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WIWA Wendland 

Noch ´ne   Karawane?
Auf nach Köln!  Stürmt die Gipfel!


Die Fahrrad-Karawane "Geld oder Leben ?" nach Genf zum WTO-Ministertreffen im Mai 98 hat einigen Beteiligten so gut gefallen, daß sie der Meinung sind, so etwas sollte öfters geschehen.

 

Anlässe gibts genug. So 1999 die Gipfel in Köln ( EU am 5.Juni und G7/8 am 19.Juni) und im Jahr 2000 das EXPO-Desaster in Hannover. Auch Gründe für unseren Protest werden uns wohl noch lange erhalten bleiben, daran ändern ein paar ausgetauschte Gesichter nichts. Der neoliberale Wahnsinn, gegen den sich unsere Karawane richtet, ist leider nicht auf die Parteien der alten Bundesregierung beschränkt. Auch von SPD und Grünen wird trotz besserer Parolen weiterhin eine Politik gemacht, die dem Wachstum des Geldes Vorrang gegenüber Lebensinteressen (Menschenwürde,soziale Gerechtigkeit, Natur...) einräumt.

Also schlagen wir vor, im nächsten Jahr (1999) wieder eine (oder zwei) solche Karawane(n) zu machen, und zwar zum EU-Gipfel nach Köln. Zwei Routen bieten sich da an, ob sie beide realisiert werden können, hängt von dem  jeweiligen Interesse daran ab. Beide würden zwei Wochen dauern, also am  23.Mai (Pfingsten!) starten. Wenn beide zustandekommen, wäre es
schön, wenigstens den letzten Tag gemeinsam zu fahren (evt. ab Wuppertal).
In Köln ist ein Camp geplant, das die 2 Wochen zwischen den beiden Gipfeln sinnvoll ausfüllen soll.

Mögliche Routen

Zum einen ist da die Süd-Nord Route von Basel über Frankfurt nach Köln.  Sie würde anknüpfen an die letzte Karawane nach Genf und den Schweizern die Möglichkeit bieten sich zu revanchieren. Da die Strecke Basel - Frankfurt in anderer Richtung schon gefahren wurde, könnten Kontakte genutzt werden, die damals geknüpft wurden. Zwischenstationen wären Freiburg,Kehl,Karlsruhe,Heidelberg und Darmstadt. Der Weg von Frankfurt nach Köln ist nicht mehr so weit, so daß da noch   Spielraum für unterschiedliche Konzepte ist.

Die Ost-West Route von Berlin über Hannover ist dagegen mehr zukunftsorientiert im Hinblick auf die EXPO ein Jahr später. Hier könnte die Karawane mit dazu beitragen, überregionale Widerstandstrukturen dagegen aufzubauen. Berlin als Ausgangsort ist nicht nur wegen des künftigen Regierungssitzes interessant, vielleicht können wir auch an Erfahrungen der IWF-Kampagne von 1988 anknüpfen. Mögliche Stationen:Potsdam, ?, Magdeburg, Braunschweig, Hildesheim, Hannover (hier ein Tag Aufenhalt), Minden, Konfliktregion A33, Münster, Dortmund, Wuppertal, Köln.

Bewegung kommt von bewegen...

Viele werden von der Karawane nach Genf nichts oder wenig mitbekommen haben. Wir müssen zugeben, daß Pressearbeit nicht gerade unsere Stärke war. Doch das war es nicht allein. Die Medien haben den gesamten Widerstand gegen die WTO und das MAI ignoriert, so gut es ging. Nur dort, wo es nicht zu übersehen war, wie in Genf selbst, wurde auch darüber berichtet. In Deutschland ging das soweit, daß sogar die WTO-Konferenz selbst und die 50 Jahre GATT Feier einfach kein Thema waren. Um das zu erklären, braucht es keine Verschwörungstheorie, fast alle Medien sind abhängig von Werbungsaufträgen, die sie verlieren könnten, wenn sie über "wirtschaftsfeindliche" Aktivitäten berichten.

