Die Menschen aus
aller Welt kommen nach Deutschland, nicht um
bewusst am antikapitalistischen Klassenkampf
teilzunehmen, sondern aus ihrer subjektiven
Erwartung heraus, sie könnten ein besseres soziales
Erwerbsleben führen.
Natürlich, unabhängig von den jeweiligen
persönlichen Wünschen und Vorstellungen, findet
auch ein Verteilungs- und Klassenkampf in der
Wohlstands-, Konsum- und Reichtumsgesellschaft der
Bundesrepublik statt.
Die bedeutendsten bundesdeutschen
Kapitalgesellschaften sind auf den Export
orientiert. Der nationalstaatliche Rahmen bildet
für die Mehrzahl der bundesdeutschen
Kapitalgesellschaften der Hauptproduktionsstandort
und Ausgangspunkt für ihre weltweite Expansion und
Globalisierung. Die Nation ist zugleich die Basis
für den nationalstaatlichen Gewaltapparat und auch
für die internationale Durchsetzung von geo- und
wirtschaftspolitischen Interessen, gegebenenfalls
auch mit militärischer Gewalt.
Vor allem die nationalen und multinationalen
Kapitalgesellschaften benötigen, trotz ihrer
weltweiten Niederlassungen, ihren nationalen
Gewaltapparat zur militärischen Durchsetzung ihrer
Kapitalinteressen. Zugleich, mit ihrer zunehmenden
internationalen Expansion, sind sie auch an ihrer
internationalen Konkurrenzfähigkeit auf den
Weltmärkten interessiert.
Ein Faktor, der ihre internationale Konkurrenz- und
Wettbewerbsfähigkeit auf dem globalen Märkten
behindert, dass sind die im internationalen
Vergleich relativ hohen Arbeitslöhne in den
Metropolen ihrer produktivsten Standorte, so auch
die Löhne in Deutschland.
Der Lohnfaktor, die Höhe der Kosten für qualitative
Arbeit und Reproduktion der Arbeitskraft in
Deutschland, bildet auf den internationalen
Märkten, auch in der Konkurrenz zum
Lohnkostenanteil, am verkaufsfähigen Endprodukt, so
beispielsweise zu Amerika, Japan, China und Indien,
– für hochqualifizierte Arbeit und materielle
Wertschöpfung –, ein Standortnachteil.
Wie kann man den bundesdeutschen Verkaufswert der
menschlichen Arbeit und damit den Lohnkostenanteil
in den Wirtschaftsmetropolen noch weiter absenken?
–
Natürlich nur dann, wenn man auch für international
billige und willige Arbeitskraft den nationalen
Arbeitsmarkt öffnet und damit das allgemeine
durchschnittliche Lohngefüge in der BRD und EU
absenkt. In dem man die nationalen Grenzen für
gering qualifizierte –konkurrierende– Arbeitskräfte
und zunehmend auch für billige hochqualifizierte
Fachkräfte, aus den sog. Schwellen- und
Entwicklungsländern, öffnet.
Ein nützlicher Nebeneffekt für das konkurrierende
Kapital ist die gezielte Zerstörung der
wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung und
gesellschaftspolitischen „Unabhängigkeit“ in den
sog. Schwellen- und Entwicklungsländern. Hier, die
billige Qualifizierung von Fachkräften,
gegebenenfalls noch über die sog.
„Entwicklungshilfe“ und der Export der billigen und
willigen Qualifizierten, auch in Konkurrenz zu den
(noch) vorhandenen Fachkräften in die Wirtschafts-
und Konsummetropolen.
Richtig ist, die w/m (qualifizierte) Arbeiterklasse
hat kein „Vaterland“, bzw. “Mutterland“. Aber die
Nation könnte ein Ausgangspunkt zu ihrer nationalen
Befreiung sein. Zugleich die künftige Grundlage für
internationale Zusammenarbeit auf „Augenhöhe“ und
für gleichwertige wirtschaftliche
Handelsbeziehungen und gerechte „Warenpreise“ ,
beim Kauf und Erwerb von Rohstoffen und
Bodenschätzen. Aber auch der Ausgangsort für die
internationale Hilfe zur Selbsthilfe. Für die
sozioökonomische, ökologische und
gesellschaftspolitische Entwicklung von
qualifizierten und eigenständigen welt-
marktfähigen Produktionsstandorten, in den (noch
heutigen) Schwellen- und Entwicklungsländern. Damit
auch ein Ende der heute noch in Unmündigkeit und in
ihrer imperialistischen Abhängigkeit gehaltenen
Länder und Regionen Afrikas, des Nahen Ostens,
Asiens, Mittel- und Südamerikas.
Mit ihrer Forderung nach „offenen Grenzen“, für die
kapitalistischen Wirtschaftsmetropolen, befördern
sie auch die weitere Absenkung von Arbeitslöhnen
und die weitere Zunahme der realen Verarmung von
zusätzlich weiteren Millionen Menschen in der
Bundesrepublik Deutschland. –
Damit wäre ihnen auch das multinationale Finanz-
und Monopolkapital in der Bundesrepublik
Deutschland eigentlich zum Dank verpflichtet, ohne
auch nur im geringsten mit Parteispenden ihre
Partei, DIE LINKE, zu belohnen und zu finanzieren.
Dabei so ganz im Gegensatz zu den anderen
bürgerlichen Kapital- und Lobbyisten-Parteien im
Deutschen Bundestag.
Zusendung per Email am 09.06.2018,
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