Betrieb & Gewerkschaft
PLUS in Spanien entlässt junge Mutter, die ihre Rechte fordert (Update)

von FAU-IAA Hamburg, Leipzig, et al.

04/06

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Fátima Fernández, Arbeiterin der PLUS-Filiale 'Carretera de Su Eminencia' in Sevilla (Spanien) und Mitglied unserer Schwesterorganisation CNT-AIT, wurde von Ihrem Arbeitsplatz entlassen, da sie die ihr als Mutter zustehenden Rechte eingefordert hat. Mit der Forderung nach sofortiger Wiedereinstellung von Fátima haben dutzende von Syndikaten in Spanien, Deutschland, Österreich und der Schweiz in den letzten Wochen schrittweise damit begonnen, KundInnen der Kette PLUS über die dort herrschenden Arbeitsbedingungen zu informieren. Solange es keine Lösung des Konfliktes im Sinne der entlassenen Kollegin gibt, werden diese Aktionen auf weitere Städte und ggf. auch auf andere Länder, in denen es Märkte der Tengelmann-Gruppe gibt, ausgedehnt werden. Dies ist die Art und Weise, wie wir als anarcho-syndikalistische GewerkschafterInnen seit jeher auf Angriffe gegen eine von uns reagieren.

Im folgenden zur näheren Information: ein Flugblatt und Aktionsberichte. Das Bild zeigt übrigens unsere spanischen GenossInnen bei einer Protestaktion während des UEFA-Pokalspiels am 15.3.2006 im Stadion von Sevilla.

Fátima arbeitete bereits 5 Jahre bei der Firma PLUS. Ihre Wochenarbeitszeit betrug 24 Stunden, verteilt auf drei verschiedene Schichten morgens, abends und nachts (in Spanien gibt es keinen Ladenschluss). Sie verdiente dabei monatlich ungefähr 500 Euro. Nachdem nun ihre Tochter geboren wurde, bat Fátima die Firma PLUS um feste
tägliche Arbeitszeiten von 12:00 bis 16:00 Uhr, um sich um ihr Kind kümmern zu können. Nach wiederholten diesbezüglichen Anträgen, welche von PLUS nie beantwortet wurden, zog unsere Kollegin im Mai 2005 vor Gericht. PLUS wurde vom Gericht verurteilt, "die Kollegin zu festen täglichen Zeiten zwischen 12:00 und 16:00 Uhr zu beschäftigen, damit ihr ermöglicht wird, sich um ihre Tochter zu kümmern und zwar bis zum 31. März 2010, wenn das Kind 6 Jahre alt sein wird." Weniger als 48 Stunden nach diesem erfolgreichen Prozeß, kündigte die Firma PLUS unserer Kollegin zum 20. Oktober 2005.

In der Zeit bis zu Ihrer Entlassung wurde Fátima durch PLUS gezwungen, an einer völlig abgelegenen, niemals benutzten Kasse des Supermarktes zu arbeiten, um sie von ihren Kolleginnen zu isolieren. Im Sommer zwang die Geschäftsleitung sie täglich um 14:30 Uhr mittags (bis 43 Grad Celsius in Sevilla), die riesigen Müllsäcke in mehrere hundert Meter entfernte Container zu tragen. Dies bewirkte, daß Fátima einen Schwächeanfall bekam und in eine Klinik eingeliefert wurde.

Vor Gericht wurde erklärt, daß Fátima "unter täglich wechselnden Essenszeiten leidet, sowie unter der Unmöglichkeit die Tochter mitzunehmen oder sie zu festen Zeiten aus dem Kindergarten abzuholen." Ausserdem wurde "die Schwierigkeit mit der Tochter zu Kinderärzten zu gehen oder mit der ihr die Freizeit zu verbringen" sowie "die unablässige Suche nach jemanden, der sich um die Tochter kümmert" beschrieben. Es wurde festgestellt "dass die Arbeitszeiten zu denen Fátima gezwungen wird,
psychologische Beeinträchtigungen sowohl der Mutter als auch des Kindes mit sich bringen wird".

