Deutsche Schriftsteller und die Novemberrevolution
Überarbeiteter und ergänzter Vortrag (1960)

von
Waltraut Seifert

12/2016

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Karl Marx bezeichnete Revolutionen als Lokomotiven der Geschichte, weil sie dazu dienen, die gesellschaftliche Entwicklung kraftvoll voranzutreiben, den Verlauf sozialer Prozesse zu beschleunigen und somit in relativ kurzer Frist Umwälzungen zu voll­ziehen, die sich Jahrzehnte- oder sogar jahrhundertelang vorbereitet haben. Im raschen Fluß der Ereignisse werden die Menschen vor tiefgehende Entscheidungen gestellt, haben sie mitunter von heute auf morgen Partei zu ergreifen in den Klassenfronten, müssen sie sich im Kampf zu Fortschritt oder Reaktion bekennen. Zündende Worte zur rechten Stunde können wesentlich dazu beitragen, die Tatkraft der Massen zu erhöhen und ihr revolutionäres Kampfbewußtsein zu stärken. Die Revolutionäre des Bauernkrieges wurden durch die Lieder unbekannter Verfasser aus dem Volke an­gespornt; die. Marseillaise, mitten im Kampf von Rouget de Lisle verfaßt, vermochte Tausende mitzureißen; Eugene Pottier antwortete den Mördern der Communarden mit dem Lied, das ihn unsterblich machte — der Internationale, deren Klänge später die Sozialistische Oktoberrevolution begleiteten. Bei der deutschen Novemberrevolution aber wird es schwer, die ihr eigenen und für sie charakteristischen Lieder zu be­zeichnen.

Die Ursachen dafür sind verschiedener Art und liegen zum Teil weit zurück. Man muß die Entwicklung der deutschen Schriftsteller seit Beginn des imperialistischen Zeitalters und besonders im ersten Weltkrieg berücksichtigen, will man ihr Verhalten zur und in der Novemberrevolution untersuchen.

Einen verhängnisvollen Wendepunkt brachten für viele Autoren bereits die neunziger Jahre, in denen sich in Deutschland der Übergang vom vormonopolistischen zum mono­polistischen Kapitalismus vollzog. Wie zu jener Zeit der bürgerliche Einfluß in Gestalt des Revisionismus in die Reihen der Sozialdemokratie eindrang und ihre revolutionäre Kampfkraft zu schwächen begann, so verstärkten sich auch bei den Intellektuellen die Auswirkungen bourgeoiser Ideologien und verringerten die Bündnismöglichkeiten, die in der Zeit des Sozialistengesetzes objektiv zwischen kleinbürgerlichen Schriftstellern und der Arbeiterbewegung vorhanden waren. Seien es materielle Verlockungen, ideo­logische Verführungen — man denke nur an Nietzsche — oder kleinbürgerliche In­konsequenzen verschiedenster Natur, vieles zielte darauf hin, dies Schriftsteller wieder von den Problemen der Arbeiterklasse abzulenken, denen sie sich unter dem Eindruck der erstarkenden Arbeiterbewegung zugewandt hatten. Zwar fühlten sich die meisten bedrückt von einer Gesellschaftsordnung, die sie zu unnützen Außenseitern degra­dierte, sofern sie sich nicht zu ihren Apologeten machen ließen, doch auf ein Zu­sammengehen mit der Arbeiterklasse orientierten sie sich vorerst nicht. Die Dichter des modernen revolutionären Proletariats aber entwickelten sich in breiter Front erst in den zwanziger Jahren, obwohl ihre Vorläufer schon seit der Mitte des 19. Jahrhun­derts zu Worte kamen.

Von linksbürgerlichen Autoren fanden selbst Heinrich Mann, der die wilhelminische Ära im „Untertan" mit scharfer Satire angriff, und Carl Sternheim, der das „bürger­liche Heldenleben" schonungslos entlarvte, nicht den Weg zur Arbeiterklasse, ganz zu schweigen etwa von Gerhart Hauptmann, der sich nach seinem rebellischen Weber­drama wieder von ihr entfernte.

Zahlreiche Kreise und Zirkel einer Künstlerboheme bildeten sich allerorts, und viel rebellischer Geist verbrauchte sich da nutzlos in Cafehausdebatten und unfruchtbaren Experimenten. Bei aller bewußt zur Schau gestellten antibourgeoisen Einstellung waren — wie Erich Mühsam aus eigenem Erleben berichtet — „soziale Empfindungen . . . Gegenstand spitzigen Spottes geworden"; wurde doch auch Mühsams „Anteilnahme an den Kämpfen und Sorgen der Arbeiterklasse als Verrücktheit oder Pose" (1) gewertet. In seinem Roman „Abschied" hat Johannes R. Becher nachgewiesen, wie rasch der Umschlag erfolgen kann, der jene politisch orientierungslos gewordenen, lediglich rebellisch gesinnten Kleinbürger zu Kämpfern für die Interessen eben der Bourgeoisie werden läßt, die sie mit unzulänglichen Mitteln jahrelang befehdeten. Durch die dem­agogischen Manöver zu Beginn des ersten Weltkrieges waren jene Künstlerkreise nahezu ausschließlich einzufangen — rühmliche Ausnahmen machten in dieser Hinsicht der junge Johannes R. Becher und auch Erich Mühsam. Viele — allzuviele aber zogen verblendet ins Feld, bürgerliche wie kleinbürgerliche Autoren, und selbst solche prole­tarischer Herkunft wie Lersch, Bröger und Engelke hegten die trügerische Hoffnung, daß nun ein besseres Dasein erstritten würde, und freuten sich sogar der Aufgabe, ein angeblich bedrohtes Vaterland verteidigen zu können.

