Betrieb & Gewerkschaft
Von Kolleg_innen für Kolleg_innen
RSO-Betriebsflugblatt

"Vitamin C" (Charité) vom
30. November 2017

12/2017

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Von Kolleg_innen für Kolleg_innen...

Rotlicht an der Charité

Die Charité macht Beschäftigten mit mehr als 40 Überstunden das Angebot auf Auszahlung. Nanu, wo kommen denn die auf einmal her? Nach dem Ampelsystem im PEP sollte doch bei 40 Überstunden schon lange und gnadenlos auf rot geschaltet und ein Plan zur Reduktion festgelegt werden. Im Straßenverkehr bedeutet das Überfahren einer roten Ampel den Führerscheinentzug, aber bei der Dienstplanung an der Charité scheint das niemanden zu jucken. Da sind wohl wieder mal in Tarif und Dienstvereinbarung die Sanktionen vergessen worden.

Einhäupl will mehr Nicht-Zahler!

Die Charité macht Verluste: rund 60 bis 70 Mio. € Miese, weil Rechnungen an reiche Selbstzahler nicht richtig gestellt wurden. Hää, und uns wird ständig erzählt, dass kein Geld für mehr Personal und anständige Löhne zur Verfügung steht? Doch sind die unbezahlten Rechnungen scheinbar nicht das größte Problem für Einhäupl – er macht sich eher Gedanken um die weitere Werbung reicher Selbstzahler_innen, die auf Charité-Stationen kämen
und „
auf dem Fuß umdrehen und wieder weg gehen“. Das liegt nicht nur an den z.T. bescheidenen Gebäuden, sondern auch ein reicher Selbstzahler merkt, wenn Ärzt_innen keine Zeit haben oder nicht genug Pfleger_innen da sind.

Her mit dem Überschuss…

Die Gesetzlichen Krankenversicherungen haben auch 2017 einen Überschuss erwirtschaftet. Ihre Rücklagen belaufen sich nun auf ca. 20 Mrd. Euro. Auch wenn wir wissen, dass auch dieses Geld nicht ausreichen wird, um genügend Pflegekräfte, Physios, Reinigungskräfte usw. zu bezahlen, melden wir hier schon mal unsere Ansprüche an. Wir geben uns erst zufrieden, wenn das gesamte Gesundheitssystem so umstrukturiert ist, dass es nicht mehr den Marktprinzipien und dem Streben nach Gewinnen unterworfen ist. Darum ist es ein wichtiger Schritt zu verhindern, dass sich die Unternehmer dieses Geld aneignen und sich noch weniger an einem solidarischen Absicherungssystem beteiligen. Aus ihren Kreisen hören wir schon wieder die gierige Leier von den zu hohen Lohnnebenkosten, die unbedingt gesenkt werden müssen.

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Editorische Hinweise

Wir erhielten das Betriebsflugblatt von den AutorInnen. Wir veröffentlichen es zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Revolutionär Sozialistische Organisation"