Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: DB: "Zugfunke" vom 5.12.2012

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

12-2012

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Was soll der ganze Zirkus?
Bei DB-Zeit arbeiten ganz normale Menschen. Mit Familien, Freunden... dem ganzen Schnickschnack eben. Aber
bei der DB werden sie behandelt wie Androiden ohne menschliche Beziehungen. Die Zugbegleiter, die bei uns bei Regio geholfen haben, wissen noch immer nicht, wie es weiter gehen wird. Dabei gibt es genug Arbeit! Die Zahlen, die uns vorgesetzt werden, sind doch schön gerechnet. Wie oft wurden wir schon vera ... lbert? Und dann heißt es wieder Manege frei: Überstunden schruppen. Jede Wette. Dann wird wieder der hohe Krankenstand herhalten müssen. Überstunden machen auch krank.
Dazu kommt, das die Optimierer alle Dauerkranken, Untauglichen und diejenigen, die vielleicht irgendwann mal Zugbegleiter waren, in ihre Personal-Rechnung oben drauf packen. Dem Konzern sichert das hübsche Milliardengewinne und den Führungskräften die Zielprämien. Das ist die Rechnung, die sie uns nicht zeigen und der Sinn der ganzen Vorstellung. Es kann nur heißen, keine Überstunde mehr und Übernahme aller Leiharbeiter!

Aus dem Tritt
Neben den „kleinen“ Sorgen um den Talent 2 ist nun bekannt geworden, dass mehrere Trittbretter trotz Grünschleife ausgefahren geblieben sind und abgerissen wurden. Der Tritt war sozusagen abgetreten. Das ist keine Kleinigkeit, sondern eine große Gefahr. Bis das geklärt ist, sollten die Kisten besser aus dem Verkehr gezogen werden, denn wir müssen uns auf die Technik 100%ig verlassen können. Und Abfertigung auf dem Bahnsteig durch Kollegen ist immer noch nötig, der Mensch ist doch durch nichts zu ersetzen.

Klein-Bangladesch in Titisee-Neustadt
Letzte Woche starben bei einem Brand in einer Behindertenwerkstatt 14 Menschen. Eine der schlimmsten Brandkatastrophen der letzten Zeit. Über 700 solcher Werkstätten gibt es, in denen nicht nur Adventskränze geflochten, sondern u.a. Metallarbeiten für die Industrie und Reinigungsarbeiten erledigt werden. Über 260.000 Menschen arbeiten dort. Das Ganze ist längst zu einem Wirtschaftsfaktor geworden und interessant für Unternehmen, die auf Ausgliederung setzen… für die Behinderten gelten viele Arbeitsrechte aber nicht. So wie in Titisee gehören viele Werkstätten zu Diakonie und Caritas, also den Kirchen, die sich als Schutzengel der Schwachen präsentieren. Doch fehlenden Schutz bezahlten 14 Menschen mit ihrem Leben.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"