Sowohl im mittleren und nahen
Osten als auch in Teilen Lateinamerikas und
anderswo, machen sich wieder reaktionäre Potentaten
verschiedener Schattierungen breit.
Einiger dieser antiemanzipatorischen Figuren
erhalten sogar noch tosenden Beifall hierzulande von
rassistischen Gegnern offener Grenzen:
Jürgen Elsässer. Es sollte nicht vergessen werden, dass dieser
Ex-Junge Welt Redaktionsmitglied Befürworter von
Lafontaines Vorschlägen zur
Flüchtlingsabwehr an den EU-Grenzen war
und ist.
Es kommen immer noch mehr
Flüchtlinge durch staatlichen Rassismus zu Tode
als sogar durch faschistische Überfälle! Heute
hetzt Jürgen Elsässer gegen Anti -Ahmadinedschad-
Protestierende im Iran mit Diffamierungen wie: "Disco-Miezen",
"Strich-Jungen" und
"Kokser" im DVU-Vokabular.
Die Flüchtlinge, ob abgeschoben oder gar nicht erst in die EU
(bzw. in die USA, Israel,...) gelassen, wollen wir auch
deshalb willkommen heißen, weil auch
ihre Interessen sich gegen "unsere" Herrschenden richten, sie
sind also ganz klar unsere Verbündeten. Aber nicht nur
deshalb, selbst wenn das Sprachbild der
Rassist/innen: "das volle Boot" wahr wäre, dann
müsste doch die einheimische Bourgeoisie (wie in allen
Ländern) raus und niemals die Flüchtlinge.
Wie kann sich jemand auch nur
als links also als emanzipatorisch verstehen,
wer sich gegen die Opfer (Flüchtlinge) herrschender
Produktionsweise statt gegen deren Täter (Bourgeoisie)
richtet. Das gleiche betrifft auch die
Lohndrückerei!
Wer sind denn hier die Täter?
Wer sind denn hier diejenigen, die die Arbeitenden
gegeneinander ausspielen, ihnen noch nicht einmal gleichen
Lohn für gleiche Arbeit gewähren wollen? Nicht etwa die
Bourgeoisie? Wir haben die
rassistischen Spaltungsversuche der NPD bei dem Streik auf der
damaligen Baustelle Potsdamer Platz nicht vergessen.
Spaltungen vermindern die Kampfkraft
Arbeitender und müssen immer begegnet
werden.
Doch zurück zu Jürgen Elsässers Hetze gegen die Anti-Ahmadinedschad-Protestierenden
im Iran. Auch die Junge Welt selbst giftet
gegen die Proteste im Iran nach dem altbewährten Revi-Motto:
"der Feind meines Feindes- ist mein
Freund". Die Freunde heißen, der
Holocaustleugner und Scharia -Verfechter Ahmadinedschad und
der klerikale Diktator Chamenei, weil der Feind heißt:
(monokausal) die USA.
Fast schon ein Wunder, dass bei
dieser neu entdeckten gemeinsamen "Freundschaft" sich die
Junge Welt mit Jürgen Elsässer nicht wieder
versöhnt hat, beiden scheint ja diese Quer- und/oder
Volksfront wichtig zu sein, Horst
Mahler würde sich sehr gerne noch dazu gesellen. Er ist
schon lange Ahmadinedschad -Fan! Die Junge Welt
übersieht bei ihrer Freund/Feind- Analyse, dass nicht die
geringsten Sympathien zu den USA von
der iranischen Protestbewegung zu vernehmen sind, im
Gegenteil! Außerdem könnte aus dieser
Haltung heraus (der Feind meines Feindes
- ist mein Freund), sich die
Junge Welt auch mit den Putschisten in
Honduras solidarisieren, denn selbst die USA hat den Putsch in
Honduras verurteilt.
Es reicht also nicht nur Imperialismus abzulehnen, (dies
wollen wir als selbstverständlich
voraussetzen) sondern auch jeglicher regressiver
Antiimperialismus, dies gilt auch für alle anderen
Unterdrückungs- und Ausbeutungsformen,
wobei die soziale Frage (Kapitalismus) jedoch als
weltweiter Grundwiderspruch zu begreifen ist. Auch ein
Positionieren für die Interessen
des Imperialismus gegen den regressiven Antiimperialismus
wie es die Ex-Linke Strömung der "Antideutschen" tun,
würde sich für die weltweit
Ausgebeuteten und Unterdrückten spalterisch auswirken wie
eben umgedreht, ein Positionieren mit und für den
regressiven Antiimperialismus gegen
Interessen des Imperialismus wie es jetzt Jürgen Elsässer und
die Junge Welt machen ebenfalls spalterisch auswirken
würde.
Alles was mit den weltweit
vorherrschenden Ausbeutungs- und
Unterdrückungsverhältnissen einhergeht UND alles was sich in
regressiver Rivalität gegen diese
Interessen stellt ist zu bekämpfen, alle
Bewegungen die sich gegen sie erheben zu unterstützen.
Der Feind unseres Feindes ist also in solchen Fällen genannter
Rivalitäten nicht mal unserer Verbündeter, sondern ebenfalls
unser Feind! Stattdessen beabsichtigen
wir: "ALLE Verhältnisse umzuwerfen, in denen der
Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein
verächtliches Wesen ist" (K. Marx).
Ob reaktionäre Mullahs oder Reform-Mullahs im Iran und ihre
Marionetten Ahmadiedschad und Mir
Hossein Mussawi, ob die Rechts-Außen Koalitionäre Libermann
und Nethanjahu mit ihren staatlichen
Rassismus gegen Palästinenser/innen in Israel und besetzten
Gebieten oder die arabischen
Ölmonarchien, ob Putschisten in Honduras oder der "legal"
gewählte Uribe in Kolumbien mit seinen paramilitärischen
Mörderbanden, ob die Stiefellecker der USA im Irak und
Südkurdistan: Talibani und Barzani oder
die EU-Stiefellecker in inzwischen allen
Nachfolgestaaten Ex-Jugoslawien- sie alle müssen weg:
auf dem Müllhaufen der Geschichte!
Die Tageszeitung Junge Welt blendet mit ihren monokausalen
Feind - meines Feindes Analyse diesen
Gesamtblick auf aller Ausbeutung - und
Unterdrückungsverhältnisse aus und belebt damit ein unsägliche
politische Geschichte des Lakaientums unter nicht-
emanzipatorischen Kräften (damals:
Sowjetunion ) wieder. Nach demselben Muster hängen
sich die "Antideutschen" an "ihre" nicht- emanzipatorischen
Kräfte (heute:Israel/USA) an.
Diese nicht- emanzipatorischen Herangehensweisen der
Geschichte und Heute, lehnen wir
ALLE ab. Stattdessen befürworten wir soziale und
politische Revolutionen!
FÜR DEN KOMMUNISMUS!
Einige undogmatische Kommunist/innen aus Berlin
*) die
häufig skandierte Parole in Teheran dieser Tage 2009 und in
Teheran vor dem Schah-Sturz 1979
Editorische
Anmerkungen
Den Artikel
erhielten wir von den AutorInnen.
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