Resolution über einige Fragen zur Geschichte der KP
Chinas
Angenommen von der 6. Plenartagung des ZK der KP
Chinas am 27. Juni 1981
(35) Seit der 3.
Plenartagung des XI. Zentralkomitees der
Kommunistischen Partei Chinas hat unsere Partei
schrittweise einen richtigen Weg für unser
sozialistisches Modernisierungsprogramm festgelegt,
der den Verhältnissen in China entspricht. Dieser
Weg wird im Verlauf der Praxis ausgebaut und immer
klarer definiert werden. Seine Kernpunkte lassen sich
aber auf der Basis der Aufarbeitung der positiven
wie negativen Erfahrungen seit Gründung der
Volksrepublik, besonders der Lehre der
„Kulturrevolution", bestimmen:
1. Nach der
grundlegenden Vollendung der sozialistischen
Umgestaltung war der Hauptwiderspruch, den unser Land
zu lösen hatte, der Widerspruch zwischen den
tagtäglich wachsenden materiellen und kulturellen
Bedürfnissen des Volkes und der rückständigen
gesellschaftlichen Produktion. Der Schwerpunkt der
Arbeit von Partei und Staat hätte auf das
sozialistische Modernisierungsprogramm mit
Schwerpunkt Wirtschaftsaufbau und auf die Entwicklung
der gesellschaftlichen Produktivkräfte verlagert
werden müssen. Auf dieser Basis hätte das materielle
und kulturelle Leben des Volkes nach und nach
verbessert werden können. Unsere früher begangenen
Fehler lassen sich also darauf zurückführen, daß wir
diese strategische Verlagerung nicht entschieden
genug angepackt haben. Mehr noch, während der
„Kulturrevolution" grassierte sogar die absurde
Auffassung gegen die sogenannte „Theorie vom Primat
der Produktivkräfte", eine Auffassung, die dem
historischen Materialismus zweifellos widerspricht.
Wir dürfen nie von diesem Schwerpunkt abgehen, außer
im Falle einer großangelegten Invasion äußerer Feinde
(und selbst dann sollten wir weiter am
Wirtschaftsaufbau arbeiten, insofern der Krieg es
erfordert und erlaubt). Alle Arbeit der Partei muß
dem Kernpunkt Wirtschaftsaufbau untergeordnet sein
und ihm dienen. Alle Parteikader, insbesondere jene,
die im Wirtschaftssektor tätig sind, müssen sich
daher fleißig mit ökonomischer Theorie und Praxis
sowie mit Wissenschaft und Technik befassen.
2. Der sozialistische
Wirtschaftsaufbau muß von unseren nationalen
Verhältnissen ausgehen und unseren Kräften
entsprechen, und das Modernisierungsprogramm muß in
aktivem Einsatz schrittweise und stufenweise
verwirklicht werden. Die langjährigen „linken"
Fehler, die wir in wirtschaftlicher Hinsicht begangen
haben, bestanden hauptsächlich darin, daß wir den
Verhältnissen in unserem Land nicht Rechnung getragen
haben, unrealistisch vorgingen und die
wirtschaftliche Effizienz bei Aufbau und Verwaltung
sowie eine wissenschaftliche Herangehensweise an die
Wirtschaftspläne und wirtschaftlichen Richtlinien
und Maßnahmen außer acht ließen. Große Verschwendung
und gewaltige Verluste waren die Folge. Wir müssen
mit einer wissenschaftlichen Haltung an diese Fragen
herangehen, uns um ein gründliches Verständnis und
eine genaue Analyse der Lage bemühen, die Meinungen
der Kader, der Massen und der Spezialisten aus allen
Bereichen anhören, so gut wiemöglich nach den
objektiven Wirtschafts- und Naturgesetzmäßigkeiten
handeln und eine proportionale und harmonische
Entwicklung der verschiedenen Wirtschaftssektoren
sicherstellen. Wir müssen sehen, daß die Wirtschaft
und Kultur unseres Landes noch relativ rückständig
sind, dürfen zugleich aber nicht die günstigen
inländischen und internationalen Bedingungen wie die
bei unserem Wirtschaftsaufbau erzielten Erfolge und
Erfahrungen und den Ausbau des wirtschaftlichen und
technischen Austausches mit dem Ausland übersehen,
und wir müssen solche günstigen Bedingungen nutzen.
