Betrieb & Gewerkschaft
Von Kolleg_innen für Kolleg_innen

Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom
18. Mai 2017

5-6/2017

trend
onlinezeitung


Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Verkehrte Welt

War ja klar. Kaum fordern die Kolleg_innen der CFM Löhne wie die Charitéler, schreit alles gleich auf: Wer soll das bezahlen? Der Charité droht ein Millionendefizit! Ja und? Welcher Depp kam denn bitte auf die Idee, Gesundheit zur Ware machen zu müssen? Wir müssen raus aus dieser Logik, dass das Gesundheitswesen wirtschaftlich sein muss! Mal ganz davon abgesehen, dass seit der CFM Gründung die Kolleg_innen und Patient_innen die Kosten für diese „Wirtschaftlichkeit“ und dafür, dass sich einzelne Konzerne die Taschen vollstopfen dürfen, tragen müssen! Da sorgte sich in den ganzen Jahren auch kein Schwein drum. Die CFM hatte den Auftrag, bis 2010 über 140 Millionen Euro einzusparen und diesen hat sie auch erfüllt! Nun zu jammern, dass zu den jährlichen Mehrkosten für die höheren Löhne noch die Beträge für die Umstellung des Betriebs und den Rückkauf der Firmenanteile von den
privaten Partnern kommen würden, ist völlig unverständlich. Die Privaten haben die letzten Jahre genug eingesackt! Wir Kolleg_innen hätten eine Entschädigung verdient!

Ein Gentleman genießt…

und schweigt. Nur hat das Konsortium Dussmann, Vamed und Hellmann mit guten Manieren oder dergleichen sehr wenig am Hut. Im Gegenteil. Seit es die CFM gibt, sieht ein Rückblick für die Kolleg_innen sehr mies aus. Es gibt immer weniger Kolleg_innen für immer mehr Arbeit. Beispielsweise haben sich die Flächen für die stark erhöht. Wo früher eine Station von zwei Kolleg_innen gereinigt wurde, kommt heute gerade mal eine Kolleg_in für zwei Stationen auf. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Zumal auch das Verhalten der Geschäftsführung in den letzten Streiks mehr als Verarsche war. Somit bleibt eigentlich nur, dass die Damen und Herren wunderbar schweigen können – über ihre Gewinne zum Beispiel und darüber wie viel sie an die faulen Aktionäre ausschütten. All das sind genug Gründe für uns, unser Schweigen zu brechen und laut raus auf die Straße zu gehen.

Wir glauben nicht, dass du recht hast,

wenn du sagst: „Der Streik bringt mir nichts und ich kann ihn mir nicht leisten. Mein Mann will auch nicht, dass ich streike. Und mir fehlt der Mut.“! Doch hast du nicht Wut im Bauch? Wut auf die Abteilungsleiter, die dich täglich antreiben und im Personalgespräch, ganz unter vier Augen, beleidigen? Wut auf Apfel-Giebe und Drücker-Maßwig? Wut auf den Charité-Einhäupl, der sich rühmt für schwarze Zahlen an der Charité gesorgt zu haben, die dein fettes Minus auf dem Konto begründen? Doch? Eben! Zeig ihnen endlich den Stinkefinger! Jetzt vom Streiklokal aus und von der grünen Wiese.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"