Betrieb & Gewerkschaft

Pressemitteilung der FAU Berlin 29.07.2009
Geschäftsführer des Babylon Mitte sorgt für erneuten Eklat im Babylon-Arbeitskampf

7/8-09

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Am Abend des 29.07. besuchten ca. 20 FAU-Gewerkschafter und Sympathisanten die kostenlose Vorstellung des vom Italienischen Kulturinstitut präsentierten Films Un giorno e un altro ancora. Um das Publikum auch im Kino von dem Konflikt um die Arbeitsbedingungen des Lichspielhauses zu informieren, trugen die Aktivisten demonstrativ T-Shirts mit Aufdrucken, die ihre Solidarität mit der Belegschaft des Kinos zum Ausdruck brachten, und wollten friedlich ihre Sitzplätze einnehmen, um den Film zu sehen.

Zu diesem Zeitpunkt machte sich Geschäftsführer Timothy Grossman - unterstützt von Theaterleiter Jens Mikat - bereits eifrig daran, ihnen bekannte Gewerkschaftsvertreter der FAU Berlin aus dem Saal zu verweisen. Während die herausgeworfenen Gewerkschaftsvertreter noch über ihr Zutrittsrecht zum Betrieb diskutierten, wurden die Türen geschlossen und der Rest blieb sitzen.

Da Herrn Grossman die Debatte mit den Gewerkschaftsvertretern anscheinend nicht genügte, entschloss er sich kurzerhand, die Verbliebenen polizeilich aus dem Saal entfernen zu lassen. Obwohl die Aktivisten ohne Zögern der Aufforderung der Polizei Folge leisteten, öffentlich erkärten, dass es ihnen keinesfalls um die Störung der Veranstaltung ginge und ungeachtet der Tatsache, dass die Veranstalter die Aktivisten explizit zum Bleiben einluden, verteilte Grossman diffuse Hausverbote, erstattete Anzeigen wegen Hausfriedenbruchs und ließ es sich nicht nehmen, dem Veranstalter und empörten Zuschauern über den Mund zu fahren.

Nach der neuerlichen Entgleisung gegenüber einer Kundin des Freiluftkinos Charlottenburg, die wegen Entgegennehmens eines Flugblattes der FAU von Herrn Grossman angegangen wurde, scheint Grossman seine Tragbarkeit als Geschäftsführer des öffentlich geförderten Babylon-Mitte weiter eingebüßt zu haben.

"Dass Leute wegen des Tragens eines mit dem Arbeitskampf im Babylon sympathisiernden T-Shirts aus dem Kino geworfen und wegen Hausfriedensbruch angezeigt werden, ist ein Skandal. Noch viel skandalöser ist dabei, dass das Tragen von T-Shirts mit offen rechtsextremen Symbolen bei der Premiere eines Herta BSC-Fanfilms am Vortag anscheinend keine Reaktionen bei der Geschäftsleitung hervorgerufen hat. Aber gut: die einen zahlen halt und die anderen fordern bessere Bezahlung", so Lars Röhm, Sekretär der FAU Berlin.

FAU Berlin

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir als Pressemitteilung von der FAU Berlin am 30.7.09

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