Wir müssen sowohl Erfolgshascherei als auch
Passivität bekämpfen.
3. Die Reform und
Vervollkommnung der sozialistischen
Produktionsverhältnisse müssen dem Stand der
Produktivkräfte entsprechen und die
Produktionsentwicklung fördern. Die staatseigene und
die kollektiveigene Wirtschaft bilden die
grundlegenden Wirtschaftsformen in China. Die
Einzelwirtschaft der Werktätigen in bestimmtem Rahmen
ist eine notwendige Ergänzung zur gemeineigenen
Wirtschaft. Es bedarf spezieller Ver-waltungs- und
Verteilungssysteme, die den jeweiligen
Wirtschaftssektoren entsprechen. Auf der Grundlage
des Gemeineigentums müssen wir die Planwirtschaft
durchführen und zugleich die sekundäre Rolle des
Marktes als Regulator zur Geltung bringen. Die
sozialistische Warenproduktion und der sozialistische
Warenaustausch müssen energisch entwickelt werden.
Was die Entwicklung der sozialistischen
Produktionsverhältnisse anbelangt, so gibt es dafür
kein vorgefertigtes Schema. Unsere Aufgabe ist es, in
jeder Entwicklungsphase konkrete Formen der
Produktionsverhältnisse zu schaffen, die den
Erfordernissen der Entwicklung der chinesischen
Produktivkräfte entsprechen und deren
Weiterentwicklung begünstigen.
4. Nachdem die
Ausbeuterklassen als Klassen beseitigt worden sind,
bildet der Klassenkampf nicht mehr den
Hauptwiderspruch. Aber aufgrund innerer Faktoren und
äußerer Einflüsse wird der Klassenkampf noch lange
Zeit in bestimmtem Umfang fortexistieren, ja, er mag
sich unter bestimmten Bedingungen sogar verschärfen.
Übertreibungen des Klassenkampfes müssen ebenso
bekämpft werden wie die Auffassung vom Erlöschen des
Klassenkampfes. Wir müssen vor denjenigen, die dem
Sozialismus feindlich gesinnt sind und ihn politisch,
wirtschaftlich, ideologisch und kulturell sowie im
gesellschaftlichen Leben zu untergraben suchen, auf
der Hut sein und sie wirkungsvoll bekämpfen. Wir
müssen begreifen, daß es in der chinesischen
Gesellschaft zahlreiche verschiedene
gesellschaftliche Widersprüche gibt, die nicht unter
die Kategorie des Klassenkampfes fallen, und daß sie
mit anderen Methoden als dem Klassenkampf behandelt
werden müssen. Ansonsten hätte dies negative Folgen
für gesellschaftliche'Stabilität und Einheit. Wir
müssen uns unbeirrt mit allen Kräften, mit denen ein
Zusammenschluß möglich ist, zusammenschließen und die
patriotische Einheitsfront festigen und erweitern.
5. Nach und nach ein
sozialistisches politisches System mit hohem Grad an
Demokratie zu schaffen, ist eine der Hauptaufgaben
der sozialistischen Revolution. Nach Gründung der
Volksrepublik haben wir diese Aufgabe vernachlässigt.
Dies ist einer der Hauptfaktoren für das Aufkommen
der „Kulturrevolution". Das ist zweifellos eine
bittere Lehre für uns. Wir müssen gemäß dem Prin
zip des demokratischen Zentralismus den Aufbau der
Staatsorgane aller Ebenen verstärken, so daß die
Volkskongresse aller Ebenen und ihre ständigen
Organe zu autoritativen Machtorganen des Volkes
werden können. Auf der Grundebene der politischen
Macht und des gesellschaftlichen Lebens wird nach
und nach eine direkte Teilnahme des Volkes am
demokratischen Prozeß verwirklicht werden.