93 namhafte deutsche Intellektuelle — darunter Gerhart Hauptmann und Richard Dehmel — unterzeichneten jene Erklärung für das Völkermorden, die stets ein dunkles Blatt in der Entwicklungsgeschichte deutscher Geistesschaffender bleiben wird.(2) Zwar gab es auch junge Menschen wie den späteren Schriftsteller Ludwig Turek, der Karl Marx gelesen hatte und ob der Kriegsbegeisterung enttäuscht war, oder auch Willi Bredel, Karl Grünberg, Bruno Apitz, die bereits in der proletarischen Jugendbewegung um Klarheit rangen, aber in ihnen wuchsen erst die Arbeiterdichter künftiger Jahre heran.

Nur bei einigen wenigen Autoren aus dem Bürgertum wirkten demokratische Tra­ditionen noch so weit nach, daß sie sich vom allgemeinen Kriegstaumel nicht beirren ließen. Allen voran ist da Heinrich Mann zu nennen, der sich in seinem Zola-Essay von 1915 mutig zur bürgerlichen Demokratie und zur republikanischen Staatsform bekannte. Neben ihm sind noch Hermann Hesse, Leonhard Frank, Kurt Tucholsky und Stefan Zweig als geistige Vertreter eines einstmals progressiven Bürgertums zu nennen. Und was echt war an der Rebellion der Bürgerjugend von vor 1914, das kristallisierte sich in starken Einzelpersönlichkeiten, wie Johannes R. Becher, und befähigte sie zur Opposition gegen den imperialistischen Krieg.

Man soll nicht glauben, daß der Chauvinismus die anderen auf längere Dauer in eine einheitliche Front brachte. Gerhart Hauptmann ist durchaus im Recht, wenn er später in einer Stellungnahme zur Novemberrevolution ausführt: „Ihr, die ihr an eine deutsche Auferstehung glaubt, denkt doch nicht, daß wir früher einig waren, weil wir von Kaiser und Reich sprachen: Wir waren zerrissen, zerklüftet, zerborsten unter dem glänzenden Einheitslack." (3) Die Risse und Sprünge dieser auf schlechter Grundlage geschmiedeten Pseudoeinheit sollten denn auch schon von 1915 an sichtbar werden, und sie vertieften sich von Jahr zu Jahr, bis das morsch gewordene Gebäude der wilhel­minischen Monarchie 1918 krachend zusammenbrach.

Den ersten wuchtigen Schlag führte Karl Liebknecht aus, als er bereits im Dezem­ber 1914 den imperialistischen Krieg öffentlich verurteilte. „Krieg dem Krieg" — die erregende Liebknechtsche Losung wurde auch in Johannes R. Bechers Gedicht „1916" (4) aufgenommen, der sich damit an die Seite der revolutionären Kräfte stellte und somit schon ahnungsvoll eine politische Richtung einschlug, die ihn später zum bewußten Mitkämpfer des Proletariats machen sollte.

Liebknechts Worte und eine Vielzahl eigener Erfahrungen und Erlebnisse leiteten überhaupt schon 1915, und verstärkt dann 1916, bei manchem Schriftsteller einen Prozeß der Einsicht und Besinnung ein. Die Antikriegsstimmung, die sich mehr und mehr bei den Massen ausbreitete und vereinzelt sogar schon zu Aktionen drängte, ergriff mit wachsender Intensität auch die Dichter. Sie brachte Bernhard Kellermann, der bis 1916 im „Berliner Tageblatt" als Kriegsberichterstatter gearbeitet hatte, zur Umkehr und war Voraussetzung für die pazifistische Novellensammlung Leonhard Franks „Der Mensch ist gut". Sie ernüchterte den jungen Gerrit Engelke ebenso wie den einstigen Kriegsfreiwilligen Ernst Toller. Auch aus den Aufzeichnungen einer Käthe Kollwitz (5) geht hervor, daß sie sich schmerzhaft dessen bewußt wird, ihren Sohn nutzlos in einem wahnsinnigen Krieg geopfert zu haben. Es bleibt jedoch zu unter­scheiden zwischen der pazifistischen Haltung der meisten progressiven bürgerlichen Schriftsteller - darunter auch Franz Werfel und Arnold Zweig - und der kampf­entschlossenen Empörung gegen den imperialistischen Krieg, die beispielsweise bei Hans Marchwitza, dem Bergarbeiter, dem allen Gefahren des Krieges ausgelieferten Soldaten und späteren Arbeiterdichter, oder auch bei Otto Gotsche und Ludwig Turek heranwuchs. Wollte die Mehrheit der bürgerlichen Autoren die Beendigung des Krieges um jeden Preis, so entwickelte sich eine kleinere Gruppe, die vorwiegend proletarischer Herkunft war, schon weiter, verlangte Abrechnung mit den Anstiftern des Völker­mordens und näherte sich der revolutionären Linken. Der Pazifismus, der als eine gegen den imperialistischen Krieg gerichtete Strömung bedeutsam war, mußte sich besonders in der Novemberrevolution in all seiner Halbheit, Inkonsequenz und sogar reaktionären Wirkung zeigen. Er verhinderte nämlich zur entscheidenden Stunde, daß sich die Schriftsteller von Kriegsgegnern zu konsequenten Kämpfern gegen die reak­tionären Machthaber entwickelten.

