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Berlin
Walpurgisnacht `99

FrauenLesbenMädchen-Demo
18 Uhr Karl-Marx-Platz am 30. April
04/99
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Gewalt gegen Frauen hat viele Formen

  • Ausbeutung weiblicher Arbeitskraft
  • Sexualisierte Gewalt als Kriegsstrategie
  • Psychiatrisierung und Kriminalisierung des Widerstandes von Frauen
  • Vergewaltigung und sexuelle Ausbeutung von Frauen und Mädchen
  • Patriarchale Gesetzgebung (z B § 218 oder Art 19 Ausländergesetz)
  • Männliches Waffen- und Gewaltmonopol
  • Mittäterschaft von Frauen (z B Müttern)

Weltweit sind immer mehr Frauen in der entlohnten Erwerbsarbeit tätig, aber meistens für weniger Geld als Männer Frauen sind maximal ausbeutbare Arbeitskräfte, weil sie als .Hausfrauen' und nicht als Arbeiterinnen definiert werden. .Frauenarbeit' ist normalerweise unterbezahlt oder unbezahlt und hat ein niedriges Ansehen "Fürsorge" ist in der Männergesellschaft automatisch an das weibliche Geschlecht gebunden: Frauen stellen die männliche Arbeitskraft wieder her. Die Industriegesellschaft ist also unbedingt angewiesen auf diese unbezahlte Reproduktionsarbeit, die von Frauen "aus Liebe" geleistet wird.

Im Krieg werden Frauen nicht als Personen, sondern als Kriegsbeute und strategisches Ziel betrachtet, Sie gelten als Besitz der männlichen Gegner. Als solcher werden sie misshandelt, vergewaltigt und ermordet, um den Gegner zu demoralisieren und/oder die gegnerische Kultur auszulöschen. Frauen und Kindei sind die Hauptleidtragenden im Krieg, Sie und Ihre Lebensgrundlagen werden zerstört, ihre Familien getötet.

80 % der Flüchtlinge weltweit sind Frauen und Kinder.

Widerstand von Frauen wird psychiatrisiert, die Frauen für verrückt erklärt. Wütende Frauen gelten als hysterisch oder aggressiv, ihr körperlicher Widerstand als Gewalt. Selbstverteidigung ist für Männer selbstverständlich, bei Frauen gilt sie als unakzeptabel. Wenn Frauen gar töten, werden sie für psychopathisch erklärt, die Tat monatelang von der Presse ausgeschlachtet. Für Frauen auf der ganzen Welt ist Vergewaltigung eine ständige Bedrohung In ihrem Alltag. Vergewaltigung ist ein Akt der Gewalt, dazu bestimmt, männliche Macht und Kontrolle durchzusetzen. Frauen werden schon als Kinder mittels sexualisierter Gewalt in die Ihnen zugedachte Rolle verwiesen. Vergewaltigung ist ein Mittel, Mädchen und Frauen ihrer Körper und damit sich selbst zu entfremden. Sie ist ein Mittel, Herrschaft zu installieren und aufrechtzuerhalten. In Deutschland Ist Vergewaltigung in der Ehe erst seit kurzem strafbar: Im Patriarchat gilt es als gutes Recht des Mannes, .seine' Frau sexuell auszubeuten.

Im weltweiten Handel mit Sex sind Frauenkörper eine Ware. Der globale Sexhandel ist fast durchweg geprägt von Zwang, einem hohen Grad an Gewalt und absoluter Unterordnung der Frau. Prostitution ist keine Einrichtung von Frauen - sie wird von Männern kontrolliert und mit Gewalt erhalten. Regional kann es allerdings vorkommen, daß Prostitution ein gemeinsames Geschäft ist, über das auch Frauen eine gewisse Kontrolle ausüben. Im globalen Sexhandel mit Frauen gibt es solche mildernden Umstände allerdings nicht.

Mit steigender Armut in Osteuropa wächst auch die Zahl der dort rekrutierten Frauen, die z.B. In Deutschland als Prostituierte oder Ehefrauen verkauft werden. Die Frauen sind von ihrem Ehemann oder Zuhälter abhängig, da sie erst nach viel Jahren eine eigenständige Aufenthaltsgenehmigung bekommen (Art.19 Ausländergesetz). Durch dieses Gesetz werden die Frauen erpress- und ausbeutbar gemacht.

Die Gesetzgebung schreibt Männermacht über Frauenkörper fest. Dazu gehört auch die Kontrolle über Fortpflanzung bzw. Abtreibung. Inwieweit Frauen über ihren Körper bestimmen können oder nicht bestimmen können, hat Auswirkungen auf ihr Selbstwertgefühl und jede ihrer Entscheidungen in anderen Lebensbereichen. Der staatliche Kontrollanspruch ist ein Angriff auf die Selbstbestimmung der Frau.

Männern wird (fast) unhinterfragt Macht über Frauen und Kinder zugestanden, eine Macht die das Recht zur Gewaltausübung mit einschließt. Das staatliche Gewaltmonopol findet seine Entsprechung in der Struktur der (zwangs-heterosexuellen Kleinfamilie.

D.h. Männer beherrschen/unterdrücken Frauen (und Kinder) auch im Interesse des patriarchalen Staates.

Frauen ihrerseits geben die Unterdrückung an ihre Töchter und andere Frauen - z.B. Migrantinnen und wirtschaftlich abhängige Frauen - weiter. Sie werden zu Mittäterinnen und stützen das System, das sie unterdrückt und ausbeutet.

Seid solidarisch! Schlagt zurück! Nie wieder Opfer!

Bei Bullenstress EA (Ermittlungsausschuß): 6922222

Die Polizei Ist ein Apparat, der verbal, körperlich und durch Präsenz Gewalt ausübt.
Darum fordert Bulletten in Freizeitdreß auf, die Demo zu verlassen.

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