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Nachricht vom 03.08.98
weitergeleitet Ursprung : /FRANKFURTER_INFO/ALLGEMEIN Ersteller: LF90@LINK-F.Rhein-Main.de CDU in Fechenheim fordert "schwarze Listen" Frankfurt/Main. Der Fechenheimer Anzeiger (FA) berichtete kürzlich darüber, daß der Haus- und Grundbesitzerverein des Stadtteils einstimmig den Beschluß gefaßt hat, beim Landesverband eine Beratungsstelle einzurichten, die den Mitgliedern bei der Auswahl geeigneter Mieter zur Verfügung steht. Die Beratungsstelle soll einen Leitfaden zur Auswahl geeigneter Mieter erarbeiten und eine Sammelstelle für von Vermietern gemeldete Negativ-Erfahrungen einrichten, die von Mitgliedern abgefragt werden kann. Daß der Landesverband die "schwarzen Listen" vermutlich schon deshalb nicht aufstellen wird, weil dies aus Gründen des Datenschutzes nicht mehr zulässig ist, störte die 40 anwesenden Mitglieder des Fechenheimer Verbandes wenig. Sie forderten ihren Vorstand auf, gegebenenfalls selbst tätig zu werden. Der Antrag war von Dieter Kunzler und Dr. Wolfgang Bodenstedt formuliert worden. Kunzler saß bis vor kurzem für die CDU in der Stadtverordnetenversammlung. Bodenstedt ist Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten im Orts- beirat und laut FR vom 7.4.97 auch für das rechtskonser- vative Deutschland-Forum der Union tätig. Die Absichten, die hinter den "schwarzen Listen" stecken, werden besonders deutlich, wenn man weiß, daß Bodenstedt und andere zusammen mit den REPs seit Jahren in Fechenheim eine besonders üble Ausländerhetze betreiben, die sich u.a. auch in entsprechenden Anträgen im Ortsbeirat nieder- schlägt. Vor allem auf Bodenstedt ging z.B. eine im Herbst 1997 gegen Fechenheimer Roma-Familien losgetretene Kampagne zurück, die darin gipfelte, den Roma Waffenhandel und Autoschieberei zu unterstellen. Die Polizei, die den Vorwürfen nachgegangen war, mußte auf einer Bürgerfrage- stunde des Ortsbeirats erklären, daß alle Anschuldigungen haltlos waren. Bodenstedt zeichnete ebenfalls für einen Antrag der CDU-Fraktion verantwortlich, der darauf hinauslief, die Aufnahmekriterien von Kindergärten so auszulegen, daß Kinder nichtdeutscher Nationalität diskriminiert werden. Manchem werden auch noch die Ausfälle des Fraktionsvor- sitzenden 1994 anläßlich der Diskussion über den "Frauen- badetag" im Fechenheimer Gartenbad in Erinnerung sein: "... Wir sind der wohlbegründeten Ansicht, daß man den Gesinnungsgenossen dieser algerischen, ägyptischen, iranischen usw. Terroristen hier keine Erfolgsaussichten à la Frauenbadetag liefern sollte. Integration kann nicht heißen, die hier längst abgeschaffte Separierung ausgerechnet von dieser Glaubensrichtung wieder einzuführen ..." (FA 15.7.94). Die Kommunalwahlergebnisse der REPs von 10 % in einigen Bezirken in Fechenheim dürften auch auf die Hetze von Bodenstedt und der CDU-Fraktion zurückzuführen sein. FA, PM der Grünen u.a., |
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