik in der SPD ging die Oppositionsbewegung gegen die Politik der Vorstände der "Freien Gewerkschaften" einher. In der radikalen politischen Opposition zeich­neten sich - wie dargestellt - die Grundpositionen der Entstehungs­phase der späteren KPD ab. Aus der Opposition in den wirtschaftlichen Arbeiterorganisationen entstand während des Krieges unmittelbar die Grundlage für die spätere Massenbasis des deutschen Syndikalismus und der sich ihm nähernden linkskommunistischen Gewerkschaftsor­ganisationen.

Die Vorkriegskritik an den Gewerkschaften aus dem Lager der Radikalen schien nachträglich gerechtfertigt durch das Ver­halten der Vorstände der "FreienGewerkschaften" im August 1914. Man erklärte in weiten Kreisen diesen "Verrat der Gewerkschaftsführer" mit den Schlagworten der "Bürokratisierung", "Apparatisierung" und des "Bonzentums"(1). Neben der freiwilligen Aufgabe des Streikrechts durch den "Burgfriedens"-Beschluß vom August 1914 war insbesondere die durch das Hilfsdienstgesetz vom Dezember 1916 bewirkte Aufhe­bung der Freizügigkeit der Arbeitnehmer der Gegenstand der Kritik innerhalb der Gewerkschaften(2). "All diese Beschlüsse der Gewerk­schaftsinstanzen seit Kriegsausbruch beruhen nicht auf der Grundla­ge des Selbstbestimmungsrechts der Mitglieder, sondern entspringen durchweg dem autokratischen Machtbewußtsein dieser Instanzen"(3), hieß es Ende Februar 1918 z.B. auf dem außerordentlichen Verbandstag der Kürschner. Die Auflehnung gegen diese autokratischen Maßnahmen war schon 1915 in der internen Auseinandersetzung der einzelnen Gewerk­schaften bemerkbar(4). Im Juni 1917 wurde dann z. B. eine Resolution der 13. ordentlichen Generalversammlung des innerhalb der "Freien Gewerkschaften" schon damals bedeutendsten Metallarbeiterverbandes mit nur 77 gegen 44 Stimmen abgelehnt, in der es u. a. zur "Haltung der Verbandsinstanzen zu den im Krieg aufgeworfenen Fragen" hieß:

"Die Demokratie ist die Grundlage der Organisation. Der Wille der Mitglie­der ist das oberste Gesetz. Die Funktionäre können nur das Werkzeug des Willens der Mitglieder sein. Das schließt jede Instanzenpolitik aus. Den Mit­gliedern muß innerhalb der Organisation das Recht der freien Meinungsäu­ßerung gewährleistet sein ... Gegen diese Haltung (die Unterstützung der Regierung, d. Verf.), besonders bei Schaffung des Hilfsdienstgesetzes, er­hebt die Generalversammlung den allerschärfsten Protest ... Die General­versammlung protestiert weiter gegen die Versuche der Generalkommission und der Vor Ständekonferenz, die Gewerkschaften auf die Politik des 4. Au­gust festzulegen - diese Versuche führen zu einer unheilvollen Instanzen-Politik und untergraben die demokratischen Grundlagen der Organisation"(5).

Das profunde Mißtrauen gegen die Arbeiterführer des August 1914, das schon im Zusammenhang mit der Gründung der USPD als der konstanteste sozialpsychologische Faktor für die Bildung der neuen Linksgrup­pierungen festgestellt wurde, tritt auch hier klar zu Tage. Die Schlußfol­gerungen, die daraus hergeleitet wurden, reichten von der Forderung des bloßen Auswechseins der kompromittierten Führergarnitur der "Freien Gewerkschaften" bis zur quasi-syndikalistischen völligen Selbstbestim­mung der lokalen Gewerkschaftsorganisationen. Der größere Teil der Unzufriedenen neigte zweifellos zur gemäßigteren Lösung des Oligar­chieproblems entsprechend den gemäßigten Dezentralisierungsforde­rungen der USP-Mehrheit; die USPD wurde seit ihrer Gründung im April 1917 zum organisatorischen Träger auch der gewerkschaftlichen Oppositionsbewegung. Der Gründungskongreß hatte den systematischen Kampf gegen die Politik der Gewerkschaftsinstanzen innerhalb der Ge­werkschaftsverbände gefordert und die Organisierung der auf der Sei­te der Opposition stehenden Gewerkschaftsmitglieder(6). In den Krei­sen der linksradikalen Gruppen hingegen zeigte man vorerst kein In­teresse am Organisieren der gewerkschaftlichen Opposition; so lehnte eine Reichsdelegiertenkonferenz des "Spartakus"-Bundes im Oktober 1918 eine Stellungnahme zur Gewerkschaftsfrage mit der Begründung ab, zur Zeit sei die Haltung der Gewerkschaften für das politische Ge­schehen von untergeordneter Bedeutung(7).

