Stadtumbau & Stadtteilkämpfe

Die Stadt und der Kapitalismus
Eine Einführung in das Thema bei MASCH Wuppertal am 25.03.09

von Wolfgang Richter

12-2014

trend
onlinezeitung

Vorbemerkung: Ich spreche einleitend nur zu zwei Aspekten des Themas.  Der eine skizziert eine Analyse des aktuellen Konjunkturpakets der Bundesregierung "für die Städte", der andere versucht einen Blick auf Veränderungen in den "Arbeitsmärkten" vor Ort und dabei die Rolle der Städte.

Kapitalismus aktuell - die so genannte Krise hat nun auch die Stadt erreicht. Und damit die Stadtmenschen, die allerdings schon immer gewittert hatten, dass nicht alles so gut ist, wie es oben gesagt wird. Krise war seit langem vor allem in den großen Städten, wo die Menschen dicht zusammen leben, mit Händen zu greifen. Sie war allgegenwärtig in den Nachbarschaften und Stadtteilen, in denen die Klasse der abängig Beschäftigten und der Erwerbslosen lebt. Aber man konnte sie zunehmend auch anderswo erkennen, wenn man nur wollte. Die Klasse kannte Krise
und würde diese neue auch ?überleben.

Die nun große Krise hatte sich schon längere Zeit in den Medien als etwas ausgebreitet, das eine Krise des Finanzsystems sei. Das war weit weg und das war mit großem Geld des Staates zu behandeln und hoffentlich zu heilen. Selber konnte man da nix dran machen. Aber es gab ja plötzlich irre viel Geld, die Geldmengen, die die Banker von der Politik bekamen, konnte sich keiner richtig vorstellen – die eigenen Vorstellungen waren an Summen für Miete und Haushalt, gerade noch für Auto und Urlaub gewöhnt, das war sukzessive immer weniger geworden.

Dann wurde davon berichtet, die große Krise sei nun auch in der Wirtschaft selbst, in Gewerbe, Handwerk und Industrie angekommen, das war schon weniger weit weg. Wenn aber das Finanzsystem wieder flott gemacht sei, würde es bald wieder Geld für Investitionen geben und alles würde wieder wie früher werden. Jetzt kann man auch selbst wieder etwas dazutun: Man kann Verzicht üben, Lohnminderung hinnehmen, Kurzarbeit machen, den Betrieb retten helfen. Den Konsumterror muss man auch nicht mitmachen. Inzwischen haben sich Tafeln, Kleiderkammern und Umsonstnotdienste ausgebreitet – ein blühendes Wohlfahrtsgewerbe, die Hängematte ganz unten.


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Editorischer Hinweis

Der Text wurde  dem Archiv des "Neue Impulse Verlag" entnommen.

Zum aktuellen Programm der MASCH Wuppertal siehe: http://www.alice-dsl.net/maschessen/MES.html