Ende 1918 gab es eine ganze Anzahl bürgerlicher Autoren, die aus Widerwillen gegen das monarchistische Regime mit der Verurteilung der alten Staatsform nicht zögerten und Veränderungen für notwendig hielten, daher sogar von verschiedenen Gesichtspunkten her die Revolution bejahten. Charakteristisch war, daß jeder eine andere Vorstellung von der Revolution und ihren Aufgaben besaß und daß meist vom geistigen Gebiet her erreicht werden sollte, was nur in hartem Klassenkampf durch Veränderung der sozialen Machtverhältnisse möglich ist.

So plädiert zum Beispiel Heinrich Mann in einer Rede über „Sinn und Idee der Revolution", die er im Politischen Rat geistiger Arbeiter in München im Dezember 1918 hielt, für einen „Radikalismus des Geistes", der nach seiner Meinung „alle wirt­schaftlichen Umwälzungen hinter sich läßt". Deutlich verrät sich noch der bürgerlich­idealistische Standpunkt des Betrachters, der ansonsten zubilligt: „Gerechtigkeit ver­langt schon längst eine weitgehende Verwirklichung des Sozialismus. Jetzt soll sie ihn verwirklichen" — und der dabei am liebsten „Bürgerliche" wie „Sozialisten" in einer Front sehen möchte.(6) Die im März 1919 gehaltene Gedenkrede für Kurt Eisner (7) läßt keinen Zweifel darüber, daß Heinrich Mann in Eisner, den er als ersten geistigen Menschen an der Spitze eines deutschen Staates feiert, weitgehend den Prototyp seiner eigenen Anschauungen verwirklicht sah.

Bleibt sogar dieser scharfsichtige Kritiker des wilhelminischen Untertanen in idea­listischen Anschauungen verhaftet, so verwirren sie in ungleich stärkerem Maße die Köpfe der anderen. Heinrich Mann ist es vor allem um eine Abgrenzung vom alten korrupten Kaiserreich zu tun; der Bruder Thomas Mann aber sieht 1914 wie 1918 eine gleichermaßen positive Entwicklung. „Täuscht mich nicht alles", so führt er in einer Stellungnahme aus, „so ist die Nation, der diese unvergleichliche Niederlage zuteil wurde, nicht nur nicht eine gebrochene Nation, sondern sie fühlt sich auch heute noch, wie 1914, von den Kräften der Zukunft getragen" (8). Hier leistet Thomas Mann, der bedeutende Verfasser der „Buddenbrooks", reaktionären Anschauungen Vorschub und dient damit denen, die die Revolutionen ebenso für sich ausnutzen wollten, wie sie 1914 vom Weltkrieg zu profitieren beabsichtigten. Er mißdeutet die revolutionäre Bewegung, wenn er sie als Fortsetzerin der bisherigen Verhältnisse unter besonderer Retonung des „sozialen Gedankens" ansieht. Und es kommt einer Apologetik des monarchistischen Systems gleich, wenn er den „sozialen Gedanken" als der „deutschen Staatsmoral" ohnehin „am längsten vertraut" bezeichnet.(9) Erst in den folgenden Jahren wurde sich der Dichter der politischen Konsequenzen seines früheren Stand­punktes bewußt und entwickelte sich zum antifaschistisch-demokratischen Schriftsteller.

Auch Carl Sternheims Erklärung für die deutsche Revolution beruht auf falschen Voraussetzungen, denn der bekannte Dramatiker lobt, daß „die sich vollziehende Re­volution keinen Unterschied zwischen Schuldigen und Unschuldigen kennt" (10). Er identifiziert die gesamte Arbeiterklasse mit der Arbeiteraristokratie, das revolutionär gesinnte, zukunftsweisende Proletariat aber liegt völlig außerhalb seines Blickfeldes. Es erstaunt denn auch nicht, wenn von einer solchermaßen verzerrten Perspektive her auf die Zustimmung zur Revolution von Mitte November bereits im Dezember 1918 wieder die Enttäuschung und Absage folgt.