Besonderes Gewicht muß auf die demokratische
Verwaltung der städtischen und ländlichen Unternehmen
durch die werktätigen Massen gelegt werden. Es ist
notwendig, die demokratische Diktatur des Volkes zu
festigen, unsere Verfassung und unsere Gesetze zu
vervollkommnen und ihre strikte Einhaltung und
Unverletzlichkeit sicherzustellen. Wir müssen das
sozialistische Rechtssystem zu einer starken Waffe
zum Schutz der Rechte des Volkes, zur Sicherstellung
der Ordnung bei Produktion, Arbeit und anderer
Tätigkeit sowie gegen Kriminalität und
Sabotagetätigkeit der Klassenfeinde machen. Ein Chaos
wie das in der „Kulturrevolution" darf sich auf
keinem Gebiet wiederholen.
6. Der Sozialismus
erfordert die Schaffung einer hochentwickelten
geistigen Zivilisation. Wir müssen entschieden die
absolut irrige Haltung, die Erziehung, Wissenschaft
und Kultur geringschätzt und die Intellektuellen
diskriminiert, eine Haltung, die lange Zeit und in
extremer Form in der „Kulturrevolution" blühte,
bekämpfen. Wir müssen uns bemühen, die Stellung der
Erziehung, Wissenschaft und Kultur im
Modernisierungsprozeß zu erhöhen und ihre Rolle
dabei voll zur Geltung zu bringen. Es muß klar gesagt
werden, daß die Intellektuellen ebenso wie die
Arbeiter und Bauern eine Kraft sind, auf die wir uns
bei der Sache des Sozialismus stützen
müssen, und daß es ohne Kultur und ohne
Intellektuelle unmöglich ist, den Sozialismus
aufzubauen. Die gesamte Partei muß das Studium der
marxistischen Theorie, der Vergangenheit und
Gegenwart in China und im Ausland und der
verschiedenen Disziplinen der Natur- und
Gesellschaftswissenschaften beträchtlich verstärken.
Wir müssen zugleich die ideologisch-politische Arbeit
verstärken und verbessern und Volk und Jugend im
Sinne der marxistischen Weltanschauung und der
kommunistischen Moral erziehen. Wir müssen an dem
Kurs für das Erzie-hungs- und Bildungswesen
festhalten, der fordert, daß man sich moralisch,
geistig und körperlich allseitig entwickelt und
politisch rot wie fachlich qualifiziert ist, daß sich
die Intellektuellen mit den Arbeitern und Bauern
verbinden und Hand- und Kopfarbeit miteinander
verbunden werden; es gilt, den Einfluß der
dekadenten bürgerlichen Ideologie und der Uberreste
der dekadenten feudalen Ideologie zu bekämpfen, den
Einfluß der kleinbürgerlichen Ideologie zu
überwinden und den Patriotismus, d. h., die
Interessen des Landes über alles zu stellen, und den
Pioniergeist, d. h., voller Einsatz für die
Modernisierung, zu fördern.
7. In
unserem Vielnationalitätenstaat ist es von nicht zu
unterschätzender Bedeutung, die sozialistischen
Beziehungen zwischen den verschiedenen
Nationalitäten zu verbessern und auszubauen und die
nationale Einheit zu stärken. In der Vergangenheit,
besonders während der „Kulturrevolution", haben wir
in der Nationalitätenfrage den schweren Fehler
begangen, daß wir den Klassenkampf übertrieben und
dadurch viele Kader und Angehörige der nationalen
Minderheiten falsch behandelten. In unserer Arbeit
unter ihnen respektierten wir nicht in
ausreichendem Maße ihr Autonomierecht. Auch diese
Lehre dürfen wir nie vergessen. Wir müssen begreifen,
daß die Beziehungen zwischen unseren Nationalitäten
heute im großen und ganzen Beziehungen zwischen den
werktätigen Massen der verschiedenen Nationalitäten
sind. Die Gebietsautonomie der nationalen
Minderheiten muß fortgesetzt und die Gesetzgebung
hinsichtlich der Gebietsautonomie verstärkt werden,
um diese Autonomie und das Selbstentscheidungsrecht
der nationalen Minderheiten bei der Umsetzung der
Politik von Partei und Staat gemäß den Realitäten in
ihren Gebieten abzusichern. Wir müssen effektive
Maßnahmen ergreifen, um den von nationalen
Minderheiten bewohnten Gebieten bei der Entwicklung
ihrer Wirtschaft und Kultur zu helfen, aktiv Kader
aus nationalen Minderheiten heranbilden und
befördern und alle Worte und Taten, die die
nationale Einheit und Gleichheit unterminieren,
entschieden bekämpfen. Es gilt, die Politik der
Religionsfreiheit weiter durchzusetzen. An den vier
grundlegenden Prinzipien festzuhalten bedeutet nicht,
daß die Gläubigen ihrem Glauben abschwören müßten,
sondern, daß sie keine Propaganda gegen den
Marxismus-Leninismus und die Mao-zedongideen treiben
und sich in ihren religiösen Tätigkeiten nicht in
Politik und Erziehungswesen einmischen dürfen.
