TREND-Gespräch Nr.8 zu "Programm& Organisation"
Revolutionärer Kommunismus
in der Partei DIE LINKE – Geht das?

5/6-12

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onlinezeitung

Die proletarische Plattform stellt sich vor am 28. Juni 2012 um 20 Uhr, Café Commune, Reichenberger Str. 157 in 10999 Berlin-Kreuzberg (U-Bhf. Kottbusser Tor)

Die angebliche Möglichkeit einer ‚Bändigung des Kapitalismus‘ durch Reformen zugunsten der lohnabhängigen Klasse steht in der entfalteten Krisendynamik des Kapitals … nackt da wie der Kaiser im Märchen.“

Wer in der Linken im Ernst heute darauf setzt, demnächst der deutschen Bourgeoisie mit einer Neuauflage des Sozialstaats aus der Patsche zu helfen, bräuchte jedenfalls erst einmal allerhand revolutionäre Stimmung im Land“ (Programmatische Eckpunkte der proletarischen Plattform)

Die Klugheit des linken Radikalismus, der die Vergeblichkeit eines Kampfes um DIE LINKE weissagt, rationalisiert in Wahrheit bloß seine Unlust, die eigene politische Wirkmächtigkeit einer ernsthaften Probe auszusetzen.“ (Klasse & Politik heute. Thesen der proletarischen Plattform)

Spätestens mit der Agenda 2010 des letzten sozialdemokratischen Kanzlers hat sich das, was einmal als Inbegriff des Reformismus galt, restlos erledigt. War schon im vorausgegangenen Jahrzehnt die Litanei von den dringend nötigen Reformen eine ungenierte Kampfansage an alle, die davon leben müssen, dass sie ihre Arbeitskraft zu Markte tragen, so hat jene Agenda der Ansage die überfällige böse Tat folgen lassen.

Dass jenes Verständnis vom Reformismus, das ihn vor allem für eine, wenn auch völlig ungenügende Verbesserung der Bedingungen lohnabhängiger Existenz hält oder gar für einen, wenn auch untauglichen, weil illusorischen Schleichweg zum Sozialismus – dass ein solches Verständnis schon immer ein Missverständnis war und vielmehr Schröders Reformen die Prinzipien des von der Sozialdemokratie erfundenen und für Deutschland auch patentierten Reformismus in exakt jene reformistische Praxis umgesetzt haben, die an der Zeit war, darüber wird zu reden sein.

Und darüber, dass mit der Erledigung des Missverständnisses von einer Sache nicht unbedingt auch diese selbst erledigt ist.

Darüber auch, warum die Losung „Weg mit Hartz-IV“, die doch nichts anderes verlangt als die Rückkehr zu den Zeiten, als Sozialpartnerschaft allen noch Spaß gemacht hat, wenn man sie ernst nähme, unweigerlich zur Kriegserklärung an die deutschen Zustände geriete und zu ihrer Verwirklichung eine veritable Revolution nötig hätte.

Darüber schließlich, warum die durch und durch vom Geist des Reformismus beherrschte Partei DIE LINKE exakt das Feld ist, auf dem seit ewig langen Zeiten erstmals wieder der Kommunismus Gelegenheit hätte, in allem Ernst sich als jene „wirkliche Bewegung“ der lohnabhängigen Klasse zu erweisen, die durch ihre tätige Selbstaufhebung die deutschen Zustände vielleicht doch noch eines nicht mehr allzu fernen Tages überwindet.

Darüber also werden reden, lassen sich befragen und stellen sich der Kritik:

drei bis fünf Genossinnen und Genossen der proletarischen Plattform aus Hamburg, Berlin, Kassel und Kiel.

Moderation: Karl-Heinz Schubert, TREND-Redaktion

Jede Menge Lesestoff, um sich warm zu laufen, gibt’s auf unserer website: www.proletarische-plattform.org.