Doch die Medienresonanz ist nicht die einzige politische Wirkung einer Aktion. Zum einen gibt es auch eine unmittelbare äußere Wirkung,  die zwar auf weniger Menschen beschränkt ist, dafür aber auch eine  andere Qualität hat als die einer Zeitungsmeldung. 

Doch es geht auch um die innere Wirkung, um die Frage "Hat es uns selbst weitergebracht?", um Erfahrungen und Erkenntnisse, die man nicht mehr missen möchte und nicht zuletzt um Freundschaften, die die Stärke und Belastbarkeit einer Bewegung ausmachen. So gesehen war die Karawane trotz einiger Mängel doch sehr erfolgreich und ihr Aufwand gerechtfertigt.

Zur Karawane selbst

Wir stellen uns vor, daß sich die Karawane im Fahrradtempo bewegt und Fahrräder auch das überwiegende Verkehrsmittel darstellen. Dazu kämen einige Wägen mit Trecker bzw Zugmaschinen oder LKWs ,die die nötige Ausrüstung transportieren (Volksküche, Zelte, Bühnenwagen, usw.).

Unsere Lebenspraxis während der Karawane muß im Einklang stehen mit den solidarischen politischen Vorstellungen, die wir dabei vertreten. Deshalb ist es uns wichtig, daß sich jedermensch unabhängig von seiner/ihrer finanziellen Lage daran beteiligen kann. Für die Verpflegung werden wir uns eine fahrende Volksküche einrichten nach dem Grundsatz "JedeR gibt, was er/sie kann und nimmt, was er/sie braucht".

Für die Übernachtung wollen wir große Zelte organisieren, haben aber auch nichts dagegen, wenn welche lieber in ihren eigenen kleinen Zelt schlafen wollen. 

Für jeden Übernachtungsort suchen wir Gruppen oder auch Einzelpersonen, die die Karawane unterstützen wollen. Die Mindestunterstützung wäre einen Übernachtungsplatz zu finden und uns dann dorthin zu lotsen. Wir hoffen jedoch, daß es zumindest in den größeren Städten Gruppen gibt, die mehr mit uns vorhaben, also Aktionen, Demos, Veranstaltungen, Konzerte, Feste...(Von Frankfurt bis Bern gab es keinen Abend ohne Fete.)

Die Abende an den Übernachtungsorten sind wesentlich. Sie bieten Zeit und Raum für Begegnungen und Austausch zwischen den Reisenden und interessierten Menschen der Region. Mit Musik, Theater, Videos, Ausstellungen, Büchertischen und so weiter wollen wir aktiv sein und doch die Lebensfreude nicht zu kurz kommen lassen.

Wir begrüßen es, wenn auch Kinder mitgenommen werden, und werden uns
bemühen, das in der Planung zu berücksichtigen.

Wie gehts weiter ?

Es gibt schon ein paar Leute, die sich an der Vorbereitung der Karawane nach Köln beteiligen wollen, doch suchen wir dringend noch ein paar mehr Aktive, damit es für die einzelnen nicht wieder so stressig wird. Es bliebe dann mehr Zeit für die Sachen, die letztes mal ein bischen zu kurz gekommen sind, wie Pressearbeit oder eigene inhaltliche Arbeit.

Wenn ihr mitfahren wollt, meldet euch frühzeitig, damit wir abschätzen können, wieviele wir werden. Doch bedenkt, wir sind kein Reiseveranstalter, der alles konsumfertig organisiert, sondern eine kleine politische Gruppe, die mit euch gemeinsam etwas auf die Beine stellen will.

Ein erstes Vorbereitungstreffen wird es geben am 7./8. November 98 in Frankfurt/M im Cafe Exzess, Leipziger Str 91 (Tel 069 77460). Zur Entlastung vieler Terminkalender und Reisekassen wird es dort im Rahmen eines bundesweiten Ya-Basta Treffens (Soli-Gruppen zu Chiapas/Mexico) stattfinden. Weitere Treffen werden wohl nach Routen getrennt, um die Reisekosten kleinzuhalten.

"Bewegung kommt von bewegen,
    sich immer bloß fügen,heißt immer bloß lügen
        Liebe kommt von sich mögen,
            und das Gemeine kommt von alleine" (T.u.M)

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