Wir fordern von PLUS die sofortige Weiterbeschäftigung von Fátima zu den von ihr gewünschten und vom Gericht festgelegten Zeiten.

Wir zeigen PLUS, dass ein Angriff auf eine von uns ein Angriff auf uns alle ist. Wir protestieren international vor Filialen des Tengelmann-Konzerns bis unsere Forderungen erfüllt sind.


03.02.06 | Hamburg: Protestaktionen bei 9 Filialen der Supermarktkette PLUS
Mitglieder der FAU-Hamburg verteilten in den letzten Tagen Flugblätter in und vor 9 PLUS-Filialen in er Stadt.
In nahezu allen Fällen waren sowohl die KundInnen als auch die KollegInnen sehr interessiert an der Sache. In drei Filialen versprachen die KollegInnen den Fall bei sich zu diskutieren. Die FAU-Hamburg wird in den nächsten Wochen weitere Aktionen gegen PLUS durchführen.

Anfang Februar | Leipzig
Gewerkschaftsmitglieder der FAU Leipzig verteilten Flugblätter vor fünf Filialen von PLUS. Viele KundInnen nahmen die Flugblätter wohlwollend auf.

09.02.06 | Berlin
Heute protestierten Gewerkschaftsmitglieder der FAU Berlin vor der PLUS-Supermarktfiliale Gartenstraße/Reinickendorfer Straße. Sie verteilten Flugblätter an die Kundschaft, um auf den Fall Fatima Fernandez in Sevilla (Spanien) hinzuweisen, die entlassen wurde, weil sie die ihr als Mutter zustehenden Rechte eingefordert hat (siehe dokumentiertes Flugblatt oben). Diese Aktion reiht sich in eine Kampagne ein, die die spanische Gewerkschaft CNT seit Oktober letzten Jahres zur Unterstützung der entlassenen Kollegin führt. Inzwischen kam es bereits zu mehreren Protestaktionen vor PLUS-Supermärkten in Deutschland und auch in Berlin wird die Kampagne weitergeführt werden.

10.02.06 | Bonn
Mitglieder der FAU-Bonn verteilten Informationsflyer mit einem Protestfax-Vordruck vor Plusfilialen in der Bonner Innenstadt. Es ist geplant, weitere Filialen im Bonner Stadtgebiet zu besuchen.
Die Reaktionen der zahlreichen Kunden war durchweg sehr interessiert und ausgesprochen empört über den Vorfall. Lediglich eine Filialleiterin war recht aufgebracht und wollte Platzverbot (vor dem Supermarkt) erteilen. Wir hoffen, dass die Geschäftsleitung von Plus schon viele Protestfaxe erreicht hat.
Foto und Protestfax zum herunterladen auf der FAU Bonn-Webseite

13.02.06 | Braunschweig
Nach zahlreichen Aktionen im Bundesgebiet wurden am Abend des 13. Februars auch in Braunschweig Beschäftigte und KundInnen von vier PLUS-Filialen über die unrechten Umstände der Entlassung von Fatima Fernandez, informiert. Die spanische Arbeiterin der PLUS- Filiale „Carretera de Su Eminencia“ in Sevilla forderte ihre Rechte als Mutter bei der PLUS-Leitung ein, die sie dann vor die Tür setzte. Als Mitlied der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT-AIT erlebt sie seit Beginn ihres Arbeitskampfes praktische Solidarität, die seit vergangenem Montag auch in Braunschweig gezeigt wird.
Sowohl die MitarbeiterInnen als auch zahlreiche KundInnen interessierten sich für den Fall und legten für kurze Gespräche sogar Pausen in ihre Einkäufe ein. Eine Kassiererin der Filiale am Heidberg war offensichtlich über die Aktion schon informiert worden und reagierte ohne Diskussionsbereitschaft mit Rausschmiß und Polizeiandrohung, was auf die drei KundInnen lächerlich gewirkt haben muss. In dieser Gemeinschaftsaktion der Freien ArbeiterInnen Union und Banda Nera Braunschweig hat die PLUS-Leitung einmal mehr erfahren, dass internationale Solidarität eine Waffe ist.