8. In einer
internationalen Lage, in der die Gefahr des Krieges
nach wie vor existiert, muß die Schaffung einer
modernen Landesverteidigung verstärkt werden. Die
Landesverteidigung muß dabei dem Wirtschaftsaufbau
unseres Landes entsprechen. Die Volksbefreiungsarmee
muß ihre militärische Ausbildung, die politische und
logistische Arbeit sowie die Erforschung auf dem
Gebiet der
Militärwissenschaft verstärken, ihre Kampfkraft
weiter erhöhen und schrittweise eine starke und
moderne revolutionäre Armee schaffen.
Die gute Tradition — enge Einheit innerhalb
der Armee, zwischen Armee und Regierung sowie
zwischen Armee und Volk — muß wiederhergestellt und
weiterentwickelt werden. Der Aufbau der Volksmiliz
muß ebenfalls verstärkt werden.
9. Was die auswärtigen
Beziehungen anbelangt, so
müssen wir den Kampf gegen Imperialismus,
Hegemonismus, Kolonialismus und Rassismus fortführen
und den Weltfrieden
verteidigen. Auf der Grundlage der Fünf
Prinzipien der Friedlichen Koexistenz müssen
wir die Beziehungen und die wirtschaftlichen und
kulturellen Kontakte mit allen
Ländern ausbauen. Wir müssen am
proletarischen Internationalismus festhalten,
den Befreiungskampf der unterdrückten Nationen, den
Aufbau
der Länder, die erst kürzlich die Unabhängigkeit
erlangt haben, sowie den
gerechten Kampf aller Völker unterstützen.
10. Aufgrund der Lehren
der „Kulturrevolution" wie der
Erfordernisse der gegenwärtigen Lage müssen wir
unsere Partei zu einer Partei mit
funktionierendem demokratischem Zentralismus
aufbauen. Die marxistische
Auffassung, daß die Partei eine Kollektivführung
praktizieren muß, wobei diese Führer im Massenkampf
heranwachsen und politisch wie fachlich qualifiziert
sein müssen, muß realisiert werden. Personenkult, in
welcher Form auch immer, darf
es nicht mehr geben. Wir müssen
das Prestige der Parteiführer sicherstellen
und gleichzeitig dafür sorgen, daß ihre Tätigkeit
unter Aufsicht der
Partei und des Volkes steht. Auf der Grundlage eines
hohen Grades an Demokratie müssen wir einen
hohen Grad an Zentralismus
praktizieren, an dem Prinzip der Unterordnung der
Minderheit unter die Mehrheit, Unterordnung des
einzelnen unter die Organisation, Unterordnung der
unteren Instanzen unter die oberen und Unterordnung
der gesamten Partei unter das Zentralkomitee
festhalten. Vom Arbeitsstil der regierenden Partei
hängt das Schicksal dieser Partei ab. Die
Parteiorganisationen aller Ebenen und alle
Parteikader müssen in die Massen und in die Praxis
gehen, bescheiden und umsichtig sein, mit den Massen
Freud und Leid teilen und den Bürokratismus
entschlossen überwinden. Wir müssen die Waffe der
Kritik und Selbstkritik richtig anwenden und alle
irrigen Auffassungen überwinden, die von den
richtigen Prinzipien der Partei wegführen, sowie
Fraktionismus, Anarchismus und Ultraindividualismus
bekämpfen, müssen Privilegen und andere ungesunde
Tendenzen korrigieren. Wir müssen die
Parteiorganisationen ausrichten, die Reihen der
Partei reinigen und alle entartete Elemente, die das
Volk unterdrücken und tyrannisieren, hinaussäubern.
