Stadtumbau & Stadtteilkämpfe

Das Strategiepapier zum Kampf im Märkischen Viertel (Westberlin 1970)

von Ulrike Meinhof und N.N.

08-2013

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Vorbemerkung: Seit 1967/68 gab es in dem seit 1963 (bis 1974) errichteten Neubauviertel (17.000 Wohnungen) am Stadtrand von Westberlin Miet- und Stadteilkämpfe, die infolge der Jugend- und Studentenbewegung bis 1970 deutlich zunahmen und eine antikapitalistische Stoßrichtung erhielten. Es agierten zu diesem Zeitpunkt drei linke Zusammenhänge, die sich als "AK Mieten und Wohnen", als Zeitungsgruppe "Märkische Viertelzeitung (MVZ)" und als "Sonntagsgruppe" bezeichneten. Letztere tagte handverlesen und verstand sich als politische Stadtteilzelle, in welcher seit der Jahreswende 1969/70 auch Ulrike Meinhof  mitarbeitete. Am 1.Mai 1970 kam es zur Besetzung einer lehrstehende "Fabrikhalle", die zu einem selbstorganisierten Kinder- und Jugendzentrum umfunktioniert und aufgebaut werden sollte. Nach dem Scheitern der Besetzung durch massiven Polizeieinsatz kam es in der in der "Sonntagsgruppe" zu einer Grundsatzdiskussion über die weitere politische Arbeit im Märkischen Viertel. Fünf Leute, zu denen auch Ulrike Meinhof gehörte, erklärten sich bereit ein "Strategiepapier" zu erarbeiten. Das Papier wurde schließlich von Ulrike Meinhof und einem Studenten geschrieben. Eine Diskussion des Papiers mit den AutorInnen fand nicht mehr statt. Am 14. Mai 1970 nahm Ulrike Meinhof an der Befreiung von Andreas Baader teil, tauchte unter und die RAF wurde gegründet. (Vorstehende Informationen und das "Strategiepapier" stammen aus: "Jetzt reden wir" Betroffene des Märkischen Viertels, hrg. von Johannes Beck u.a., Reinbek 1975)

Das ganze Papier als PdF-Datei lesen!

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