Der Förderverein Krisis lädt ein zum Seminar
Crashkurs – Finanzmarktkrise, Peak Oil
und die Grenzen der Warengesellschaft

3. – 5. Oktober 2008
in der Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck, 91472 Ipsheim

7/8-08

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onlinezeitung

Rund dreißig Jahre konnte es so erscheinen, als lasse sich die strukturelle Verwertungskrise des warenproduzierenden Weltsystems durch die Aufblähung immer neue Spekulations- und Kreditblasen endlos in die Zukunft verschieben. Doch in der aktuellen Finanzmarktkrise wird deutlich, dass diese Methode der Fiktionalisierung des Kapitals ihre Grenzen hat. Werden diese erreicht, droht eine gewaltige Weltwirtschaftskrise, mit katastrophalen Folgen für die große Mehrheit der Menschheit. Denkbar ist allerdings auch, dass es den Zentralbanken und Regierungen gelingt, den Crash durch eine Politik des „leichten Geldes“ noch eine Zeit lang aufzuschieben. Aber auch in diesem Fall bleibt der Rückschlag auf die alltäglichen Arbeits- und Lebensbedingungen, vor allem in Gestalt beschleunigter Inflation, nicht aus. Gleichzeitig erfährt mit der absehbaren Erschöpfung der fossilen Energieressourcen der Krisenprozess eine zusätzliche Verschärfung. Nachdem bisher schon die Lohneinkommen massiv gedrückt, die Arbeitsbedingungen prekarisiert und große Teile des öffentlichen Sektors ins Feuer der Verwertung geworfen worden sind, schneiden nun die explodierenden Energie- und Nahrungsmittelpreise immer mehr Menschen vom Zugang zu den elementarsten Existenzmitteln ab. Ökonomische und ökologische Krise verschlingen sich so unmittelbar zu einem Gesamtprozess der Massenverelendung und –exklusion, der längst bis in die kapitalistischen Zentren hineinreicht.

Das Seminar setzt sich mit diesen Entwicklungen ebenso auseinander wie mit der damit einhergehenden ideologischen Krisenverarbeitung, wonach „gierige Finanzinvestoren“ („Heuschrecken“) Schuld an der ganzen Misere seien. Weiterhin werden der Dienstleistungs-sektor und der Sektor der „Wissensproduktion“ wert- und krisentheoretisch unter die Lupe genommen. Dabei soll vor allem die These diskutiert werden, dass sie als Grundlage für eine erweiterte Kapitalverwertung nicht geeignet sind und somit auch hier die Grenzen der Warenproduktion erreicht werden. 

Textvorschläge zur Vorbereitung:

Wenn nicht anders angegeben alle Texte unter www.krisis.org  (path: ► Startseite ► Texte nach AutorInnen)

§         Norbert Trenkle: Weltmarktbeben.

§         Andreas Exner/ Lothar Galow-Bergemann: Kapitaler Klimawandel

§         Andreas Exner; Christian Lauk; Konstantin Kulterer: Die Grenzen
     des Kapitalismus. Wie wir am Wachstum scheitern. Ueberreuter, Wien      2008

§         Ernst Lohoff: Der Wert des Wissens, in krisis 31oder www.krisis.org (Kurzfassung)

§         Peter Samol: Arbeit ohne Wert, in krisis 31

§         Stefan Meretz: 24 Notizen zur Immateriellen Arbeit    www.opentheory.org/immaterielle_arbeit/text.phtml

§         Lothar Galow-Bergemann, Die Geister, die sie rufen – ver.di ruft das
Finanzkapital in Form der Heuschrecke zum Grundübel des Kapitalismus aus
, in
konkret 12/07

§         Dokumentation bei LabourNet.de Germany, „Finanzkapitalismus - Geldgier in
Reinkultur!“
www.labournet.de/diskussion/gewerkschaft/real/insekten.html

 

 