14.02.06 | Hannover
Am 14.Februar 2006 informierte die FAU Hannover zeitgleich die Beschäftigten in sechs PLUS- Filialen in Hannover über die Situation unserer Kollegin Fatima Fernandez. Die Arbeiterin ist Mitglied der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft CNT-AIT. Sie wurde von ihrem Arbeitsplatz, der PLUS- Filiale „Carretera de Su Eminencia“ in Sevilla (Spanien) entlassen, da sie die ihr als Mutter zustehenden Rechte eingefordert hat.
Sowohl die Beschäftigten als auch die Kundinnen und Kunden zeigten sich weitestgehend interessiert. In einigen Filialen waren die Beschäftigten offenbar schon vorab von der Geschäftsleitung auf mögliche Aktionen vorbereitet worden.

23.02.06 | Giessen
Am heutigen Donnerstag wurden auch in Giessen KundInnen und MitarbeiterInnen der hiesigen Plusfiliale von Mitgliedern der FAU Lahn mit Flugblättern über den unhaltbaren Umgang von Plus mit seinen MitarbeiterInnen informiert. Die Reaktionen waren grösstenteils positiv und reichten bis zu Kommentaren wie: "Eigentlich dürfte man bei Plus garnicht mehr einkaufen". Das Personal nahm die Flugblätter interesiert entgegen allerdings war die Marktleiterin nach "Prüfung" der Angelegenheit davon überzeugt, dass das alles nichts brächte wenn wir hier herumstünden. Nachdem die Stimmung immer aggressiver wurde und uns mit der Polizei gedroht wurde verliessen wir das Gelände.

04.03.06 | Potsdam
Aktion gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei Plus/Tengelmann auch in Potsdam.
Am heutigen Samstag, 04.03.2006, trafen sich einige FAUistas trotz der deftigen Kälte zur ersten Soliaktion in Potsdam für die von der Plus/Tengelmanngruppe entlassende Arbeiterin Fátima .
Um 11 Uhr starteten wir unsere Aktion vor einer Plus-Filiale in der Potsdamer Innenstadt, dabei verteilten wir diverse Flugblätter und Infomaterial zu diesem Thema und zur FAU im allgemeinen.
Die Aktion dauerte eine gute Stunde und wir wurden unser Material auch ziemlich schnell los. Die Reaktionen auf unsere Aktion waren eher durchwachsen und reichten von vollem Verständnis ,inkl.Solidaritätsbekundungen, über Gleichgültigkeit bis hin zu "solch ein Scheiss" interessiert mich nicht und "man" kann doch eh nichts ändern, bla. Für uns war jedoch erstmal wichtig generell ein öffentliches Interesse für diese Thematik zu schaffen, und nebenbei uns in der Potsdamer Öffentlichkeit bekannter zu machen.Dieses werden wir auch noch verstärkt in den nächsten Wochen in und um Potsdam weiterführen.

04.03.06 | Duisburg
Heute protestierte die Gewerkschaft FAU vor und in der PLUS-Supermarktfiliale Königstraße Straße in der Duisburger Innenstadt.
Zu Beginn wurde der Filiale ein Besuch von Innen abgestattet. Dort wurden die anwesenden KundInnen informiert und es wurden Flugblätter in die Auslagen gelegt . Dass das Personal und die Geschäftsleitung hierauf gar nicht reagierten, lag wohl an der Spontaneität und der Schnelligkeit der beteiligten Menschen. Die KundInnen waren sichtlich überrascht über die freundliche Kundeninformation in Bezug auf die Arbeitsbedingungen des Plus-Tengelman-Konzerns. Daraufhin folgte das Informieren der PassantInnen und der kommenden bzw. gehenden KundInnen. Einige von ihnen meinten, es sei eine Schweinerei, was sich die Supermärkte mit ihren Angestellten so erlauben würden, erst Lidl und jetzt auch Plus. Ein anderer Kunde meinte, wir sollten unbedingt zur Montagsdemo kommen, um auch dort das Anliegen der gekündigten Kollegin vorzutragen....??
Bilder auf Indymedia

