Die Großdemonstration von IG
BCE und ver.di für Beschäftigte im
Braunkohletagebau und in Kohlekraftwerken am
25. 4. 15 findet bewusst zeitgleich mit der schon
seit längerem geplanten
„Anti-Kohle-Kette“ entlang des
Braunkohletagebaus Garzweiler II
statt. Dort treten Umweltschützer für
den Ausbau erneuerbarer Energien und
Ausstieg aus der Kohleverbrennung
ein. Die IG
BCE-Führung greift scheinbar die berechtigte Sorge der
Beschäftigten der vier großen Monopolen RWE, Eon,
Vattenfall und EnBW gegen die
geplante Vernichtung von Zehntausenden
von Arbeitsplätzen auf.Tatsächlich macht sie sich zum
Fürsprecher einer zutiefst reaktionären und die
künftigen Grundlagen der Menschheit
bedrohenden Umweltpolitik der
Energiemonopole und der Regierung. Sie diffamieren den
Umweltschutz als arbeitsplatzvernichtend.
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Aber Arbeitsplätze werden nicht
vom „Umweltschutz“vernichtet. Es ist die
gleiche Ursache, das Streben nach Maximalprofiten,
die dazu führt, dass die Energiekonzerne Arbeitsplätze
vernichten und zugleich mutwillig die Gefahr des
Übergangs in die Klimakatastrophe
heraufbeschwören. In den letzten zwölf
Jahren wurden durch Monopole im Braunkohletagebau
und in den Braunkohlekraftwerken jeder fünfte
Arbeitsplatz im rheinischen Revier und in
der Lausitz vernichtet. In der Kritik
steht auch, dass die Führung der IG BCE der Stilllegung
der Steinkohlezechen tatenlos zusieht und jetzt beim
Braunkohlebergbau angeblich ihr Herz für die Kumpel
entdeckt.
Um davon abzulenken, wird der
von SPD-Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel geplante lächerlich geringe „Klimabeitrag“
älterer Kraftwerke zu einer vermeintlich sozialen
Katastrophe aufgebauscht. Die Abgabe
selbst dient allein als Feigenblatt, um
den vier größten Energiekonzernen auf lange Sicht die
Kohleverbrennung weiter zu garantieren.
Dabei würde Deutschland sein Klimaschutzziel für 2020,
den CO2-Ausstoß um 40 Prozent gegenüber
1990 zu reduzieren, bei weitem verfehlen.
Entgegen den Reden auf den UN-Klimakonferenzen
steigen die CO2-Emissionen weltweit weiter,
nimmt die Erderwärmung zu und häufen sich regionale
Umweltkatastrophen in der Welt mit drastischen Folgen.
Der westantarktische Eisschild wird
instabil und droht unaufhaltsam ins Meer
abzurutschen.Allein dies führt zu einem Ansteigen
des Meeresspiegels um gut drei Meter, wodurch ganze
Regionen und Länder wie Bangladesch und die Niederlande,
das Emsland, Bremen, Hamburg überflutet werden.
Es ist für die Menschheit
überlebensnotwendig, die Verbrennung der
fossilen Rohstoffe sukzessiv und dann vollständig
zu ersetzen durch regenerative Energien.Aufgrund der
StromÜberkapazitäten in der EU und des
Ausbaus der regenerativen Energie kann
die Kohleverstromung sofort massiv
zurückgefahren werden. Mit der Umstellung auf erneuerbare
Energien können Zehntausende von Arbeitsplätzen erhalten
und neue geschaffen werden. Die Bergbau- und
EnergieArbeiter können aufgrund ihrer beruflichen Kenntnisse
auch wichtige Träger einer Renaturierung
der Landschaft mit der Beseitigung von
Umweltschäden sein. Führen wir den Kampf
um die Durchsetzung der „30-Stunden-Woche bei vollem
Lohnausgleich!“ und dass die Energie-Konzerne
verpflichtet werden, für jeden
Arbeitsplatz, der wegfällt, einen gleichwertigen
Ersatzarbeitsplatz auf Kosten der Profite zu schaffen.Um
die drohende Umweltkatastrophe zu verhindern, muss
zugleich die Profitwirtschaft
revolutionär beseitigt und eine echte sozialistische
Gesellschaftsordnung erkämpft werden. Dann kann
eine Produktion im Einklang mit der Natur erreicht werden.
Die Arbeiter- und die Umweltbewegung müssen
zusammengehen. Nehmen wir die
Verantwortung für die kommenden
Generationen wahr. Gerade die Arbeiter der Großbetriebe sind
herausgefordert, sich in an die Spitze stellen im Kampf
um Arbeitsplätze und Umweltschutz.
Quelle: V.i.S.d.P.: Dieter Grünwald, Königsberger
Straße 30, 45881 Gelsenkirchen