Angesichts der Fortdauer des Krieges, der zunehmend schwieri­geren Versorgungslage im Reiche und schließlich unter dem Eindruck der revolutionären Ereignisse in Rußland trat im April 1917 die Oppo­sitionsbewegung in den Gewerkschaften in der Form spontaner Streiks im ganzen Reich zuerst offen zu Tage; sie schwoll in den Januarstreiks des folgenden Jahres an und brach nach der Novemberrevolution voll­ends los. Diese "wilden" Streiks - zwar genau dem syndikalistischen Postulat der direkten Aktion und der Forderung der spontanen Mas­senaktion, wie sie von den sozialdemokratischen Linksradikalen vor dem Krieg formuliert worden war, entsprechend - entstanden aller­dings ganz ohne vorbedachtes Programm als unmittelbare Selbsthilfe-maßnahme der Arbeiter aus ihrer wirtschaftlichen Notlage heraus. Daß gegen diese Streiks von Seiten der Generalkommission gelegentlich in Zusammenarbeit mit Militärbehörden(8) repressiv vorgegangen wurde, verstärkte nur die Kluft zwischen den Oppositionellen und den Gewerk­schaftsführern.

"Da die gegenwärtigen Massenstreiks im deutschen Reich gegen den Willen der Zentralleitung der deutschen Gewerkschaften entstanden sind und den großen Umfang angenommen haben, ergibt sich, daß die Generalkommission das Vertrauen der Massen nicht mehr besitzt"(9).

Das kam unmißverständlich zum Ausdruck in den Orten, wo die Oppo­sition die Mehrheit bildete; dort verjagte man in der Regel die alten Funktionäre, behielt die Beitragszahlungen an die zentralen Organisa­tionsinstanzen inne und reorganisierte sich auf lokaler Ebene(10). Wie die Methode der direkten Aktion, so war auch dieser "Lokalismus", -die sich somit ergebende faktische Autonomie der untersten Orga­nisationseinheiten - das unmittelbare Ergebnis aus der besonderen Situation der organisierten Arbeiterschaft in Deutschland und nicht das Resultat syndikalistischer oder übriger linksradikaler Agitation. Auf dieser sozialen Basis, der breitgelagerten Disposition zur unmittel­baren Selbsthilfe (direkten Aktion) und lokalen Autonomie als Reaktion auf die durch die "Burgfriedens"-Politik kompromittierten Zentralin­stanzen (Föderalismus), erhielten dann nach der ersten revolutionären Enttäuschung in der zweiten Hälfte des Jahres 1919 die syndikalisti­schen und linkskommunistischen Gewerkschaftsorganisationen Massen­zulauf.

