Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: "Vitamin C" (Charité) vom 30.04.2014

5/6-2014

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Bitte recht unfreundlich!

Die Abteilung Horch und Guck ist bei der CFM wieder vollends ausgelastet. Hier und da werden die KollegInnen der verschiedenen Standorte fotografiert und überwacht. Ab und an folgt darauf ein Anruf der Chefetage, bei dem man Rede und Antwort zu stehen hat, was man denn an dem und dem Tag, um die und die Uhrzeit, an dem und dem Ort zu suchen hatte? Ja, was hat man da wohl getrieben, ihr Spaßvögel?! Gearbeitet, natürlich! Aber ist ja klar, dass ihr da oben nicht wisst, wie sowas aussieht! Vielleicht folgt in Zukunft ein CFMFotokalender als originelle Alternative zum langweiligen Pinup.

Fetisch!

Bei „unserer“ CFM wird der Dress-Code sehr ernst genommen und ständig aktualisiert. Nicht nur das Logo der CFM soll auf unserer Brust prangen, sondern auch die Armlänge oder die Länge unserer Hosenbeine wollen uns Maßwig und Giebe vorschreiben. Mit Hilfe der Farbe soll man uns einem bestimmten Arbeitsbereich zuordnen können, wohl damit die Auswertung der heimlich geschossenen Fotos leichter fällt. Demnächst haben wir wohl Streifen und Sternchen auf der Schulter, damit wir uns in der Hierarchie nicht irren und dem Richtigen salutieren. Ganz langsam macht sich die Angst breit, dass demnächst Ingrid M. zu uns nach Hause kommt und auch noch die Schlüpfer bereitlegt.

Bildung für alle, sonst gibt’s…?

Leute, ihr habt Bildungslücken! Und die will die Charité-Führung nun endlich schließen. Jeden ersten Mittwoch dürfen die KollegInnen der Charité nun kostenfrei ins Medizinhistorische Museum in Mitte. Ist ja mal was. Nur weshalb gilt das Angebot nicht für die KollegInnen der CFM und der anderen Stieftöchter? Vielleicht weil sie keine schwarzen T-Shirts tragen dürfen?

Englisch und keiner merkt den Sch…?

Mit stolz geschwellter Brust durften wir im Intranet lesen: „der Charité ist es gelungen mit großen Contract Research Organisationen (CRO) strategische Partnerschaften einzugehen.“ Die Partnerschaft bestehe mit der CROPPD und „garantiert den Charité Kliniken ein kontinuierliches Angebot an Industriegeförderten klinischen Studien“. Kurz gesagt: Wir forschen im Interesse von Pharmakonzernen!

Apotheken-Notruf

Nun kommen auch noch Hilferufe aus der Apotheke – denn aufgrund personeller Engpässe können die Berge an zurückgeschickten Arzneimitteln kaum noch abgearbeitet werden. Nun sollen erstmal vier Wochen lang keine Medikamente mehr zurück geschickt werden. Und wieder wird deutlich, dass wirklich überall an der Charité massiv an Personal gespart wird. Vielleicht sollte die Charité so etwas wie die Tafel für Medikamente einrichten? Das wäre wirklich mal eine innovative strategische Partnerschaft!

 

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"