Dummdreist

von
Karl Mueller

7-8/11

trend
onlinezeitung

Die Macher der Zeitschrift Bahamas entblöden sich nicht, unsere Autoren Bernard Schmid und Peter Nowak mit Dreck zu überziehen, um sich angesichts ihrer rasant zunehmenden Marginalisierung im linken Spektrum damit als deren mediale Opfer inszenieren zu können:

„Zunächst findet man Fatwas im Netz, mit denen bewiesen werden soll, Bahamas und Freunde seien rassistisch, imperialistisch, rechtsradikal, frauenfeindlich und als aktueller Schlager: islamophob. Diese Gemeinschaft der Verleumder und häufig auch Zitatenfälscher, deren Mitglieder manchmal Namen haben wie der antizionistische Hochleistungstäter von der Jungle World, Bernhard Schmid, oder Peter Nowak vom ND bzw. der Jungen Welt, meist aber unter Pseudonymen wie lysis oder rhizom im Netz ihr Unwesen treiben, gibt die Stichworte für die „interventionistische Praxis“ von zumeist ziemlich derangierten Übriggebliebenen aus alten Kameradschaften wie Volx-Küche, Frauen-Lesben-Zusammenhängen oder der Antifa." Editorial der Bahamas Nr. 62.

Peter Nowak schickte uns am 25.7.11 zum Bahamas-Editorial folgende kurze Stellungnahme:

Ach, ja die in letzter Zeit als Ideologiekritiker firmenden Damen und Herren von der Bahamas gibt es auch noch und sie haben scheinbar Probleme. Obwohl ihre Veranstaltungen immer gut besucht seien und daher der Getränkekonsum respektiv der Umsatz in den von ihnen frequentierten Lokalitäten zufriedenstellend sein müsste, fällt es den Bahamiten nach eigenen Bekunden seit einem Jahr schwerer, Räumlichkeiten für ihre Darbietungen zu finden.

Ob es darin liegt, dass es sie regelmäßig in Örtlichkeiten der außerparlamentarischen Linken zieht, die ja eines der Hauptobjekte der Ideologiekritiker sind?

Schließlich wird Kritik, wenn sie nicht als solidarische daher kommt, dort nicht immer goutiert wird. Dies müssten doch die Ideologiekritiker von der Bahamas gut verstehen. Denn mit Kritik können sie auch nicht gerade gut umgehen, wie ihre Erklärung beweist. Da wird die Schuld an den schwierigen Raumfragen ganz klassisch traditionslinks der Presse zugeschrieben.

Neben dem Kollegen Bernard Schmid werde ich dort namentlich als einer derjenigen genannt, die Vorarbeit für die heutigen Bahamasverweigerer geleistet haben. So gebauchpinselt man sich als schlecht vergüteter linker Journalist auch fühlt, wenn einem eine so große Wirkung seiner Artikel zugebilligt wird, so realistisch ist aber die Erkenntnis, dass einem die Bahamiten zuviel Bedeutung beimessen. Denn es gibt keinerlei Beweis, dass die aktuellen Bahamiskritiker auch nur einen der beiden Artikel kennen, den ich im Laufe des letzten Jahrzehnts zum Thema geschrieben habe.

Ein Zusammenhang zwischen Artikel und Handlung, Raumabsage oder Proteste bei Bahamas-Veranstaltungen, ist also schlicht nicht nachzuweisen. Eine Frage bleibt nach der Lektüre des Textes aber doch. Warum verfällt ausgerechnet die Bahamas auf die vulgärlinke Methode der Presseschelte, wenn etwas schief läuft?

Wo bleibt da das Niveau, meine Damen und Herren Ideologiekritiker?

Da kann man auch als Vertreter der schreibenden Zunft nur hoffen, dass aus dem Hause Bahamas noch eine schärfere Kritik am Zusammenhang von Presse und Öffentlichkeit kommt. Das wäre vielleicht auch wieder ein Medienthema.