06.03.06 | Köln
Am Montag, dem 6. März sind wir vor zwei Plus Filialen in Köln (Zülpicher Platz und Ehrenstraße) mit dem FAU Flugi aufgetaucht und haben Kundschaft und Passanten über den Fall informiert.Ich war am Zülpicher Platz, wo wir zuerst alle waren und und die Fotos machten (siehe Anhang). Erst später teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Zuerst ging ich in den Laden, wo ich zwei Verkäuferinnen fand, denen ich kurz erklärte, um was es ging. Danach verteilten wir draußen die Flugis ungestört, bis die Bullen kamen, die vom Filialleiter gerufen worden waren. Es folgte eine Diskussion, inder ich sagte, daß in der BRD (noch) Jeder und Jede, wo und wann auch immer, Flugblätter verteilen darf. Die Bullen meinten, es sei eine Sondernutzunxgenehmigung der Stadt nötig, weil die Straße städtischer Raum sei. Das ist natürlich Blödsinn, schließlich kann die Stadt nicht einfach per Straßennutzunxordnung das Recht auf freie Meinunxäußerung abschaffen. Schienen sie auch nach einigen Rückrufen bei ihrer Zentrale auch halbwex einzusehen und ließen uns zu Ende verteilen, insbesondere, weil die Flugis in der Zwischenzeit fast alle verteilt waren. Die Aktion war damit beendet und wir verließen den Ort (ich nicht ohne noch vorher meine Personalien abzugeben "Wir müssen einen Bericht schreiben"). Bei der Aktion in der Ehrenstraße gab es keine Störungen.

08.03.06 | Mülheim an der Ruhr
Anläßlich des Internationalen Frauentages besuchten am Vormittag des 8.3.2006 Mitglieder der Ortsgruppen Düsseldorf, Duisburg, Dortmund, Münster und Moers* der FAU-IAA die Zentrale der Tengelmann Warenhandelsgesellschaft KG in Mülheim/Ruhr, um ihrer Forderung nach der Wiedereinstellung der Genossin Fátima Fernandéz, Arbeiterin der PLUS-Filiale ‚Carretera de Su Eminencia’ in Sevilla (Spanien) und Mitglied unserer Schwesterorganisation CNT-AIT, Nachdruck zu verleihen. Nachdem wir kurz unser Transparent aufgehängt hatten, versuchten, Flugblätter zu verteilen – es gab allerdings keine Laufkundschaft – und einige Photos gemacht hatten, wurden wir relativ unhöflich darauf aufmerksam gemacht, dass wir nicht die Erlaubnis hätten, mit einem Transparent das Werksgelände zu betreten, geschweige denn, hier zu photographieren. Wir befanden uns allerdings gar nicht auf dem Werksgelände. Die Dame vom Empfang zog den Sicherheitsdienst hinzu. Nachdem wir ihr allerdings unser Anliegen erklärt hatten, bat sie uns, hereinzukommen. Wir schilderten ihr den Fall und übergaben an der Pforte ein offizielles Protestschreiben der FAU-IAA an Herrn Hans-Josef Nelle (Vorsitzender Deutschland) und Herrn Michael Hürter (Vorsitzender Europa) mit der Forderung der sofortigen Wiedereinstellung von Fátima Fernandéz. Die Dame vom Empfang vereinbarte unverzüglich einen Termin mit Frau Anne Wonink aus der Personalabteilung von Plus, mit der wir fünf Minuten darauf sprachen. Laut eigenen Angaben hatte Frau Wonink von dem geschilderten Fall noch nichts gehört. Die Mülheimer Personalabteilung von „Tengelmann International“ sei nur für das deutsche Personal wie auch deren Einsatz im Ausland zuständig, Plus Spanien führe eine autonome Personalabteilung. Vor unserem Gespräch hatte Frau Wonink sowohl versucht, die spanische Personalabteilung wie auch ihre Vorgesetzten zu erreichen. Frau Wonink, die äußerte, dies sei das erste Mal, dass sie mit gewerkschaftlichen Fragen und mit einer Gewerkschaft konfrontiert sei, versprach, noch am selbigen Tag weiteres in die Wege zu leiten und sich des Falles anzunehmen. Wir hinterließen Frau Wonink neben unserem Flugblatt die Kontaktadresse der GeKo und zwei Telefonnummern, sie ihrerseits ihre Telefonnummer in der Personalabteilung sowie ihre email-Adresse. Einen Anruf bzw. eine email von ihr erwarten wir noch heute Nachmittag. PS: Mittlerweiele war der Anruf da. Die FAU ist eingeladen sich am 20.03. mit dem Bereichsleiter Herr Wilde und dem Betriebsratsvorsitzenden Herrn Sistermann zu treffen. Bild auf der Seite der FAU-Düsseldorf

