Kritik ja! Aber woran?
Eine Debatte über Rassismus, Ressentiment und Islamkritik

von Birgit Rommelspacher, Lothar Galow-Bergemann, Markus Mersault und Ismail Küpeli

02/11

trend
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iz3w: Gibt es in der gegenwärtigen Debatte über den Islam(ismus) einen antimuslimischen Rassismus? Wenn ja, worin besteht er, und was ist das Spezifische an ihm?

Birgit Rommelspacher: Ja, viel an der »Islamkritik« ist als Rassismus zu werten. Wobei ich mich nicht auf die Kritik am radikalen, politisierten Islam, den Islamismus beziehe, sondern auf die in unserer Gesellschaft gängige Kritik an »dem« Islam. Bei ihr handelt es sich überwiegend um pauschalisierende und abwertende Äußerungen, die die Betroffenen als Kollektiv diskreditieren. Dabei werden viele Menschen einfach als Muslime apostrophiert, unabhängig davon, ob sie sich selbst so verstehen. Es wird in der Regel nicht zwischen unterschiedlichen Strömungen innerhalb des Islam differenziert, und es kommen so gut wie nie die Betroffenen selbst zu Wort. So werden etwa im Zusammenhang mit der Frauenfrage die muslimischen feministischen Bewegungen nicht zur Kenntnis genommen. Jeder »weiß« heutzutage, was es mit »dem« Islam und »den« Frauen auf sich hat.

Nun finden wir Pauschalisierung und Stereotypisierung allenthalben.....

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Editorische Anmerkungen

Den Artikel erhielten wir von den AutorInnen. Er wurde erstveröffentlicht in www.iz3w.org Nr. 323