Die Jahrestagung der Immobilienwirtschaft wird
vom Handelsblatt unter dem Motto
„Immobilienbranche boomt wieder!“ ausgerichtet. Teilnehmen
werden die großen Immobilienkonzerne und die Vertreter_innen von
Parteien sowie der Bundesbauminister, Dr. Peter Ramsauer.
Während die Mieter_innen in Berlin und anderen Großstädten unter
der Last rapide steigender Mieten ächzen, soll auf dieser
Konferenz besprochen werden, wie man aus dieser Wohnungsnot noch
größere Gewinne schlagen kann.
Rendite mit der Miete?
Der Berliner Wohnungsmarkt boomt, immer
schneller werden Wohnungen als Ware von Hedgefonds und
internationalen Investoren hin- und hergeschoben – das „lebende
Inventar“ gleich mit. In der Finanzkrise sind Berliner
Mietshäuser bei Anleger_innen als sicherer Hafen besonders
beliebt. Die explodierenden Mieten machen die Immobilien nur
noch attraktiver, denn es winken immense
Wertsteigerungspotentiale. Dass die Mieter_innen existenziell
auf den Raum angewiesen sind, mit dem andere möglichst viel
verdienen wollen, ist für die Immoblienwirtschaft kein Problem,
sondern Basis ihres Geschäftsmodells.
Privatisierung ohne Ende?
Die Politik beschränkt sich derweil darauf,
investorenfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen. Sie treibt
den Ausverkauf der Stadt maßgeblich voran, anstatt die
Mieter_innen zu schützen und die Stadtentwicklung an den
Befürfnissen der Bewohner_innen Berlins auszurichten.
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Der Aufruf
wird unterstützt von
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"wem gehört Kreuzberg"-Bündnis
des Graefe-, Großbeeren- und ChamissoKiezes
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TREND Onlinezeitung
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Berliner S-Bahn Tisch,
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Forum Wohnungsnot,
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Erwerbslosen Forum Deutschland,
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Avanti – Projekt undogmatische Linke,
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A.Z.E. Andere Zustände
Ermöglichen
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DKP
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AntiGen
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Mieterinitiative Onkel-Tom-Siedlung
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Sozialistische Initiative Berlin (SIB)
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linksjugend solid
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Kampagne gegen Zwangsumzüge
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AK – Wohnungsnot mit Kind
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Kiez-Initiative Barbarossa
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KvU (Kirche von Unten)
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Kiezgruppe Mitte/Prenzlauer Berg
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Bündnis Schokoladen verteidigen
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Wrangelkiez-Initiative gegen
steigende Mieten und Verdrängung
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Naturfreunde Berlin (Friedrichshain-Kreuzberg)
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ag-mieten im Netzwerk Recht auf Stadt-Hamburg
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Arbeitskreis Kritische Geographie Frankfurt
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Kiezforum Rixdorf
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Stadtteilinitiative Schillerkiez
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Bündnis Steigende Mieten stoppen
Stand 26.4.2012
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Seit den 1990er Jahren wurde ein erheblicher Teil des kommunalen Wohnungsbestandes verkauft und so die Möglichkeit, Mietpreise
anhand sozialer Kriterien zu beeinflussen, immer weiter aus der Hand gegeben. Vorreiter war der Verkauf der GEHAG, die heute in der Hand des
börsennotierten Konzerns DEUTSCHE WOHNEN ist - deren Vertreter_innen auf
der Teilnehmer_innenliste der „Jahrestagung Immobilienwirtschaft“
stehen. Auch das größte durch den rot/roten Senat privatisierte
öffentliche Wohnungsuntermehmen Berlins, die GSW, nimmt teil. Weiterer
prominenter Teilnehmer der Jahrestagung und Sponsor des Abendprogramms
ist die TLG Immobilien GmbH, die als Treuhandausgründung das größte
ostdeutsche Immobilienunternehmen ist und sich – noch – in der Hand des
Bundes befindet. Das soll sich schon bald ändern, denn auch diese
florierende GmbH soll privatisiert werden. Da wundert es nicht, dass sie
die Immobilienwirtschaft anschließend zum „stilvollen Abendessen“
einlädt – in eines ihrer bekanntesten Objekte im Prenzlauer
Berg.(Dinnerbeginn: 19 Uhr, Soda Club, Kulturbrauerei)
Steigende Mieten stoppen - Für ein Recht auf Stadt für alle!
Wer glaubt, dass sich Vertreter_innen der Immoblienwirtschaft still und
leise direkt vor unserer Nase hinter den Pforten eines Nobelhotels
darüber verständigen können, wie sie aus der Berliner Wohnungsnot Profit
schlagen können, hat sich geschnitten. Mieter_innen in Berlin und
anderen Städten organisieren sich und sind bereit, den Kampf
aufzunehmen. Zeigen wir Politik und Immobilienbranche, dass wir nicht
bloß das „lebende Inventar“ von Investitionsobjekten sind.
18. Juni 2012
Berlin: Keine Rendite mit der Miete!
16:00 Uhr: Auftaktkundgebung am Mehringplatz
17:30 Uhr Potsdamer Platz (vor dem Ritz Carlton Hotel)
Flyer zur Mobilisierung
Auf der Rückseite
befindet sich der obige Aufruf
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