Dialog oder Monolog

von Antonín Dick

10/2016

trend
onlinezeitung

In Sachen Wahlen 2016 in Berlin sprach mich im Juni 2016 der Vorsitzende der LINKEN vom Berliner Stadtbezirk Steglitz-Zehlendorf Herr Gerald Bader auf dem Hermann-Ehlers-Platz in Berlin-Steglitz persönlich an. Das Gespräch näherte sich einer mittleren Katastrophe, nicht zuletzt deswegen weil Herr Bader Karl Marx und die gegen die Nazis gerichtete Arbeiterbewegung um 1930 arrogant belächelte und als Folklore denunzierte.

Eine linke Partei, die Marx über Bord wirft?

Ich beschwerte mich daraufhin beim Bezirksvorstand der LINKEN, erhielt aber keine Antwort. In einem längeren Schreiben an Herrn Bader vom 2. Juli 2016 stellte ich vor dem Hintergrund des Aufstiegs der AfD mein Anliegen nochmals dar – und zwar im Zusammenhang mit einer legendären kommunistisch-jüdischen Widerstandskämpferin, die an den Abwehrkämpfen der Arbeiterschaft hier in Berlin ab 1930 gegen die Nazis aktiv beteiligt gewesen war.

Bis zum heutigen Tage hielt es Herr Bader nicht für nötig, mir zu antworten.

Eine Woche vor den Berliner Wahlen zum Abgeordnetenhaus, nämlich am 10. September 2016, trat ich mit dem Schreiben vom 2. Juli 2016 an den Wahlstand der LINKEN heran, übergab der Stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstandes der LINKEN von Steglitz-Zehlendorf Frau Franziska Brychcy das Schreiben vom 2. Juli 2016. Ich erhielt von ihr die feste Zusage einer schriftlichen Stellungnahme. Entgegen dieser Zusage erhielt ich aber keine Antwort.

Einen Tag vor der Wahl, am 17. September 2016, erhielt ich von Frau Franziska Brychcy ein Schreiben mit dem Versprechen, dass ich zeitnah, nämlich unmittelbar nach den Berliner Wahlen, eine Antwort auf mein Schreiben vom 2. Juli 2016 erhalten werde. Es kam aber zu keiner zeitnahen Antwort, zu keiner Einlösung des Wahlversprechens. Wir gehen jetzt auf den Oktober zu.

Man darf gespannt sein, ob sich die hiesige LINKE ihres Wahlversprechens gegenüber einem Angehörigen einer jüdisch-kommunistischen NS-Verfolgtenfamilie noch erinnert.

Hinweis: Zusendung durch den Autor per Email


TREND-Spezialedition
Rose des Exilgeborenen
Ein Essay von
Antonín Dick