Die
Goldene Morgendämmerung (Chryssí Avgí, XA) verwendete im Hafen
von Piräus eine Schlägerbande:
1. um eine
eigene faschistisch-völkische Schattenwirtschaft aufzubauen
2. um im Auftrag der die Faschisten bezahlenden Reeder aber
auch der Pächter der Docks, die Arbeiter zu zwingen, zu extrem
niedrigen Tageslöhnen zu arbeiten
3. um den eigenen Leuten Arbeit zu verschaffen
4. um eine eigene faschistische Gewerkschaft in diesem
traditionell kommunistischen Bereich zu etablieren
Dagegen wehren
sich die Arbeiter von Piräus. Bereits am 15. Juni 2012 wurde
gegen das Vorgehen der Nazis Anzeige erstattet. Die Situation
begann, bedrohlich zu werden. XA bereite eine regelrechte
„Strafexpedition“ vor, um die Kommunisten aus dem Hafen zu
vertreiben. Organisatorische Grundlage dafür sei ein Stoßtrupp
von 10 – 15 Leuten, berichteten sie. Diese Strafanzeige wurde
von der Metallarbeitergewerkschaft von Piräus, Attika und den
Inseln eingebracht, und von weiteren Gewerkschaften. Mit Hilfe
dieses juristischen Instruments konnten die Angriffe der Nazis
vorübergehend, aber immerhin für die Dauer eines Jahres,
gestoppt werden, wie Sotíris Poulikojiánnis, der Vorsitzende der
Metallarbeitergewerkschaft von Piräus bestätigt. Der sollte
später von den Nazis niedergeprügelt werden.
Während die XA unter anderem von Reedern gesponsert werden,
operieren die Betriebsfaschisten im Auftrag der Hafenpächter.
Von 2009 an hat die XA versucht, bei den Betriebswahlen Fuß zu
fassen, das mißlang aber. Der Wahlerfolg der XA bei den
Parlamentswahlen im vergangenen Jahr gab ihnen einen großen
Auftrieb. Sie machten sich nun daran, im Hafen ein eigenes Büro
zu eröffnen. Wer was ausplaudert über Interna, der wird
zusammengeschlagen, so drohten sie.
Lagós, derselbe, der den Mord an Pavlos plante und in Auftrag
gab, ist auch im Hafenbereich engagiert. Er begann dort, gegen
ein besonders herausgearbeitetes Haßobjekt, gegen ägyptische
Fischhändler, zu hetzen – die ja den Einheimischen die Arbeit
wegnehmen. Flugs gab´s eine Reihe von Provokationen seitens der
Schlägertruppe.
Am 8. August hetzte Lagós von seinem Hafenbüro gegen KKE und
PAME (die kommunistische Arbeiterfront). Einige Tage darauf
wurden die Gewerkschaftler beim Plakatieren so brutal
angegriffen, daß 9 von ihnen ins Krankenhaus mußten, darunter
Poulikojiánnis. Die Rede des Lagós war wie ein Befehl, kam einem
Befehl gleich, war wohl ein Befehl.
Nun setzt mit aller Macht die gewerkschaftsfeindliche Politik
ein. Eine Führungsfigur der Schlägerbande, Kyritsópoulos,
erklärte, man wolle eine eigene Nazigewerkschaft gründen, ein
Abkommen mit den Arbeitgebern zwecks Einstellung der eigenen
Leute sei geplant, aber es würden auch Personen eingestellt, die
freiwillig erklären, daß sie zu einem geringeren Lohn arbeiten
würden. Nur so könne Arbeit geschaffen werden! Im Gegenzug
versprechen sie den Unternehmern, sie würden dafür sorgen, daß
es keine weiteren Streiks gebe.
Editorische
Hinweise
Den Artikel
erhielten wir von Aug&Ohr für diese Ausgabe.
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