Was die Staatsangelegenheiten und die Führung der
wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen
Arbeit betrifft, so muß die Partei die Beziehungen
zwischen Partei und den anderen Organisationen
korrekt behandeln, in jeder Hinsicht die Kompetenzen
der Staats-, Verwaltungs-, Justiz- sowie der
Wirtschaftsorgane und der kulturellen Organisationen
sicherstellen, und dafür sorgen, daß die
Massenorganisationen wie die Gewerkschaften, der
Kommunistische Jugendverband, der Frauenverband, die
wissenschaftlichen Vereinigungen und die Vereinigung
der Schriftsteller und Künstler aktiv und
verantwortungsbewußt arbeiten können. Die Partei muß
die Zusammenarbeit mit den Persönlichkeiten
außerhalb der Partei verstärken und die Rolle der
Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen
Volkes voll zur Geltung bringen. In bezug auf die
wichtigen Staatsangelegenheiten muß unsere Partei die
Repräsentanten der demokratischen Parteien und die
parteilosen Persönlichkeiten in demokratischer Weise
konsultieren und deren Meinungen sowie die Meinungen
der Fachleute auf allen Gebieten respektieren. Die
Parteiorganisationen aller Ebenen wie auch die
übrigen gesellschaftlichen Organisationen müssen
sich im Rahmen der Verfassung und der Gesetze
bewegen.
(36) Wir
korrigieren konsequent den Fehler der „Weiterführung
der Revolution unter der Diktatur des Proletariats",
ein Schlagwort aus der „Kulturrevolution", in der
angeblich eine Klasse eine andere stürzen sollte.
Aber dies heißt keineswegs, daß die Aufgaben der
Revolution bereits erfüllt sind, daß der
revolutionäre Kampf in allen Bereichen nun nicht
weitergeführt werden müsse. Der Sozialismus führt
nicht nur zur Beseitigung aller Ausbeutungssysteme
und Ausbeuterklassen, sondern auch zu einer
beträchtlichen Entwicklung der gesellschaftlichen
Produktivkräfte und zu Vervollkommnung bzw. Ausbau
der sozialistischen Produktionsverhältnisse und des
sozialistischen Überbaus. Auf dieser Basis werden
dann allmählich alle Klassenunterschiede und alle auf
die ungenügende Entwicklung der gesellschaftlichen
Produktivkräfte zurückgehenden großen sozialen
Unterschiede und sozialen Ungleichheiten-
abgeschaffen, bis dann schließlich der Kommunismus
realisiert ist. Dies ist zweifellos eine beispiellos
große Revolution in der Geschichte der Menschheit.
Unser gegenwärtiger Kampf für den Aufbau eines
modernen sozialistischen Landes ist
eben ein Abschnitt dieser großen Revolution.
Diese Revolution unterscheidet sich von allen
früheren Revolutionen, die vor dem Sturz des
Ausbeutungssystems durchgeführt wurden, dadurch, daß
sie nicht durch heftigen Klassenantagonismus und
Konflikte, sondern durch die Kraft des
sozialistischen Systems selbst unter Anleitung
schrittweise und geordnet durchgeführt wird. Diese in
einer friedlichen Periode stattfindende Revolution
ist weitaus radikaler und komplizierter als die
früheren Revolutionen. Sie wird nicht nur einen
langen historischen Zeitraum in Anspruch nehmen,
sondern erfordert auch von vielen Generationen
unermüdliche Anstrengungen, strikte Disziplin, harten
Kampf und große Opfer. Auch in dieser historischen
Periode friedlicher Entwicklung verläuft der
revolutionäre Weg nicht glatt und reibungslos. Es
bleiben offene wie versteckte Feinde und Elemente,
die jede Gelegenheit ausnutzen, um Unruhe zu stiften.
Davor müssen wir auf der Hut sein, müssen kampfbereit
die revolutionären Interessen verteidigen. Dies
verlangt von allen Parteimitgliedern und allen
Nationalitäten Chinas in der neuen historischen
Etappe eine revolutionäre Haltung und den
dynamischen revolutionären Willen, die sozialistische
Revolution und den sozialistischen Aufbau Chinas bis
zu Ende zu führen.
Quelle:
Resolution über einige Fragen zur Geschichte der KP
Chinas, hrg v. Verlag für fremdsprachige Literatur,
Peking 1.Aufl. 1981, S.86-96 |