Selbst Rainer Maria Rilke, der den Müttern 1914 empfahl, ihre Söhne hinauszu-segnen, hegte für die Revolution vorübergehend gewisse Sympathien und gesteht im Dezember 1918, „zu dem Umsturz selbst zuerst eine gewisse rasche und freudige Zu­versicht" gefaßt zu haben. Daß er sie aber bald wieder verliert, wird um so verständ­licher, wenn man hört, daß er „unter Revolution die Überwindung von Mißbräuchen zugunsten der tiefsten Tradition" (11) begreift, bestenfalls also eine bürgerlich-reforma­torische Bewegung erwartet hat.

Profilierter ist die damalige Position Arnold Zweigs, der „die entschlossensten Tem­peramente des Proletariats und ganz wenig Bürgerliche" als Triebkräfte der Revo­lution bezeichnet, die er selbst vorwiegend als Ausdruck seelischer Gewalten ver­stehen möchte.(12) Er würdigt in seiner „Grabrede auf Spartacus" vom Januar 1919 die ermordeten Führer des revolutionären Proletariats, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, bereits als die „Urheber der deutschen Revolution, heilige Werkzeuge des Schicksals, Hebel einer neuen Zeit" (13) und geht damit über die damals üblichen, ver­schwommenen Formulierungen hinaus, mit denen beispielsweise auch Franz Werfel zur Revolution auffordert.(14)

Mit großer Skepsis betrachten Kurt Tucholsky und Alfred Döblin die politischen Geschehnisse. Der bekannte Satiriker der „Weltbühne" sieht in der Revolution nur den Zusammenbruch und bezieht schon im März 1919 einen Standpunkt, den er 1928 in seinem Aufsatz „November-Umsturz" nur noch erhärtet und näher begründet. „Die deutsche Revolution hat im Jahre 1918 im Saale stattgefunden", so führt er da aus. „Das, was sich damals abgespielt hatte, ist keine Revolution gewesen: keine geistige Vorbereitung war da, keine Führer standen sprungbereit im Dunkel, keine revolutio­nären Ziele sind vorhanden gewesen." (15)

Das ist selbst bei strenger Berücksichtigung aller Schwächen, die einer unvoll­endeten bürgerlich-demokratischen Revolution anhafteten, ungerechtfertigt. Die Novemberrevolution war eine der größten Massenerhebungen in der deutschen Geschichte.

Daß die Schar der geistigen Vorbereiter in der Spartakusgruppe zu klein war, daß sie nicht über den notwendigen Einfluß in den revolutionsbereiten Volksmassen ver­fügte und daß solche hervorragenden proletarischen Führer wie Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg die im Programm des Spartakusbundes klar umrissenen Ziele nicht im Kampf gegen die verräterische Politik der sozialdemokratischen Führung zur Auf­gabenstellung aller machen konnten, waren ihre folgenschweren Mängel. Tucholskys Blick aber wird dadurch getrübt, daß er voll Empörung nur auf die SPD gerichtet ist, die als die größte Partei die vorhandenen Möglichkeiten ungenutzt ließ und die Be­wegung verriet. „Die SPD hat nicht gewollt", so konstatiert er verbittert, „weil sie keinen Mut, keine Charakterstärke, keine Tradition mehr hatte — wer vier Jahre hin­durch Kriegskredite bewilligen mußte, konnte das freilich nicht mehr haben." (16)

Noch bleibt des Dichters Hoffnung auf einen „9. November, der keinen-Noske, keinen Ludendorff und keinen Otto Wels übrigläßt" unerschüttert. „Die deutsche Revolution steht noch aus — Es lebe die Revolution!" (17) — mit diesem Ruf schließt er seinen Aufsatz zum 10. Jahrestag des November-Umsturzes ab. Erst als er unter dem bedrückenden Joch des Faschismus den Glauben an diesen künftigen November verliert, scheint ihm auch sein Dasein nicht mehr lebenswert.

Breiten Raum nehmen die Probleme der Novemberrevolution bei Alfred Döblin ein, der sich bereits in den Jahren 1919 und 1920 in der „Neuen Rundschau" in einer Reihe von Aufsätzen mit ihnen auseinandersetzt und der zur Zeit der Hitlerherr­schaft in der Emigration ein dreibändiges Werk über die Novemberrevolution schreiben soll. In den frühen Essays spiegelt sich die ganze Zwiespältigkeit des Autors wider, der, selbst aus dem Bürgertum kommend, begreift, daß seiner Klasse der politische Führungsanspruch nicht mehr zukommt. „Die Bürgerschaft hat das Spiel verloren" — so heißt es bei ihm. „Freunde der Republik und Freiheit. Herüber nach links. An die Seite der Arbeiterschaft." (18) Mancherlei Inkonsequenzen lassen ihn aber selbst den Platz nur sehr unzureichend besetzen, den er als den historisch allein noch sinnvollen er­kannt hat. So spricht sich Döblin zum Beispiel für den Rätegedanken in der revolutio­nären Bewegung aus, schreckt aber vor jeder parteimäßigen Bindung, welcher Art sie auch immer sei, zurück. Tief enttäuscht von der Weimarer Republik, die er im Aufsatz „Der deutsche Maskenball" in bitterer, selbstquälerischer Weise verspottet, empfindet er selbst den Kapp-Putsch nur als „Demaskierung" und „Entlarvung" und hat für die geschlossene Aktion des Proletariats gegen die Reaktion nur einige ironische Worte übrig.(19)