08.03.06 | Hamburg-Harburg: Zum Frauentag: Protest vor PLUS-Markt
Bild Im Rahmen der Europaweit laufenden Protestaktionen und aus Anlass des Internationalen Frauentages wurde heute vor einer PLUS - Supermarktfiliale in Hamburg-Harburg eine Solidaritätsaktion für die Wiedereinstellung von Fátima Fernandéz durchgeführt. Im Rahmen der Europaweit laufenden Protestaktionen und aus Anlass des Internationalen Frauentages wurde gestern vor einer PLUS - Supermarktfiliale in Hamburg-Harburg eine Solidaritätsaktion für die Wiedereinstellung von Fátima Fernandéz, durchgeführt. Fátima Fernandéz ist Arbeiterin der PLUS-Filiale 'Carretera de Su Eminencia' in Sevilla (Spanien) und Mitglied der anarcho-syndikalistischen CNT-AIT, sie wurde von Ihrem Arbeitsplatz entlassen, da sie die ihr als Mutter zustehenden Rechte eingefordert hat. Neben dem Verteilen von Flugblättern wurde von Aktivistinnen und Aktivisten des Arbeitskreis Weltrevolution und der Libertären Harburg der Fußweg vor der Filiale verschönert. Alsbald war für alle Kunden in bunter Kreide geschriebene entsprechende Forderungen sowie Parolen und Embleme der Frauenbewegung sichtbar. Die Freude über diese Tätigkeiten wurde von PLUS Verkäuferinnen durch drei darüber geschüttete Eimer Wasser sowie Geschimpfe und Herbeiholen der Polizei unterbrochen. Obwohl die Verkäuferinnen vorher über das Warum des Geschehens informiert waren, wollten sie Aktivitäten und das Verteilen von Flugblättern vor ?Ihrer? Firma nicht zulassen. Die meisten Kundinnen hingegen waren aufgeschlossener, mit einigen gab es kleinere Gespräche über den konkreten Fall und über miese Arbeitsverhältnisse. Selbst die Besatzung des anrückenden Streifenwagens zeigte Verständnis für die Protestaktion und verzichtete auf die Feststellung der Personalien. Da viele Kundinnen dieses PLUS Supermarkts innerhalb kurzer Zeit erreicht wurden, kann die Aktion trotz der erschreckenden Überidentifikation der Verkäuferinnen als Erfolg betrachtet werden. Aus diesem Grund wird eine weitere Aktion ähnlicher Art im Stadtteil bald folgen. Wir fordern von PLUS die sofortige Weiterbeschäftigung von Fátima zu den von ihr gewünschten und vom Gericht festgelegten Zeiten von Emma Goldmann + Klara Zetkin

11.03.06 | Haltern
Flugblattaktion in einem PLUS-Markt in Haltern (Nordrhein-Westfalen)

