trend spezial: Berichte aus Kosova redigiert von Max Brym
Faton Topalli - Auch die Emigration muss an den Wahlen teilnehmen


von
Max Brym

5/6-2014

trend
onlinezeitung

Der Abgeordnete der“ Bewegung für Selbstbestimmung“ Faton Topalli in Kosova macht sich die Forderungen aus der albanischen Diaspora zu eigen. Viele Organisationen der albanischen Emigration fordern einen Wahltermin für die Parlamentswahlen in Kosova, an dem sie direkt teilnehmen können. Besonders viele Organisationen aus der Schweiz und aus Deutschland fordern einen Wahltermin zur Parlamentswahl, am 3. August 2014. Bis dato geistern Termine im Raum, die die Diaspora faktisch vollkommen von einer Wahlteilnahme abhalten sollen. Die Regierung tut alles, um die albanische Emigration von den Wahlen fernzuhalten. Dies obwohl rund ein Drittel der Menschen in Kosova fast vollständig von den Zahlungen aus der Emigration abhängen. In Wahrheit hat die Ignorierung der Diaspora politischen Ursachen. Für die Regierungsparteien und die so genannte Oppositionspartei LDK, ist es viel leichter Wahlen zu manipulieren wenn die Diaspora nicht an den Wahlen teilnimmt. Die Dörfer und Kleinstädte sind durch Apparate, Bürokratie, sowie -Druck durch Parteiaktivisten- ziemlich leicht zu kontrollieren. Das Wahlergebnis kann für viele Regionen mittels des Drucks der herrschenden politischen Kaste ziemlich sicher vorausgesagt werden. Die Diaspora hingegen ist ein unkontrollierbarer Faktor. Aus diesem Grund versucht die herrschende politische Kaste diese Menschen, von den Wahlen fernzuhalten. Faton Topalli machte sich hingegen die demokratischen Forderungen aus der Emigration zu eigen und forderte einen Wahltermin am 3. August. An diesem Datum befindet sich die Masse der Emigration in Kosova. Außerdem forderte der Abgeordnete leichtere Wahlmöglichkeiten für die Menschen, die zum Wahltermin nicht im Kosova sein können. In Deutschland leben rund 300.000 Albaner aus Kosova. Für sie gibt es nur zwei Wahlmöglichkeiten, entweder in der Botschaft in Berlin oder im Konsulat in Stuttgart. Dies ist ein schlechter Witz gegen den sich Faton Topalli entschieden wandte.