Diese Beispiele mögen genügen, um zu zeigen, daß man sogar bei dem Teil bürger­licher Autoren, der sich um Verständnis der historischen Situation von 1918 bemüht, allerorts auf klassenmäßig bedingte Vorurteile und subjektive Einschätzungen stößt. Unzweifelhaft wirken sich hier die Folgen einer langjährigen Entwicklung in einer Ge­sellschaftsordnung aus, in der es unerwünscht war, wenn die Dichter sich mit sozialen Problemen und Klassenbeziehungen befaßten, in der die herrschenden Klassen bewußt die Illusion zu wecken versuchten, als wären Literatur und Politik voneinander zu trennen, und die Schriftsteller entwöhnt wurden, sich politisch zu orientieren. Welche verheerenden Folgen das in der Praxis haben kann, wird bei Ernst Toller deutlich, der in der Bayrischen Räterepublik an verantwortlicher Stelle infolge mangel­hafter Kenntnis revolutionärer Strategie und Taktik und kleinbürgerlicher Verworren­heiten verschiedenster Art eine verhängnisvolle Rolle spielt.(20) Seine Entwicklung läßt sich deutlich an seinen dramatischen Werken verfolgen. Im Frühjahr 1918 schrieb er sein Drama „Die Wandlung", das bei manchen Einschränkungen, die im einzelnen gemacht werden, den Weg eines jungen, verblendeten „Vaterlandsverteidigers" zum Revolutionär schildert. Noch im März 1919 veröffentlicht er einen Aufruf „An die Jugend aller Länder", in dem er sich zum Kampf für „den Sieg der Revolution" und den Sozialismus bekennt.(21) Dann aber verfaßt er im Oktober des gleichen Jahres, nach der grausamen Niederschlagung der Münchener Räterepublik, sein Drama „Masse — Mensch", in dem er Gewaltlosigkeit propagiert, ungeachtet des Zweckes und Inhaltes des Kampfes jeden Krieg verurteilt und mit einer unsachlichen Polemik gegen die Kommunistische Partei der Konterrevolution Vorschub leistet.

Man darf es wohl als eine Selbstkritik des Dichters auffassen, wenn er in seinem Schauspiel „Hoppla, wir leben" von 1927 als Vertreter jener damals positiv bewer­teten Theorie, daß Gewalt immer reaktionär sei, einen Renegaten auftreten läßt und mit dieser Gestalt auch die von ihr vertretenen Anschauungen verurteilt.

Nahezu bei jedem Schriftsteller der damaligen Zeit waren die Probleme, mit denen er sich auseinandersetzte, anders beschaffen. Es gab freilich Fälle wie den Walter Hasenclevers, der nach anfänglicher Propagierung der Notwendigkeit des „politischen Dichters" 1919 in einer unwürdigen Komödie die Revolution wie auch die Republik verhöhnte und verunglimpfte (22); später folgte ihm auf diesem Wege Max Barthel nach, der 1918/19 noch revolutionäre Gedichte verfaßte und das Beispiel der russischen Oktoberrevolution als vorbildlich proklamierte.(23)

Von ungleich größerer Bedeutung aber sind die Autoren, die ihre Konflikte in pro­gressivem Sinne zu lösen vermochten, die nur vorübergehend mutlos wurden angesichts einer Revolution, welche zwar die Monarchie hinweggefegt hatte, aber den alten bür­gerlichen Staatsapparat unangetastet ließ.

So verfaßte einer unserer größten Dichter, Bertolt Brecht, nach der Revolution mit seiner Komödie „Trommeln in der Nacht" nach eigenem Urteil das „zwieschläch-tigste" (24) seiner ersten Stücke. Brecht, der in den Tagen der Revolution selbst Mit­glied im Augsburger Arbeiter- und Soldatenrat war, schreibt später bei „Durchsicht" feiner früheren Stücke: „Anscheinend reichten meine Erkenntnisse nicht dazu aus, den vollen Ernst der proletarischen Erhebung des Winters 1918/19, sondern nur dazu, den Unernst der Beteiligung meines randalierenden ,Helden' an der Erhebung zu realisieren." (25)

Er sieht also neben dem ihm eigenen Widerspruchsgeist gegen herkömmliche lite­rarische Traditionen einen mangelhaften politischen Wissensgrad als Ursache für eine dramatische Konzeption an, die ihn nach eigenen Worten „beinahe zur Verwer­fung einer großen sozialen Auflehnung" (26) gebracht hätte. Erst im Laufe seiner wei­teren politischen Entwicklung, die ihn in den Jahren der Weimarer Republik zum Bundesgenossen des revolutionären Proletariats machte und ihn auch die welthisto­rische Bedeutung der Sozialistischen Oktoberrevolution erkennen ließ, vermochte er die Probleme des Novemberumsturzes tiefer zu durchdringen.

