Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...

Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 30. April 2015

5-6/2015

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Von Kollegen für Kollegen...

Ansteckungsgefahr

Zwei Tage Warnstreik sind vollbracht. Und vielen hat es Spaß gemacht. Bevor wir hier ins Reimen kommen: 500 Streikende, viele Transpis und Plakate, über 1500 Demonstranten (Presseangabe). Das macht Mut auf mehr. Wir haben einige Tausend KollegInnen an der Charité. Sie gilt es nun anzustecken mit unserer Begeisterung für den Arbeitskampf, für die Forderung nach einem gesunden Gesundheitssystem. Und nicht vergessen sollten wir unsere Nachbarn vom Herzzentrum, bei Vivantes oder Helios.

Geiselnehmer an der Charité

Druck gegen den Streik gab es überall an der Charité – ob nun von den Oberärzten oder den Stationsleitungen. Das da unser Herr Frei auch nicht fehlen durfte, war selbstverständlich. Denn seiner Meinung nach ist „Die Belastung des Personals in den Krankenhäusern, auch in der Charité, unbestreitbar hoch, aber wir kümmern uns genug um die Patienten und haben auch derzeit ausreichend Personal". Ja klar, genug Personal, deswegen streiken wir auch. Doch als würde das nicht reichen. Zudem nennt er uns „Geiselnehmer“, weil wir auf Kosten der PatientInnen streiken würden. Aber da wir Personalmangel haben, in der Nacht z.T. 38 PatientInnen alleine betreuen, keine Zeit haben, auf Toilette zu gehen oder PatientInnen ordentlich lagern zu können, streiken wir auch in ihrem Interesse! Denn nur weil sich der Geldsack der Charité etwas leert, heißt das nicht, dass wir auf Kosten der PatientInnen streiken, sondern eher für ihre Gesundheit! Aber vielleicht sieht das Herr Frei auch anders, wenn er sich mal bei uns wundgelegen hat

Die magische Prozenthürde

Hm, anscheinend streikt die CFM noch nicht, da Verdi die magischen 30% der Organisierung noch nicht erreicht hat. Wir halten diese Herangehensweise für Quatsch. Denn wie viele sind denn bitte bei der Charité gewerkschaftlich organisiert? 2011 waren es dort auch nur etwas über 10% und wahrscheinlich gab es in den letzten vier Jahren keinen massiven Anstieg der Mitgliedszahlen. Denn Gewerkschaft wird genau dann wichtig, wenn gekämpft wird. Und wenn für die richtigen Gründe gekämpft wird, werden die Leute raus kommen - egal ob gewerkschaftlich organisiert oder nicht.

WEITERLESEN  das komplette Flugblatt als PdF

 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"