Kurz kommentiert
Lager und Lagerdenken


von Antonín Dick

03-2013

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Nicht 7000 Zwangsarbeits- und Gefangenenlager, Konzentrationslager, Ghettos und Judenhäuser gab es in Deutschland zwischen 1933 und 1945, wie bisher angenommen, sondern 42500, von Frankreich bis hin zur Sowjetunion, die meisten davon in Deutschland und im besetzten Polen. Allein in Berlin hat es rund 3000 Lager gegeben. Das ergibt eine Studie des German Historical Institute in Washington. Der deutsche Direktor des Instituts, Hartmut Berghoff, sagte kürzlich der New York Times: »Die Zahlen sind viel höher, als wir ursprünglich dachten. Wir wußten schon vorher, wie grausam das Leben in den Lagern und Ghettos war, aber diese Zahlen sind unglaublich.«

Jetzt wird es Zeit, daß die Deutschen ihr Lagerdenken hinsichtlich der Kenntnisnahme der Lager aufgeben. Die bundesrepublikanischen Offizialantifaschisten sprechen von Nationalsozialisten, also von Aliens von einem anderen Planeten, die die Verbrechen im »deutschen Namen« begangen hätten.

Es gab ungefähr sechs Millionen Mitglieder der NSDAP. Jetzt wird es endlich Zeit, die These von den monströsen Aliens fallenzulassen und von den ganz normalen Deutschen zu sprechen, von den unbekannten, ach so bekannten Volksgenossen.

Editorische Hinweise

Den Kommentar erhielten wir vom Autor zur Zweitveröffentlichung.
Erstveröffentlicht wurde er  in der JW am 5.3.2013.

Die Grafiken sind verlinkt mit der Erstmeldung in der New Times vom 3.3.2013

In dieser Ausgabe ebenfalls vom Autor: Rose des Exilgeborenen