In ähnlicher Weise verhält es sich auch bei dem populärsten Dichter des deutschen Proletariats, bei Erich Weinert. Gerade an seinen Zweifeln und Bedenken wird deut­lich, wie schwierig der Weg politisch klarer Erkenntnis für Schriftsteller war, die noch nicht das Glück hatten, in der Schule einer kampfgewohnten proletarischen Partei erzogen zu sein. „Die Geschehnisse der Jahre 1918 und 1919 hatten mich zwar eine Zeitlang politisch aktiviert", so schreibt Weinert, „aber die Leidenschaftslosigkeit — so schien es mir damals wenigstens —, mit welcher die deutschen Arbeiter es erduldeten, daß sie niedergetrampelt wurden, ließ mir kaum noch Hoffnung auf eine mächtige revolutionäre Erhebung." (27)

Wenn diese pessimistische Blickrichtung ihn einerseits lähmte, so war andererseits das sich restaurierende Bürger- und Kleinbürgertum in seiner „feigen Arroganz und Verlogenheit" (28) dazu angetan, ihn mit Haß reagieren zu lassen. Und 1924 kam der Dichter dann in engen Kontakt mit der Kommunistischen Partei, die ihm für sein künftiges kampferfülltes Leben wegweisend bleiben sollte.

Tief hatte das Erlebnis der Revolution anfangs die Gemüter bewegt. Die Depression, die 1919 jedoch durch die Niederschlagung der Bewegung ausgelöst wurde, konnten Schriftsteller wie Erich Weinert, Johannes R. Becher und Bertolt Brecht erst dann überwinden, als sie sich in Verbindung mit der revolutionären Arbeiterklasse und ihrer Partei bemühten, die Novemberrevolution recht zu verarbeiten und politisch die Lehren daraus zu ziehen. Das geschah vorwiegend zu Beginn der zwanziger Jahre in eben dem Maße, wie die junge Kommunistische Partei sich ideologisch und organisatorisch entwickelte und an Einfluß und Ausstrahlungskraft gewann. Nicht zufällig fanden die revolutionären Erfahrungen und Überzeugungen Friedrich Wolfs, der zur Zeit der Novemberrevolution bereits Mitglied im Zentralrat der sächsischen Arbeiter- und Sol­datenräte war und den auch der Kapp-Putsch an die Seite der kämpfenden Arbeiter­klasse führte, erst ihren künstlerischen Niederschlag, nachdem der Autor sich in voller Bewußtheit den Standpunkt der revolutionären Vorhut des Proletariats erarbeitet hatte.

Wie unzureichend die Ansichten über den Sozialismus und die Wege zu seiner Ver­wirklichung zur Zeit der Novemberrevolution häufig noch waren, das bezeugen selbst die Berichte der Schriftsteller, die damals noch als Arbeiter mit ihren Klassengenossen im Kampf standen.

So erzählt zum Beispiel Ludwig Turek, daß er nach seiner Befreiung aus der Festungshaft sogleich nach Berlin eilte, um Spartakus zu unterstützen (29), aber hierbei nicht immer die richtigen Mittel fand.

Die Bereitschaft war bei vielen vorhanden, doch es fehlte die Zielgerichtetheit, die nur eine massenverbundene marxistische Kampfpartei hätte geben können.

Nur einige wenige, die sich damals schon um die Keimzelle dieser Partei, den Spartakusbund, und die zum Jahreswechsel 1919 gegründete KPD scharten, erkannten klarer als die anderen den Weg. Unvergessen bleibt das Opfer des proletarischen Dichters Werner Möller, der als Parlamentär in den von der Führung der SPD pro­vozierten Januarkämpfen sein Leben ließ. Auf grausame Weise wurde er, der seine Fähigkeiten als Schriftsteller und spartakistischer Redakteur einsetzte, von der Noske-Soldateska ermordet. Ein anderer, der damals schon mit allen Kräften der Revolution und seiner Klasse diente, war Edwin Hoernle, der im Krieg und in der Nachkriegszeit aufrüttelnde Gedichte schrieb. Auch Karl Grünberg bekämpfte damals schon leiden­schaftlich als Mitglied des Berliner Soldatenrates die verräterischen Machenschaften der SPD. Unterstützte Kurt Kläber den Kampf der Arbeiterklasse mit seinen kurzen und prägnanten Erzählungen und Gedichten, so schrieb Rudolf Leonhard später seine "Spartakussonette", die angeregt und erfüllt sind von den Kämpfen des Proletariats.

Im allgemeinen aber gehört es zur eigenen Tragik der Novemberrevolution, daß viel echte Kampfbereitschaft nicht in richtiger Weise aktiviert werden konnte. Das wird deutlich bei Dichtern wie Oskar Maria Graf, den kleinbürgerlich-radikalistische An­schauungen eher zum Anarchismus führten als zu ernsthafter Auseinandersetzung mit der marxistischen Theorie und ihrer praktischen Anwendung. Es bedurfte erst des weißen Terrors der Reaktion, um einige ahnen zu lassen, daß sie ungeachtet subjektiv ehrlichen Wollens durch ihre individualistischen Theorien und Handlungen die Kraft der Revolution geschwächt hatten. Erschüttert schrieb Erich Mühsam 1919 aus der Festungshaft, daß ihn der Verlauf der Revolution und ihre Niederwerfung durch die vereinte Macht der Konterrevolution zu dem Entschluß gebracht hätten, in die KPD einzutreten.(30) Und ähnliche Gefühle bewegten damals Oskar Maria Graf, als er an­gesichts der von der Reaktion ermordeten Arbeiter in München wußte, daß er an die Seite des Proletariats gehöre.

