zurück

sprengst.wmf (15318 Byte) In letzter Minute
01/99
trdbook.gif (1270 Byte)
trend
online
zeitung
Briefe oder Artikel:
kamue@partisan.net
ODER per Snail:
Anti-Quariat
Oranienstr. 45
D-10969 Berlin
Solidarität mit tschechischem Anarchisten!
Der tschechische Anarchist Michal Patera wird vom Staat mit 25 Jahren Knast bedroht, weil er sich in Notwehr gegen Faschisten verteidigt hat.

Prag, 27. November 1998. Zwei Anarchisten werden in einer Kneipe von fünf Faschisten körperlich angegriffen. Die Angreifer sind für ihre Zugehörigkeit zu Nazi-Gruppen bekannt und in Kampfsport geschult. Die Nazis waren von einem ihrer Sympathisanten über die Anwesenheit von Michal informiert und herbeigeholt worden. Sie griffen die beiden Anarchisten gezielt an, da Michal als sozialer Aktivist bekannt ist. Einer von beiden wurde sofort niedergeschlagen. Michal mußte sich alleine gegen die Angreifer verteidigen. Nach kurzer zeit war er durch mehrere Schläge verwundet. Die Nazis machten deutlich, daß sie die Absicht hatten, Michal "körperlich zu eliminieren". In dieser außerordentlichen Bedrohungssituation griff Michal zu seiner legal in seinem Besitz befindlichen Pistole. Der aggressivste Angreifer wurde von drei Schüssen getroffen. Es gelang Michal den Angriff zu stoppen und zu fliehen. Kurz darauf wurde er aber von der Polizei festgenommen! Die Polizei erhebt gegen Michal den absurden Vorwurf des "ideologisch motivierten Mordversuches" gegen eine Gruppe "junger Männer". Und das, obwohl die gleiche Neonazigruppe bereits sechs Monate früher einen angriff auf Michal und einige andere Anarchisten durchgeführt hatte.

Michal sitzt in Untersuchungshaft. Ihm drohen 25 Jahre scharfe Haft. Faschisten können sich in Tschechien frei organisieren und offen auftreten. Sie nehmen auch an öffentlichen Wahlen teil. Am Tag des Überfalles, am 27.11.1998, veranstalteten sie ein Nazi-Musik-Festival, wo sie unter den Augen der Polizei antisemitische und faschistische Slogans riefen. Nach Polizeiangaben gibt es allein in Prag 3000 aktive Nazis! Nach einer offiziellen Statistik des tschechischen Innenministeriums ist zudem jeder dritte Polizist Mitglied oder aktiver Sympathisant neofaschistischer, rassistischer oder extrem nationalistischer Organisationen.

Michal Patera ist einer der aktivsten klassenkämpferischen Anarchisten und Antifaschisten. Er riskierte oft seine körperliche Unversehrtheit um seine Freundinnen und Freunde der anarchistischen Bewegung gegen Nazis zu verteidigen. Er ist Mitglied der Prager Gruppe der kleinen "Föderation sozialer Anarchisten" (FSA). Die Militanten der FSA engagieren sich gegen die zunehmende Verelendung und die Ausbeutung der Menschen durch den nach ende der
Bürokratendiktatur eingeführten Privatkapitalismus. Michal ist Herausgeber der Zeitung "Stimme der Direkten Aktion". Er engagiert sich stark in der internationalen Solidarität, vor allem mit unseren FreundInnen in den Ländern Osteuropas. Die FSA sieht, daß der weltweiten Ausbeutung der Menschen durch die Konzerne die weltweite Einheit und der Kampf aller
Unterdrückten entgegengesetzt werden muß. Die FSA hat sich der "Internationalen Arbeiterassoziation" (IAA) angeschlossen.

Dringender Aufruf zur Solidarität!

Die FSA hat im letzten Jahr große Energien für die Verteidigung von Vaclav Jez aufgebracht. Vaclav Jez war im Juli 1997 von Nazi-Skins angegriffen worden, offensichtlich in der Absicht ihn zu töten. Auch Vaclav Jez wurde angeklagt, weil er sich erfolgreich gegen den Angriff der Nazis verteidigte. Mit einer international unterstützten Solidaritätskampagne wurde sein Freispruch erreicht. Die Prozess- und Verteidigungskosten in Tschechien betrugen aber über 4.300 US-Dollar. Dies entspricht 20 durchschnittlichen Monatsgehältern. Mindestens genau so viel Geld und ein guter Anwalt werden jetzt erneut benötigt. Die Löhne in Tschechien decken aber kaum die Lebenshaltungskosten. Unser Freundinnen und Freunde der FSA sind absolut nicht in der Lage, erneut eine entsprechende Summe aufzubringen!

Wir wissen, daß die tschechischen Aktivisten der FSA keine Abenteurer sind. Sie selbst schreiben: "Unserer Kameraden waren nur durch den Gebrauch von Schußwaffen in der Lage
ihr Leben zu retten. Dafür wurden sie angeklagt und inhaftiert. Wir rufen alle revolutionären AntifaschistInnen und AnarchistInnen der Welt auf, unseren inhaftierten Freund zu unterstützen. Wir tschechoslovakischen klassenkämpferischen AnarchistInnen und revolutionären AntifaschistInnen sind mit dem ständigen Wachstum einer sehr aggressiven faschistischen Bewegung konfrontiert. Kooperation und Komplizenschaft von Polizeibeamten mit Neonazis ist eine bekannte Tatsache. Wir sind in einer verzweifelten Lage und wir können sie nicht
alleine bewältigen, ohne effiziente internationale Solidarität. Wir verfügen nach der Verteidigung von Vaclav Jez über keinerlei Ressourcen mehr."

Die Verteidigungskampagne für Michal wird von der Prager Gruppe der FSA-IAA koordiniert.

  • Bitte schreibt Solidaritätsbriefe an Michal.
  • Schreibt Protestbriefe an euer lokale tschechisches Konsulat.
  • Verlangt Michals Freilassung, da er für einen legitimen Akt der Selbstverteidigung verhaftet wurde. (Michal Patera, geb. 1976, festgenommen 27.11.1998 in Prag).
  • Organisiert Protestkundgebungen.
  • Organisiert Solidaritätskonzerte und sammelt Geld!

    Michals Gefängnisadresse: FSA-IAA Prag:
    Michal Patera (1976) PO Box 5
    PO Box 5 15006 Praha 56
    14057 Praha 4 Tschechische Republik
    Tschechische Republik
    E-mail der Verteidigungskampagne: sam20uj@axpsu.fp.slu.cz

    E-mail ist der Briefpost vorzuziehen, da die Polizei oft die Post abfängt!
nach oben