Die syndikalistischen und unionistischen Theorien traten zwar erst nach der Novemberrevolution in Erscheinung und dienten der Selbst­verständigung der in der Arbeiterbewegung bereits voll ausgeprägten Tendenzen. Doch setzte diese Entfaltung der neuen wirtschaftskämp­ferischen Ideologien nicht unvermittelt ein. In der Gewerkschaftsoppo­sition wurden Überlegungen Uber die Aufgaben der Gewerkschaften nach dem Kriege angestellt, die direkt zum Unionismus hinführen mußten oder diesen bereits in Ansätzen vorwegnahmen. Spuren dieser theo­retischen Versuche finden sich zahlreich in der Bremer "Arbeiterpo­litik". Sie begannen etwa gleichzeitig mit den ersten großen spontanen Streikbewegungen seit Anfang 1917. In einem Beitrag vom März 1917(11) wird der Organisationsfetischismus der Gewerkschaften angeführt als Ursache ihrer "Burgfriedens"-Politik und ihrer Unzulänglichkeit für jeden ernsthaften Kampf mit dem Kapital. Gegen die - also bereits zir­kulierende - Parole: "Heraus aus den Gewerkschaften!"(12) werden noch Vorbehalte angemeldet, die in den späteren Beiträgen zur Gewerk­schaftsfrage fielen. Zu den neuen Formen der gewerkschaftlichen Or­ganisation wird erwogen, daß die Kämpfe mit dem Kapital nach dem Kriege einen "ausgeprägten Charakter von spontanen Machtproben ha­ben werden, bei denen schwer organisierbare Elemente den Ausschlag geben: ungelernte, weibliche und jugendliche Arbeiter"(13). Um solchen Kämpfen gerecht zu werden, "müßte die künftige Organisation beweg­licher und anpassungsfähiger gestaltet werden"(14). Die bürokratieför-dernden Unterstützungseinrichtungen würden wegfallen und die Berufs­organisation ebenso, da sie durch die Entwicklung der modernen Groß­industrie Uberholt seien. "Die Entwicklung muß Uber den Industrie­verband hinaus zu einer Organisation auf breitester Grundlage geführt werden, die sich, natürlich angepaßt, auf Betriebe gliedert (?, ge­meint "stützt", d. Verf. )"(15.) Man erkennt das Gewerkschaftsprogramm der Hamburger Linksradikalen wieder, das unter dem Einfluß des ehe­maligen IWW-Redakteurs Wolffheim formuliert wurde(16).

Eine weitere Resonanz in der gewerkschaftlichen Opposition hatte offenbar eine andere Idee, die - wie der Hamburger Unionismus von Wolffheim und Laufenberg - nach dem Kriege von Otto Rühle zur re­volutionären Theorie entwickelt wurde: die Idee der Einheitsorganisa­tion. Der erste Aufsatz, der diese Idee darlegt, erschien im Juni 1917 in der "Arbeiterpolitik"(17). In noch unsicheren und nicht gerade ge­schickten Wendungen ruft der Aufsatz zur Diskussion der neuen Organi­sationsform auf, die der Tatsache gerecht werde, daß der Arbeiter "nicht zwei Seelen, eine Gewerkschaftsseele und eine Parteiseele"(18) habe. Über die konkrete Form der neuen Organisation brachten auch die zahlreichen nachfolgenden Artikel Uber die "Einheitsorganisation" nicht viel Klarheit. Der Aufruf vom Juni 1917 sah vor:

"Die neue Organisation muß eine großzügige in sich selbst abgeschlossene, aber doch fein gegliederte Organisation der Arbeit sein. Die einzelnen Be­rufe bilden darin Sektionen, worin sie ihre eigenen Berufsinteressen vertre­ten können. Da aber die Fühlung mit den anderen Berufszweigen eine inni­gere sein wird wie bei den heutigen Kartellen, so wird auch ihre Politik mehr Rücksicht auf die Gesamtinteressen der Arbeiterschaft nehmen mUssen. Da aber die neue Organisation zugleich politisch ist, wird es möglich sein, daß sie ihre Parlamentsvertreter aus ihrer Mitte wählt"(19).

In kurioser Weise glaubte man zu dieser Zeit noch, die Einheits­organisation mit dem Parlamentarismus vereinigen zu können. Auch stellte man sich die neue Einheitsorganisation noch nach Berufen ge­gliedert vor. Später trat das Betriebsorganisations- und Industriever­bandsprinzip an die Stelle der Berufsgliederung, die Institution des Parlaments lehnte man strikte als Relikt der bürgerlichen Epoche ab. Man versprach sich von der neuen Organisation eine Ballung der oppo­sitionellen Energien der Arbeiterschaft, die Verminderung des "Bu-reaukratismus" und geringere Beiträge, "da das Unterstützungswe-sen überflüssig ist(20). In den weiteren Artikeln zur Einheitsorganisation(21) wurde kann klar, daß die Bremer Linksradikalen in dieser die Alternative zu den alten Gewerkschaftsverbänden zu sehen begannen(22). In dem Maße, wie sich die "Arbeiterpolitik" der Propagierung die­ser Idee öffnete, trat in ihr die spätere linkskommunistische Parole "Heraus aus den Gewerkschaften!" hervor.