Die Gegner zu erkennen war leichter, als die wirksamsten Kampfmethoden gegen sie zu finden. Das zeigt auch ein entscheidender Mangel der literarischen Arbeiten über die deutsche Revolution: Im wesentlichen stellen sie die reaktionären Machthaber und ihre Helfershelfer an den Pranger; den Kämpfen der zielklarsten Revolutionäre aber werden sie nicht gerecht. Schon der „9. November" Bernhard Kellermanns, ein bereits im Jahre 1920 niedergeschriebener Roman, wußte den markant umrissenen militaristischen Machthabern nur einen verworrenen kleinbürgerlichen Rebellen ent­gegenzustellen.

Zwar entstanden in den dreißiger Jahren eine Anzahl von Werken, die es sich zur besonderen Aufgabe machten, angesichts der heraufziehenden faschistischen Gefahr die revolutionären Kämpfe der Novemberrevolution wieder lebendig werden zu lassen. Es sei in diesem Zusammenhang nur auf Friedrich Wolfs Drama „Die Matrosen von Cattaro", Pliviers Romane „Des Kaisers Kuli" und „Der Kaiser ging, die Generäle blieben", Tollers Stück „Feuer aus den Kesseln" und auf die Werke Karl Grünbergs, Ludwig Renns, Hans Marchwitzas und Adam Scharrers verwiesen. Auch der Grischa-Roman Arnold Zweigs von 1927, der das Anwachsen revolutionärer Stimmungen im ersten Weltkrieg schildert, ist in diesem Zusammenhang von größter Bedeutung.

Dieses positive Anknüpfen an die Tradition der Novemberrevolution, die notwendige Auseinandersetzung mit ihren Stärken und ihren Unzulänglichkeiten, wurde aber im Faschismus zum großen Teil unterbrochen. Einmal gewannen für die antifaschistischen Schriftsteller die Probleme und Kämpfe, vor die sie das Naziregime stellte, vorrangige Bedeutung. Zum anderen trat mit der stärkeren Hinwendung zur Sozialistischen Oktoberrevolution und dem Sowjetstaat die deutsche Novemberrevolution in den Hintergrund, wurden vorwiegend ihre Unzulänglichkeiten als eine Ursache für das Zustandekommen der gegenwärtigen Hitlerbarbarei betrachtet. So breit zum Beispiel am 20. Jahrestag der Oktoberrevolution die Front der Schriftsteller aller weltanschau­lichen Richtungen war, die mit Worten der Zustimmung und auch des Dankes nicht sparten, so unbeachtet blieb der Tag, an dem die deutschen Novemberkämpfe sich zum 20. Male jährten. Lediglich Alfred Döblin setzte sich in seiner in amerikanischer Emigration verfaßten Trilogie (31) mit der Novemberrevolution breit auseinander, wobei er jedoch weder der Rolle der Massen noch der revolutionären Linken gerecht wird und besonders im Band „Karl und Rosa" die Arbeiterführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg psychologisierend verzeichnet.

Es ist heute noch, unter den Bedingungen der Deutschen Demokratischen Republik, die das Vermächtnis der Novemberrevolution erfüllte, von dringender Notwendigkeit, daß das gültige Werk über die revolutionären Kämpfe von 1918/19 geschrieben wird. Neue Verhältnisse sind geschaffen worden, in denen der Schriftsteller an der Seite des Arbeiters steht und das verwirklicht wurde, was Arthur Holitscher einst als For­derung aufstellte: „Das Proletariat muß den revolutionären, die Befreiung ernstlich ersehnenden, starken und tätigen Intellektuellen in die Kohorte der Kämpfenden, an seine richtige Stelle einfügen. Nicht mehr Ballast und Fremdkörper darf der geistige Arbeiter inmitten des kämpfenden Proletariats sein, sein Blut muß in dem Puls des großen Körpers mitschlagen. Aus den Wunden, die diesem Körper immer wieder ge­schlagen werden, soll sein Blut mit auf die Erde strömen dürfen." (32)