15.03.06 | Wien / Österreich
Wir, das Allgemeine Syndikat Wien (SYNDIKAT), haben den internationalen Solidaritätsaufruf gegen die Entlassung von Fátima und das Verhalten von PLUS an die Belegschaft von etwa 20 PLUS/Zielpunkt- Filialen in Wien verteilt. Etwa 10 Filialen sollen noch folgen. Wir haben die ArbeiterInnen ermuntert mit uns in Kontakt zu treten, wenn Ihnen ähnliche Fälle bekannt sind und sie bereit sind, sich mit den Angestellten anderer Filialen auszutauschen. Das SYNDIKAT hat sich angeboten hierbei unverbindlich als Koordination zu dienen. Fátima´s Situation dürfte keine Einzelfall sein: ArbeiterInnen berichteten, dass sie mit einer Entlassung rechnen müssen, wenn sie ankündigen in Karenz (gesetzlich garantierter Mutter- bzw. Vaterschaftsurlaub) zu gehen.

15.03.06 | bei Giessen: Erneute Aktion bei PLUS
Am Mittwoch den 15.03.06 haben wir von der OG lahn ein weiteres mal auf die Zustände bei PLUS aufmerksam gemacht. Ab 17 Uhr waren wir in einer PLUS Filiale nahe Giessen damit beschäftigt, MitarbeiterInnen und KundInnen mit Infomaterial zu versorgen. Seltsamerweise lies sich die Geschäftsleitung kein einziges Mal blicken. Alles in allem war es mal wieder ein netter erfolgreicher Ausflug zu PLUS. Solange sich bei PLUS nichts ändert hören wir nicht auf. Wer nicht kämpft hat schon verloren!

15.03.06 | Ludwigsfelde
Informationsaktion bei einem PLUS-Markt in Ludwigsfelde (Brandenburg). Im Umlauf befinden sich dort auch PLUS-Prospekte mit beigelegtem Informationsmaterial zur Entlassung Schikanierung Fàtimas.

15./16.03.06 | Leipzig
Es wurden weitere drei Filialen ohne nennenswerte Zwischenfälle, aber mit positiven Kundenreaktionen mit Informationsblättern beehrt.

18.03.06 | Hamburg-Altona
Erneute Solidaritätsaktion für die entlassene Fátima in Sevilla vor großer PLUS-Filiale in Hamburg-Altona. Mehr als 15 GenossInnen verteilten Flugblätter und informierten die Kundinnen und Kunden über die Diskriminierung von Müttern bei PLUS.

18.03.06 | Frankfurt/Main
 Aktionen vor zwei PLUS-Filialen in Frankfurt/Main.

Mitglieder der VAB Frankfurt der FAU besuchten heute zwei PLUS Märkte um den Forderungen von Fatima und der CNT Sevilla Nachdruck zu verleihen. Wir verteilten zuerst Flugblätter an die Kassierinnen, bevor wir uns mit Transparent und Fahnen vor den Märkten aufstellten um die Kundschaft zu informieren. Bereits bei der Aktion vor PLUS am Alleenring gab es beim Flugblattverteilen positive Resonanz von Kundinnen und Passanten. Die Filialleitung dagegen rief panisch einen privaten Sicherheitsdienst an. Dieser versuchte uns wegzujagen, der Bürgersteig gehöre PLUS und wir dürften dort nicht stehen. Wir belehrten ihn kurz eines besseren, daraufhin rief er die Polizei um Hilfe.

Bei PLUS an der Friedberger Landstraße hatten wir gerade die Kassiereinnen informiert und das Transparent entrollt, als uns drei Polizisten besuchten und sich über die Aktion informieren ließen. Durch die Uniformierten ermutigt, kam der Filialleiter vor die Tür und verlangte, daß wir sofort gehen müßten. Das Recht auf freie Meinungsäußerung war ihm nicht bekannt, ein Polizist klärte ihn freundlicher Weise darüber auf und er schlich frustriert wieder in den Laden.