Zeitgenössiche Beobachter glaubten, die Wirksamkeit syndikali­stischer Ideen bereits in den Streiks der Berliner Rüstungsindustrie im Februar und März 1918 feststellen zu können(23). Gerade in Berlin, der bei weitem stärksten Bastion der "Freien Vereinigung" vor 1914, ist es durchaus wahrscheinlich, daß die syndikalistische Agitation in­nerhalb der Opposition eine gewisse Rolle gespielt hat. Selbst bei die­sen Bezeugungen ist jedoch nicht sicher, ob man nicht die Tendenz mit der Sache verwechselte, wie etwa Carl Legien, der die bereits zitier­te oppositionelle Resolution der 13. ordentlichen Generalversammlung des Metallarbeiterverbandes als "anarcho-syndikalistisch" bezeich­nete(24), als welche sie in irgendeinem historisch sinnvollen Verständ­nis nicht zu benennen war. Zu Beginn des Krieges hatte die syndika­listische "Freie Vereinigung" durch ihre mutigen Anti-Kriegsdemon­strationen eine kurze Rolle in der Arbeiteropposition gegen die "Burgfriedens"-Politlk gespielt; nachdem Ihre Organisation jedoch zerschla­gen, ihre Presse verboten worden war und eine Reihe von Redakteu­ren sich wegen antimilitaristischer Propaganda im Gefängnis befand(25), war an eine auch nur sporadisch wirksame organisatorische Agitation in der Illegalität kaum mehr zu denken. Fritz Kater sorgte bis zur No­vemberrevolution für die illegale Verbindung zwischen den Organisa­tionsresten(26) und schuf so die Voraussetzungen für das Uberraschend schnelle und energische agitatorische Hervortreten der "Freien Ver­einigung" bereits im November 1918. Ebenso unbedeutend wie der Ein­fluß des deutschen Syndikalismus war der Einfluß der Übrigen links­radikalen Kreise auf die Oppositionsbewegung in den Gewerkschaften während des Krieges. Auch die Hamburger unionistische Propaganda und die Bremer Agitation für die Einheitsorganisation blieben von lo­kal begrenzter und untergeordneter Bedeutung. - Die tatsächliche ten­denzielle Annäherung oppositioneller Teile der deutschen Gewerkschaf­ten an syndikalistische Organisations- und Aktionsprinzipien vollzog sich unabhängig von der syndikalistischen und Übrigen linksradikalen Agitation; das Aufleben dieser Agitation seit Mitte 1917 war eher eine Folgeerscheinung als die Ursache jener spontan entstandenen Annähe­rung.

Anmerkungen

1) Vgl. dazu Rudolf Rettig. Die Gewerkschaftsarbeit der Kommunistischen Partei Deutsch­lands von 1918-1925. unter besonderer Berücksichtigung der Auseinandersetzungen mit den Freien Gewerkschaften, Diss. phil.(masch.) Hamburg 1954. p.3 f.

2) Das Hilfsdienstgesetz wird von einer zeitgenössischen Polemik aus den Reihen der USPD als "die tatkraftigste Unterstützung der Kriegspolitik von selten der Gewerkschaften* bezeich­net. S. Hermann Liebmann. Die Politik der Generalkommission) ein Sündenregister der Zen­tralvorstande der Freien Gewerkschaften Deutschlands und ein Wegweiser für die Zukunft, Leipzig 1919, p. 48. Vgl. dort auch zu den geschichtlichen Ursachen des "Burgfriedens" -Beschlusses.

3) Zitiert bei: Paul Lange, Die Politik der Gewerkschaftsführung von 1914 - 1919, Berlin 1919, p.23.

