Am Mittwoch, den 29.7. fand in
Nürnberg eine kleine Demo gegen die Repression durch Direktoren
und Polizei gegen streikende Schülerinnen und Schüler statt.
Durch den kontinuierlichen
Widerstand geht die Zahl der politischen Verweise nach jedem
Schulstreik weiter zurück.
Etwa 80 Schülerinnen und Schüler
versammelten sich um 15.30h vor dem Weißen Turm in Nürnberg um
gegen die ca. 20 – 30 Verweise die an der Steiner Hauptschule,
der Veit-Stoß-Realschule, dem Willstätter Gymnasium und der
Hans-Böckler-Realschule wegen dem Schulstreik erteilt wurden zu
protestieren. Weiterhin wurde auf das brutale Vorgehen des USKs
während des Streiks Aufmerksam gemacht. Schülerinnen und Schüler
wurden mit Pfefferspray und Schlagstücken angegriffen und
verletzt, Schulen und die Unieingänge durch Polizei besetzt . De
facto wurden Schülerinnen und Schüler dadurch an der Teilnahme
an der Demo gehindert. Schüler wurden festgenommen weil sie
angeblich mit wasserabwaschbarer Kreide „Chancengleichheit“ an
die Lorenzkirche geschrieben haben sollen.
Die Demo zog bis vor die
Lorenzkirche. Unterwegs wurden Hunderte von Flugblättern
verteilt und die SDAJ Nürnberg leistete mit einer kleinen
Showeinlage einen optischen Beitrag. Ein Direktor zog gefesselte
und geknebelte Schülerinnen und Schüler hinter sich her.. Das
Anliegen der Schülerinnen und Schüler stieß bei den Passanten
auf breiteste Zustimmung.
Immer weniger politische Verweise
Durch den kontinuierlichen
Protest, die Unterstützung durch Solierklärungen der IGM und
GEW, sowie dem Engagement von Elternbeiräten ist es in Nürnberg
so gut wie geschafft ein politisches Streikrecht de facto
durchzusetzen.
Gab es nach den zwei großen
Schulstreiks gegen den Irakkrieg noch Tausende von Verweise quer
durch fast alle Schulen so waren es nach dem Streik gegen
Büchergeld und G8 nur noch ein paar Hundert. Beim vorletzten
Schulstreik gründete sich dann das „Bündnis für die
Legalisierung des Schulstreiks“ und begann den Kampf organisiert
zu führen. Innerhalb von 2 Wochen wurden über 1.000
Unterschriften für die Rücknahme der Verweise gesammelt, über
Wochen war das Thema im Lokalfernsehen, Radio und Zeitung
präsent . Das Ergebnis war damals das Nicht-Aussprechen von
bereits angekündigten Verweisen. So dass unterm Strich nur etwa
150 Verweise an 5 Schulen verteilt wurden. 2009 wurden dann nur
etwa 20 –30 Verweise erteilt. Die meisten an der Steiner
Hauptschule. Bei dieser in der Peripherie liegenden Schule ist
von einer Überforderung des Direktorats mit der erstmalig
Aufgetretenen Situation des Streiks auszugehen. Den neben den
Verweisen wurden auch andere überzogene Maßnahmen erteilt. Die
SDAJ antwortete hierauf mit einer Verteilaktion bei der den
Schülerinnen und Schülern neben einem Flugblatt auch die „Rote
Schulhof CD“ geschenkt wurde. Es konnten 8 Schülerinnen und
Schüler für eine weitere politische Arbeit an ihrer Schule
gewonnen werden.
Die einzige Direktorin die in
Nürnberg, ganz offensichtlich aus einer rechtskonservativen
Motivation heraus , kontinuierlich politische Verweise erteilt
ist die Chefin des Willstätter-Gymnasiums. Diese Person wird vor
und nach den nächsten Bildungsaktionen im kommenden November
besonderer Aufmerksamkeiten bedürfen um ihr
antidemokratisch-autoritäres Treiben zu stoppen.
Beteiligt euch an den Aktionen im November!
Organisiert den Kampf gegen politische Verweise!
Editorische
Anmerkungen
Der Artikel
erschien zuerst bei Indymedia am 30.7.2009.
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