Erster Erfolg

Von Antonín Dick

7/8-08

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Zehn Tage nach Veröffentlichung des „Offenen Briefes an die Träger der Anti-NPD-Demonstration vom 19. Juli 2008 in Steglitz-Zehlendorf“ zeichnet sich ein erster Erfolg ab.

Nicht nur, dass inzwischen die dritte Petition an das Sozialamt die volle Bewilligung beantragter Pflegeleistung für meine Mutter Frau Dora Dick, eine anerkannte rassisch und politisch Verfolgte des Naziregimes, erwirkte, sondern der Offene Brief bewog die gesellschaftlichen Kräfte des Bezirks dazu, generell wirksame Hilfegarantien für meine Mutter zu erarbeiten, indem sie diese Hilfe kurzerhand auf die Tagesordnung einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses für Eingaben und Beschwerden der Bezirksverordnetenversammlung des Stadtbezirks Steglitz-Zehlendorf von Berlin setzte.

Ob dieses Gremium dabei auch die Ursachen für die bisherige Diskriminierungskampagne gegen eine NS-Verfolgte aufdeckt und, wie ich dies in meinem Schreiben an die Ausschussvorsitzende Marion Berning (CDU) fordere, beschließt, dass „an die Administration des Stadtbezirks Steglitz-Zehlendorf von Berlin politische Empfehlungen ergehen, die einen ausreichenden und dauerhaften Schutz einer Überlebenden des Holocaust garantieren“, bleibt abzuwarten.

Das breite Bündnis aller antifaschistischen Kräfte von CDU über SPD bis hin zu den Autonomen, das auf der Demonstration am 19. Juli den Plänen der Neonazis, in Zehlendorf ein faschistisches Schulungszentrum aufzubauen, ein gemeinsames „Sie kommen nicht durch!“ entgegensetzte, lässt hoffen, dass auch und gerade dieses Kontrollgremium einer gewählten Volksvertretung für eine NS-Verfolgte Partei ergreift.

Berlin, den 4. August 2008
 

Editorische Anmerkungen

Den Text erhielten wir vom Autor am 4.8.2008.