4) Vgl. dazu: Emil Lederer. Sozialpolltische Chronik: Die Gewerkschaftsbewegung 1914/16. int Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik. Bd.XXXXV (1916/17), p. 285 ff.

5) Zitiert bei: Philipp Alexander Koller, Das Massen- und Führerproblem in den 'Freien Ge­werkschaften*, Tübingen 1920, p. 93 f. Diese Publikation erschien als Ergänzungsheft Nr. 17 des Archivs für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik; das Archiv setzte die mit Robert Mi­chels' Aufsätzen begonnenen Untersuchungen Ober das Bürokratisierungsphänomen damit am Beispiel der Gewerkschaften fort.

6) Vgl. dazu: Rudolf Rettig, op. cit.,p. 6 ff.

7) S. Ibidem, p. 9 f.

8) S. dazu: Hermann Liebmann, op.cit. ,p. 50 ff.

9) So im Februar 1918 der Zentralverband der Handlungsgehilfen, zitiert bei Paul Lange,
op.cit. ,p.22.

10) Die bereits erwähnte Resolution der Generalversammlung des deutschen Metallarbeiter­verbandes im Juni 1917 hatte z.B. das Einbehalten der Beitragsgelder gefordert. Weitere Beispiele für diese Vorgänge bei Philipp Alexander Koller, op. cit., p. 99 f.

11) "Arbeiterpolitik" 2. Jg.(1917), Nr. 12: Gewerkschaftsprobleme.

12) Ibidem.

13) Ibidem.

14) "Arbeiterpolitik" 2. Jg.(1917). Nr. 12.

15) Ibidem.

16) Vgl. oben den Abschnitt Uber die Hamburger Linksradikalen.

17) "Arbeiterpolitik" 2. Jg. (1917), Nr. 22; Die Grundlegung einer neuen Arbeiterorganisa­tion. Der Artikel wurde von der Redaktion der "Arbeiterpolitik" so eingeleitet: "Aus Ge­werkschaftskreisen wurden uns eine Reihe Artikel zur Verfügung gestellt, die deutlich zei -gen, daß auch in den konservativen Organisationen der Arbeiterschaft, den Gewerkschaften, jetzt endlich der Geist der Zeit zu wirken beginnt".

18) Ibidem.

19) Ibidem

20) ibidem.

21) S. "Arbeiterpolitik" 2.Jg.(1917), Nr. 52; 3.Jg.(1918). Nr. 13.19.20, 26,34 , 42 usw.

22) Vgl. "Arbeiterpolitik" 3.Jg. (1918), Nr.20: Zur Reorganisation der Gewerkschaften: "Der um die Unabhängigen gruppierte Teil will eine Reorganisation der Gewerkschaften, indem der Verbleib innerhalb derselben empfohlen, vor Austritt aber gewarnt wird. - Wir Links­radikalen erkennen jedoch hierin eine den Unabhängigen zur zweiten Natur gewordene Halb­heit, die an dem ganzen System nicht das Geringste ändern kann. Wir wünschen und erstre­ben zunächst den Austritt aus den Gewerkschaften, um der Einheiaorganisation den Boden zu bereiten". - Den jüngeren Untersuchungen über den Ursprung des Rätegedankens in der deutschen Revolution blieben nicht nur die unionistischen Ideen der Hamburger Linksradika­len, sondern auch diese Bewegung für die Einheitsorganisation als unmittelbar vorbereitende Tendenzen verborgen.

23) S.Emil Lederer, Sozialpolitische Chronik: Die Gewerkschaftsbewegung 1916/18, In: Ar­chiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik. Bd.XXXXVI (1918/19), p. 844 ff. S. auch: von Saurma-Jeltsch. op. cit., p. 50 ff.

24) S. Philipp Alexander Koller, op. cit., p. 79.

25) S. Rudolf Rocker. Memoiren. Bd. III. p. 192 ff.

26) So Rudolf Rocker, Biographie von Fritz Kater, p. 17.

Editorische Hinweise

Der Text wurde entnommen aus: Hans Manfred Bock, Syndikalismus und Linkskommunismus von 1918-1923, Meisenheim am Glan, 1969, S. 80-86