Seminar des Förderverein Krisis

Crashkurs – Finanzmarktkrise,

Peak Oil und die Grenzen der Warengesellschaft

3. – 5. Oktober 2008, Burg Hoheneck

Freitag

16.30 – 18.00 Uhr: Begrüßung, Einführung in das Seminarthema und Vorstellungsrunde

19.00 – 21.30 Uhr: Weltmarktbeben. Über die tieferliegenden Ursachen der aktuellen FinanzmarktkriseReferat und Diskussion mit Norbert Trenkle (Fürth)

 

Samstag

9.15 – 10.00 Uhr: Kann denn Wissen Ware sein? Zur werttheoretischen Analyse der Informationsgüter Ernst Lohoff (Nürnberg)

10.00 – 10.45 Uhr: Über- oder Untergang? Die Verknappung der fossilen Stoffe und das System der Warenproduktion Andreas Exner (Klagenfurt) und Christian Lauk (Wien)

11.00 – 12.30 Uhr: Diskussion der Referate in separaten Gruppen

15.00 - 15.45 Uhr: Arbeit ohne Wert. Über die Fiktion des „Dienstleistungskapitalismus“ –Peter Samol (Herford)

15.45 - 16.30 Uhr: Arbeit am Ganzen. Zur Rolle der allgemeinen Arbeit bei der Produktion von Universalgütern – Stefan Meretz (Berlin)

16.45 – 18.15 Uhr: Diskussion der Referate in separaten Gruppen

 

19.00 – 20.00 Uhr: Öffentliche Mitgliederversammlung des Förderverein Krisis und

Besprechung gemeinsamer Aktivitäten

 

Sonntag

9.15 – 11.30 Uhr: Grausame Heuschrecken – Gierige Manager –  Geheime Mächte. Ist Krisenverarbeitung zwangsläufig regressiv? – Referat und Diskussion mit Lothar Galow-Bergemann (Stuttgart)

11.45 – 12.30 Uhr: Abschlussdiskussion und Feedbackrunde

 

Mittagessen bis ca. 13.30 Uhr.

 

Die Kosten für Unterkunft und Verpflegung betragen 40 € (Dreibett­- oder Vierbettzim­mer), 55 € (Doppelzimmer) und 65 € (Einzelzimmer). Ermäßigter Beitrag 20 €. Um schnelle Anmeldung wird gebeten, da die An­zahl der Plätze begrenzt ist. Eine Anmeldungsbestätigung verschicken wir nicht. Doppelzimmer stehen nur begrenzt zur Verfügung.

Die Adresse des Tagungshauses: Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck, 91472 Ipsheim (zwischen Nürnberg und Würzburg gelegen), Telefon: 09846-9717-0

Anfahrt für Autoreisende: Von Würzburg kommend, Autobahn A3, Ausfahrt Bad Windsheim, Richtung Neustadt/Aisch bis Ipsheim fahren. Dort den Schildern zur Burg Hoheneck folgen.

Bahnreisende: Bis Neustadt/Aisch, dort umsteigen in die Bahn Richtung Steinach (oder bis Steinach und dort umsteigen in Richtung Neustadt/Aisch), aussteigen in Ipsheim. Bis zur Burg sind es ca. 3 km zu Fuß (ausgeschilderter Wanderweg), es wird aber auch ein Abholdienst organisiert.

 

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Anmeldung zum Seminar: Crashkurs

An Förderverein Krisis e.V., Postfach 81 02 69, 90247 Nürnberg oder krisisweb@yahoo.de

Ich möchte mich zum Seminar Crashkurs vom 3. – 5.10.2008 anmelden. Die Kosten für Unterbringung und Verpfle­gung überweise ich bis spätestens zwei Wochen vor dem Seminar auf das Konto des Förderverein Krisis 300114-859, Postbank Nbg. BLZ 760 100 85.

Ich möchte im Dreibettzimmer/ Zweibettzimmer/ Einzelzimmer übernachten (Bitte unterstreichen).

 

Name: ................................................................

Unterschrift:     ....................................................

Adresse: .......................................................................................................................................