Betrieb & Gewerkschaft
Magdeburger Messeshop muss zahlen!
Gekämpft, geklagt, gewonnen: FAU-Mitglied erhält nach fast zwei Jahren
ausstehende Löhne.

FAU-Pressemitteilung vom 05.12.2013

12-2013

trend
onlinezeitung

Diesen Mittwoch wurde vor dem Arbeitsgericht in Magdeburg der Fall eines  spanischen FAU-Mitglieds um seinen ausstehenden Lohn verhandelt. Die Klage richtete sich gegen die Firma Messeshop aus Eimersleben bei Magdeburg. Das Gericht urteilte in erster Instanz zugunsten des  Betroffenen, wodurch die Gegenseite nun verpflichtet ist die Rechnungen in voller Höhe plus Zinsen zu begleichen und die Gerichtskosten zu tragen.

Von Februar bis März 2012 arbeiteten zwei FAU-Mitglieder für die Firma  von Maria Puell. Sie wurden als Selbstständige auf Berliner Messen eingesetzt ohne dafür ihren korrekten Lohn zu erhalten. Als den
anschließenden Lohnnachforderungen nicht nachgekommen wurde, baute die  FAU über Monate gewerkschaftlichen Druck auf. Verschiedene Protestaktionen, eine Klage und 600 Menschen, die eine Petition für die Betroffenen unterschrieben haben, ließen der Geschäftsführerin keine Ruhe.

Ein weiterer Erfolg der FAU Berlin ist, dass der gewerkschaftlichen  Argumentation, die Beschäftigung als Arbeitnehmer-ähnliches Arbeitsverhältnis zu betrachten, vom Gericht entsprochen wurde. Dies war  der FAU Berlin wichtig, um die forcierte prekäre Konstruktion der Scheinselbstständigkeit zu demaskieren. Die beiden spanischen Kollegen wurden gezielt angeworben. Ihre erhoffte Unkenntnis über den deutschen
Arbeitsmarkt sollte, wie in so vielen Fällen, ausgenutzt werden.

"Das ist ein Erfolg" urteilt Markus Weise, Gewerkschaftssekretär der FAU  Berlin über den Fall. "Frau Puell hat zudem jede Chance einer außergerichtlichen Einigung brüsk abgelehnt. Pech für sie, jetzt heißt
es zahlen -- ausnahmslos!", so Weise. Die Klage eines weiteren  Betroffenen steht noch aus. Die FAU Berlin informiert seit Längerem in mehr als einem Dutzend Sprachen über Grundlagen des Arbeitsrechts, um gegen die Ausnutzung von ArbeitsmigrantInnen vorzugehen.

Quelle:
Pressesekretariat der FAU Berlin
faub-presse@fau.org
Mobil: 0151 633 750 32
http://berlin.fau.org/presse