Bei Gesprächen mit Kundinnen wurden wir mehrfach auf die Arbeitsbedingungen und die schlechte Bezahlung bei PLUS, aber auch bei anderen Supermärkten hingewiesen. Von einer älteren Frau wurden wir gefragt, ob sie PLUS jetzt boykottieren solle, sie könnte auch woanders einkaufen gehen. Eigentlich eine gute Idee, oder?

Grüße von der VAB FAU-Frankfurt/M

22.03.2006 | Berlin
 Mitglieder des Allgemeinen Syndikats der FAU Berlin, verstärkt durch das Bildungssyndikat Berlin, haben am 22.03. ca. 100 Flugblätter in Solidarität mit Fátima vor der Plus-Filiale Berlin-Torstraße an KundInnen verteilt, nachdem zuvor die MitarbeiterInnen mit Flyern versorgt worden waren.
Den angedrohten Geschäftsführer konnte die Mitarbeiterin die ganze Zeit nicht erreichen. Nach einer guten Stunde gingen wir wohl verrichteter Dinge. Da uns KundInnen fragten, wo sie sich denn beschweren könnten, werden wir das als Anregung nehmen, bei unseren weiteren Aktionen in Berlin eine Fax-Nummer bzw. E-Mail-Adresse anzugeben.

25.03.2006 | Hamburg
In Hamburg besuchten wir heute mit ca. 20 Mitgliedern und FreundInnen der FAU-Hamburg und der anarchistischen Gruppe ABALETA zwei Filialen von PLUS im Hamburger Uni-Viertel. Wir hatten wieder eine aktualisierte Version unseres Flugblattes, Fahnen und unser Transparent "Keine Diskriminierung von Müttern bei PLUS / FAU-IAA" dabei. Bei der ersten Filiale im "Grindelhof" verteilten wir eine halbe Stunde Flugblätter und sprachen mit gutem Echo mit EinkäuferInnen und PassantInnen.
Bei der zweiten Filiale in der Grindelallee kam es nach fast einer weiteren halben Stunde des Verteilens zu einem lächerlichen und der Situation absolut nicht angepaßten Einsatz der, anscheinend vom Filialleiter (welcher sich bei der letzten Aktion von uns in "seinem" Laden noch sehr aufgeschlossen und interessiert zeigte) gerufenen Polizei. Etliche Streifenwagen der nahe gelegenen Sedan-Wache kamen mit Blaulicht und Sirenen angeeilt, da der ersten Aussage der Polizei nach der "dringende Tatverdacht des Straftatbestandes der Nötigung" vorliege. Auf unsere Nachfrage hin, wie sie denn auf diese naive Idee kommen, wurde uns mitgeteilt, daß das Transparent in der Nähe des Einganges potentielle Käufer vom Einkaufen abhalten könnte. Das ist völlig dahergeholt, da wir etliche Meter vor dem Eingang standen und wir bis zu diesem Zeitpunkt hin weder durch die Polizei noch durch das Personal von PLUS gebeten wurden uns aus der Nähe des Einganges zu entfernen. Es folgten Szenen (wie Ihr sie alle kennt) mit Schubsen usw. und die Aufnahme von 8 Personalien / darunter die eines zufällig vorbeikommenden sich einmischenden Journalisten). Da sich die kranke Idee der Nötigung nicht aufrechterhalten ließ, bekamen die 8 Personen einen unbegründeten Platzverweis für vor dieser Filiale.

30.03.06 | Freiburg
 Am 30. März 2006 wurde zeitgleich an allen vier Freiburger PLUS-Filialen gegen die Entlassung von Fátima Fernández durch die "Plus Supermercados S.A" in Sevilla protestiert. Es wurden hunderte Flugblätter, von der FAU und der Gruppe La Banda Vaga, verteilt und das Gespräch mit den Angestellten und KundInnen geführt.


Editorische Anmerkungen

In der 3-06 berichteten wir bereits über diesen Vorfall und Soliaktionen. Erfreulicherweise weiteten sich die Soliaktionen im Laufe des März weiter aus. Wir übernehmen hier die Chronologie der Ereignisse von der FAU und spiegeln von: http://www.fau.org/artikel/art_060205-180233