Der fortschrittliche Schriftsteller nimmt heute diesen wichtigen Platz im gesell­schaftlichen Leben ein und hat seine bedeutsame Aufgabe als Mitkämpfer des Pro­letariats zu erfüllen. Muß er einerseits ständig von der Arbeiterklasse lernen, so ist er andererseits selbst als Erzieher auf allen Gebieten der Politik, des Wissens und der Ideologie, der bewußtseinsmäßigen und charakterlichen Bildung aufgerufen, wird er seinen Verpflichtungen auch im Hinblick auf die künstlerisch-politische Gestaltung der proletarischen Massenkämpfe der Novemberrevolution gerecht werden müssen. Wir stehen nicht mehr am Anfang. In vielen Werken fortschrittlicher Schriftsteller, in der Romantrilogie Willi Bredels „Verwandte und Bekannte", in Bodo Uhses „Wir Söhne", in Karl Grünbergs „Es geschah im Eden" und in Arbeiten von Anna Seghers, Hans Marchwitza, Berta Lask, Erich Weinert, Hans Lorbeer und vielen anderen spielen Probleme der Novemberrevolution eine Rolle. Aber das gültige und umfassende Werk darüber ist noch nicht geschrieben worden. Auch Ehm Welk hat es in seinem breit angelegten Roman „Im Morgennebel", der die Novemberrevolution von Anfang an als eine mit Notwendigkeit scheiternde Bewegung schildert, nicht geben können. Mancherlei Schwierigkeiten sind sicher bei der Bewältigung dieses Themas zu über­winden, zum Teil — so hoffen wir — sind sie durch die helfenden und klärenden De­batten, die von der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands in jüngster Zeit an­geregt wurden, behoben worden. Sind doch hier die Voraussetzungen dafür geschaffen, daß vom fortgeschrittensten Standpunkt der wissenschaftlichen Erkenntnis her die Kämpfe von 1918/19 richtig ergründet und beleuchtet werden können. Damit ist auch der künstlerischen Bearbeitung der Novemberrevolution durch die Schriftsteller wesentliche Hilfe gegeben, und es bleibt ihnen vorbehalten, mit ihren Mitteln die Größe revolutionärer Kämpfe zu zeigen, die — ungeachtet aller Unzulänglichkeiten im einzelnen — weiterwirken als Forderung und Mahnung, solange ihre Ziele nicht er­reicht sind, und die auch danach fortleben in künftigen Zeiten als Lehre, Tat und Verpflichtung.

Endnoten

1) Mühsam, Erich, Namen und Menschen. Leipzig 1949, S. 102/103.

2) Abgedruckt in: „Die Aktion", 29. Mai 1915.

3) Beilage zum „Vorwärts" vom 17. 1. 1919.

4) Becher, Johannes R., „Vollendung träumend". Insel-Verlag 1950. Es bleibt in diesem Zusammenhang zu erwähnen, daß Liebknecht über die Aufforderung „Krieg dem Kriege" bald hinausging und die Losung „Der Hauptfeind steht im eigenen Land" in den Vordergrund stellte.

5) Kollwilz, Käthe, Tagebuchblätter und Briefe. Berlin 1948, S. 66 f.

6) Mann, Heinrich, Essays. 1. Band, Aufbau-Verlag, Berlin 1954, S. 22 f.

7) Ebenda, S. 26 f.

8) Mann, Thomas, im „Vorwärts" vom 17. 1. 1919.

9) Ebenda.

10) Sternheim, Carl, in „Die Aktion", November 1918, Heft 47/48.

11) Rilke, Rainer Maria, Briefe 1914-1921. Leipzig 1937, S. 214/215.

12) Zweig, Arnold, in „Die Weltbühne", Januar 1919, Nr. 3.

13) Ebenda, Nr. 4.

14) Werfel, Franz, im „Revolutions-Almanach für das Jahr 1919", Hamburg 1919, S. 141.

15) Tucholsky, Kurt, Deutschland, Deutschland - unter anderen. Berlin 1957, S. 24.

16) Ebenda, S. 24.

17) Ebenda, S. 25.

18) Döblin, Alfred, in „Die neue Rundschau", 1920, Bd. 1, S. 79.

19) Ebenda, S. 642 ff.

20) Näheres darüber siehe Beyer, Hans, Von der Novemberrevolution zur Räterepublik in
München. Berlin 1957.

21) Toller, Ernst, in „Die Republik", Nr. 60 vom 2. 3. 1919.

22) Hasenclever, Walter, Die Entscheidung. Berlin 1919.

23) Siehe Barthel, Max, Arbeiterseele. Jena 1920.

24) Brecht, Bertolt, Stücke. Bd. 1, Aufbau-Verlag, Berlin 1955, S. 5 f.

25) Ebenda.

26) Ebenda.

27) Weinert, Erich, Hammer und Feder. Tribüne-Verlag, Berlin 1955, S. 507.

28) Ebenda.

29) Turek, Ludwig, Ein Prolet erzählt. Charkow/Kiew 1932.

30) Mühsam, Erich, in „Die Aktion" 1919, S. 697/698.

31) Es gehören dazu die Bände „Verratenes Volk", „Heimkehr der Fronttruppen" und „Karl
und Rosa".

32) Holitscher, Arthur, Mein Leben in dieser Zeit. Bd. 2, Potsdam 1928, S. 165.

Editorischer Hinweis:

Seifert, Waltraut, Dr. phil., wissenschaftliche Assistentin der Abteilung 1871-1918 des In­stituts für Geschichte an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin.

Überarbeiteter und ergänzter Vortrag, gehalten anläßlich der Arbeitstagung "40 Jahre Novemberrevolution" im Institut für Geschichte an der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, veröffentlicht in der Reihe III: Vorträge und Tagungen des Instituts für Geschichte, Berlin 1960, S.62-72