Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...

Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 11. Juni 2015

5-6/2015

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Von Kollegen für Kollegen...

Harte Bandagen

Dass die Auseinandersetzungen bei den Tarifverhandlungen rund um unseren Streik kein Zuckerschlecken werden, lässt allein schon vermuten, wenn man sich den Verhandlungsführer der Charité einmal genauer ansieht: Werner Bayreuther vom Schranner AG Negotiation Institute. Wer jetzt zu faul zum googeln ist, der braucht sich nur mal kurz den Arbeitskampf der GDL mit der Deutschen Bahn ins Gedächtnis rufen. Denn dort hatte der feine Herr auch seine Finger im Spiel und bewies eindrücklich, mit welch hinterlistigen Tricks er für die Chefseite agiert. Wir müssen uns also auf einiges gefasst machen. Da sind die Hochglanzflyer, welche die Charité gegen den Streik publik macht, ein süßer Anfang. Umso wichtiger ist es, dass wir in der Öffentlichkeit unsere Forderungen publik machen und ordentlich die „Werbetrommel“ rühren. Auch schon im Kleinen – bei der Familie, den Freunden und Bekannten. Denn jede solidarische Stimme ist wichtig. Und wenn wir dann noch zeitgleich/ gemeinsam mit den Postlern, den Kita-Beschäftigten, den KollegInnen von Amazon … streiken. Ja, spätestens dann sollte auch der Letzte in diesem Land begriffen haben, dass in den vergangenen Jahren so einiges schief lief für uns Arbeiter und unsere Anliegen mehr als berechtigt sind.

Die drei Fragezeichen auf Campustour

Welch seltener Besuch in unseren heiligen Hallen (äh, Stationen). Da begaben sich doch allen Ernstes Ende Mai Herr Einhäupl, Herr Frei und Herr Scheller auf Campustour, um uns Fußvolk zu besuchen und mal zu hören, wo bei uns so der Schuh drückt. Schon komisch, wenn sie DAS bis jetzt nicht mitbekommen haben… Aber klar, wir beantworten doch alle Fragen auch gerne zum hundertsten Mal. Wohlwissentlich, dass sie uns auch diesmal nicht wirklich zuhören wollen. Bis sie es zu spüren bekommen…

Komfortversorgung für einige Wenige

Öffentliche Daseinsfürsorge? Grundversorgung? Alles Quatsch und Schnee von gestern! Heutzutage zählt nur noch „Marktbewusstsein“ – vor allem bei der „internationalen Gesundheitsmarke Charité“. Und so schwadronieren sogenannte „Gesundheitsexperten“ von der CDU, dass sie Berlin – allen voran die Charité – zum Zentrum der Gesundheitswirtschaft machen wollen. Natürlich mit Hilfe von Medizintouristen. Und die brauchen nun mal Komfortstationen, Chefarztbehandlung, kulinarische Finessen, Dolmetscher etc. pp. Dass da dann kein Geld mehr für den kranken Pöbel oder gar das Personal übrigbleibt versteht sich ja wohl von selbst.

Sommerzeit ist Streikzeit!

Jahrelang haben wir gewartet und jetzt ist es endlich soweit: am 22. Juni 2015 soll endlich wieder gestreikt werden! Und es ist höchste Eisenbahn! Wir streiken für Pflege mit ausreichend Personal und dieser Kampf dient auch den PatientInnen. Er kann auch Mut machen für Kämpfe in anderen Klinken deutschlandweit. Deswegen sollten wir uns auch nicht von Einhäupl, Frei und Co einschüchtern lassen - Geld ist da, man muss nur wollen! Und vielleicht können wir auch gleich mal bei den KollegInnen der CFM vorbeischauen, die ab dem 22.6. Abteilungsversammlungen haben. Einfach mal wieder Hallo sagen und zeigen, dass wir 2011 und ihre Probleme nicht vergessen haben.

 

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"