zurück

Die "Nelkenrevolution" in Portugal

Portugal:
"Nicht Caetano, nicht Spinola, sondern Sozialismus!"

aus: Der Rote Morgen, Zentralorgan der KPD/Marxisten-Leninisten, Nr. 20 vom 18.Mai 1974,  8.Jhg, S.4
04/99
trdbook.gif (1270 Byte)
trend
online
zeitung
Briefe oder Artikel:
kamue@partisan.net
ODER per Snail:
Anti-Quariat
Oranienstr. 45
D-10969 Berlin
Mit großem Propagandarummel wollen die Imperialisten, wollen die modernen Revisionisten den Völkern der Welt einreden, der Juntaputsch bedeute das Ende jeder Diktatur in Portugal. Doch die Tatsachen sprechen dagegen. Die Junta mußte dem portugiesischen Volk einige demokratische Rechte zugestehen - das ändert nichts daran, daß die Herren in Portugal die gleichen blieben: Die US-Imperialisten und ihre einheimischen Lakaien. Von einer nationalen Revolution kann keine Rede sein. Der Juntaputsch soll aufräumen mit einigen feudalen Oberresten, die die Industrialisierung Portugals behindern und auf die Aufrechterhaltung der Kolonialherrschaft alten Stils bestehen. Das ist durchaus im Interesse der amerikanischen Imperialisten. Mit einigen demokratischen Reformen soll das freiheitsliebende portugiesische Volk an die Junta gekettet werden. Demokratische Reformen, mit denen es ohnehin nicht sehr weit her ist. Zwar wurden politische Gefangene entlassen, seit jeher eine zentrale Forderung der Völker - doch in Portugal waren es kaum mehr als 500 von Tausenden, in Mocambique 500 - aus einem Gefängnis, in dem allein mehr

Zwei Tage vor dem Waffenstillstandsangebot meldete die FRELIMO neue Bombardierungen afrikanischer Dörfer. Neue Kolonialtruppen flogen am 3. Mai von Lissabon nach Afrika — gegen mehr als 1.000 Demonstranten, die das verhindern wollten, gaben Offiziere Schüsse ab, hetzte die Polizei Hunde.

Diese angebliche ,,Demokratisierung von oben" soll das Volk einschläfern, seine Kampfbereitschaft durch Illusionen von "Freiheit" brechen. Doch der Kampf geht weiter! Die afrikanischen Patrioten haben die imperialistischen Pläne der Junta von "Unabhängigkeit der Kolonien unter Führung Portugals" entschieden zurückgewiesen- "Weder Caetano noch Spinola, sondern Sozialismus", hieß die Parole auf Flugblättern, die in Lissabon verteilt wurden. Arbeiter und Angestellte sind es, die faschistische Beamte absetzen — nicht die Junta! Kommunistische Losungen tauchen überall an Mauern und Brücken auf.

In dieser Lage sind die modernen Revisionisten angetreten, das Geschwätz vom "Sieg über die Diktatur" glaubhaft zu machen, und das Volk vom Kampf zurückzuhalten. Sie sind bereit, mit der Junta zusammenzuarbeiten und schwärmen von der "herrlichen Bewegung der Soldaten". Alvaro Cunhal, Generalsekretär der revisionistischen Partei Portugals, verkündete: "Das Bündnis des Volkes mit den Soldaten ist die Vorbedingung zur Erringung der Freiheit." Ein Bündnis zwischen dem Volk und der Junta — das meint Cunhal! Das aber wird es niemals geben.

Das portugiesische Volk will Freiheit — nicht eine "freiere" Diktatur. Der US-Imperialismus, die Faschisten, sind noch lange nicht geschlagen. Die modernen Revisionisten aber, wie das "Neue Deutschland", faseln davon, die Gefahr für das portugiesische Volk gehe aus von ,,Ultralinken und Maoisten", die die "Demokratie" zerschlagen wollen!

Nur im Kampf gegen diese Verräter kann das portugiesische Volk seine Freiheit erringen, kann es die US-Imperialisten und ihre Lakaien aus dem Lande jagen!

nach oben