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Informationsdienst zur aktuellen Lage in der Türkei und Kurdistan
c/o Kühnrich/Lechleitner o Am Festungsgraben 10 o 26135 Oldenburg o Telefon/Fax 0441/ 1 56 62
Herausgegeben von Medizinischer Flüchtlingshilfe, Bochum, Regionalbüro Friedenszug Musa Anter und Verein für Medienarbeit eV, Dortmund, Büro Ulla Jelpke, MdB, AK Asyl Oldenburg, Solidaritätsforum für kurdische und türkische Frauen
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Pressemitteilung Nr. 43
(22.7.1999)

Adana: Ahmet Cavusoglu hat nach 7 Jahren sein Entschädigungsverfahren gewonnen. Er hatte gegen 3 Polizeibeamte, die ihn während des Verhörs gefoltert hatten, Anzeige erstattet. Die Polizeibeamten wurden zu 90 Millionen TL Entschädigung verurteilt, obwohl die 3 Beamten Rentner sind, wird das Geld von dem Einkommen der Beamten abgezogen und an Cavusoglu gezahlt. (Milliyet 16.7.99)

Mus: Das zu Mus-Varto gehörende Dorf Degerli (Anar) wurde von Militär-Einheiten überfallen und Seyfettin Beyaz und Sehmetsah Cimendür verschleppt. Die Dorfbewohner befürchten, daß diese nach der Verschleppung ermordet wurden. (ÖP 20.7.99)

Batman: In der Region operierende türkischen Soldaten haben in den letzten 2 Tagen 2 Menschen ermordet und einen Menschen verletzt. Der erste Vorfall hat sich bei Batman-Sason ereignet. Eine Frau, die 8 Kinder hat, wurde von den Soldaten erschossen. Die Soldaten schossen wild um scih, dabei wurde Yildiz Aksoy von den Kugeln getötet. Einen Tag später haben Soldaten auf dem zu Mardin-Dargecit gehörenden Felder arbeitende Arbeiter beschossen und dabei einen 16 jährigen Jungen, namens Ihsan Tas schwer verletzt. Am 15 Juli haben die Soldaten wieder wahllos geschossen und in dem zu Siirt-Eruh gehörendem Dorf Baluka den psychisch kranken Sitki Dindar erschossen. In seinem Körper wurden nach der Untersuchung 12 Kugeln gefunden. Sein Leichnam wurde der Staatsanwaltschaft übergeben. Er wurde auf einem Friedhof beerdigt, in dem nur die Menschen beerdigt werden, die keine Verwandten haben. (ÖP 20.7.99)

Bingöl: In den zu Bingöl-Genc gehörenden Dörfern Yenisu (Canut), Sirnan (Dogan Evler), Segan (Pinaralti), Hilbasan(Binekli) und Memedan (Elmagünü) wurde vor einem Monat ein Lebensmittel Embargo von Soldaten, die zur Yenisu Militärstation gehören, verhängt. Die Dorfbewohner können mit einer Bescheinigung in einem Monat 1 Sack Mehl, 1 kg Tee, 5 kg Zucker, 5 kg Speiseöl , 2 kg Nudeln, 2 kg Linsen und 2 kg Reis bekommen. Die Lebensmittel, die nicht mit einer Bescheinigung gekauft werden, werden von den Soldaten einkassiert. Außerdem dürfen die Dorfbewohner ihre Tiere nicht mehr außerhalb der Dörfer auf die Weiden bringen. (ÖP 20.7.99) Diyarbakir: Gegen das zu Diyarbakir-Hani gehörende Dorf Cardakli wurde von den Soldaten vor 10 Tagen ein Lebensmittel-Embargo verhängt. Außerdem haben die Soldaten gegen das in der Nähe von Bingöl- Karliova liegende Dorf Kargapazar Köyü auch ein Lebensmittel-Embargo, nachdem ein Helfer des Militärs ermordet wurde, verhängt. Gleichzeitig hat das Militär den Dorfbewohnern eine Woche Zeit gegeben, das Dorf zu räumen. (ÖP 20.7.99) Adana: Im Adana-Ceyhan Stadtteil Kücükkirim wurde am 14.Juli 99 15.00 Uhr Hüsnü Silken von 3 zivil gekleideten Männern entführt. Er war für ein Lebensmittel Geschäft als Bestellungsaufnehmer unterwegs. Nach seiner Entführung konnte man nicht feststellen, wohin man ihn gebracht hat. Alle Fragen an die zuständigen Behörden wurden zurückgewiesen. Es hat 3 Tage gedauert, bis die Angehöriger feststellten, daß er sich im Polizeipräsidium von Adana befindet. (ÖP 20.7.99)

Adana: In dem Stadtteil Ova Mahallesi hat die Polizei am 17.7.99 ein Haus gestürmt. Dabei haben sie Ömer Cig (53)festgenommen. In seiner Wohnung wurden die Gegenstände von der Polizei zerstört und sein Sohn Ahmet Cig wurde von den Polizeibeamten zusammengeschlagen. (ÖP 20.7.99) Adana: Das Büro der Zeitung Alinterimiz wurde von der Polizei überfallen. Alle Redaktions-Unterlagen wurden von der Polizei beschlagnahmt. Außerdem wurden 50 Zeitungen von der Polizei mitgenommen. "Sie haben uns in der Zeit, in der sie sich im Büro aufhielten, beleidigt und bedroht, sie sind gekommen, um uns zu terrorisieren" sagte ein Mitarbeiter der Zeitung Alinterimiz. (ÖP 20.7.99)

Izmir: In dem Gefängnis USAK wird den gefangenen Frauen die medizinische Versorgung von der Gefängnisleitung verweigert. "Wenn sie uns untersuchen, stehen die männlichen Soldaten während der Untersuchung dabei und sie lassen unsere Handschellen dran. Viele Frauen lassen sich nicht untersuchen, solange die Soldaten anwesend sind. Deswegen kommen viele Frauen, ohne untersucht zu werden, wieder ins Gefängnis zurück." (ÖP 20.7.99)      

Die Informationen wurden aus unten aufgeführten Zeitungen zusammengestellt. Auf Wunsch können wir Ihnen die Belegausschnitte aus den Zeitungen per Kopie zur Verfügung stellen. Nicht direkt gekennzeichnete Artikel stammen aus Mitteilungen, die wir ebenfalls auf Wunsch zur Verfügung stellen können. (Ö.P = Özgür Politika, Millyet)  

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