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Die Verschleppung des Öcalan
Fakten & Meinungen
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Pressemitteilung zur Entführung von Abdullah Öcalan


Am 15. Februar wurde der Vorsitzende der kurdischen Arbeiterpartei(PKK),
Abdullah Öcalan, durch eine Geheimdienstoperation mitUnterstützung des us-
amerikanischen CIA aus der griechischenBotschaft in Nairobi, Kenia, in die
Türkei entführt.

Das Internationale Vorbereitungskomitee für die an Ostern
1999stattfindende Berliner Konferenz Befriedung oder Befreiung -
Perspektiven der internationalen Solidarität mit den
politischenGefangenen" ist solidarisch mit allen Kämpfen für
grundlegendegesellschaftliche Veränderungen und Befreiung. In der
Vorbereitungdieser Konferenz arbeiten wir auch mit dem kurdischen
Anwaltsverein(YHK) zusammen. Die Situation und der Kampf der
kurdischenpolitischen Gefangenen in den türkischen, aber auch in den
deutschenKnästen sind uns bewußt.

Alle wissen es: In der Türkei sind Menschenrechtsverletzungen
undschmutziger Krieg gegen die kurdische Bevölkerung und jede
OppositionAlltag. Auch die Öffentlichkeit ist hierüber seit Jahren
umfassendinformiert. Die Ursache des Krieges in Kurdistan sind
nicht Terrorismus", und auch nicht die Aktivitäten des türkischen
StaatsfeindsNr.1. Solange nicht das Recht der kurdischen Bevölkerung
anerkanntwird, die Organisierung ihres gesellschaftlichen Lebens selbst
zubestimmen, wird es in diesem Konflikt keine wirkliche Lösung geben.

Wir sprechen der Türkei die Legitimität ab, den PKK-VorsitzendenAbdullah
Öcalan festzuhalten und über den kurdischen Befreiungskampfzu richten.
Abdullah Öcalan muß wie alle anderen gefangenenFreiheitskämpferInnen als
Kriegsgefangener behandelt werden. Dochdie Türkei hat bis heute weder die
Vereinbarungen zum Schutz vonKriegsgefangenen, wie sie in der Genfer
Konvention völkerrechtlichgeregelt sind, unterschrieben, noch fühlt sie
sich ihnen verpflichtet.Folter und extralegale Hinrichtungen von
Gefangenen sind Realität. Wirmüssen davon ausgehen, daß das Leben und die
Unversehrtheit vonAbdullah Öcalan akut bedroht sind.

Unsere Solidarität gehört auch den Kurdinnen und Kurden imeuropäischen
Exil, die in dieser zugespitzten Situation ihren Protest undWiderstand
durch Besetzungs- und andere Aktionen zum Ausdruckbringen.
Bezeichnenderweise fällt dem neuen Innenminister Schilygenau das ein, was
seinem Vorgänger Manfred Kanther in solchenSituationen auch immer
eingefallen ist: Die Repressionsschraubeanzuziehen und brutale
Polizeieinsätze, Festnahmen und dieAbschiebung in den Folterstaat Türkei
anzuordnen.

Die systematischen Menschenrechtsverletzungen in der Türkei, die
engeZusammenarbeit in der Aufstandsbekämpfung zwischen der Türkei
undDeutschland, die Abschiebungen kurdischer Flüchtlinge und dieBehandlung
der politischen Gefangenen werden ein Thema auf derBerliner Konferenz
sein. Die internationale Zusammenarbeit zwischenSolidaritätsorganisationen
und Menschenrechtsgruppen ist eineVoraussetzung, gemeinsam Schutz und
Hilfe gegen Folter, Mord, Verschwindenlassen" und Todesstrafe zu
organisieren.

Das internationale Komitee der Konferenz
i.A. Kartenberg

Berlin, 17.02.1999

international conference
yorckstr. 59
d-10965 berlin
fon: 0049-(0)30-78899901
fax:0049-(0)30-78899902
email: konferenz@libertad.de  , conference@libertad.de
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