Aufruf zur Demo am 3.12.2011 in Bonn
Für einen Antiimperialismus mit emanzipatorischer Orientierung!

von
Gruppe Internationaler KommunistInnen

12/11

trend
onlinezeitung

Vor zehn Jahren nahmen die USA und mit ihnen verbündete Staaten, darunter die rot-grün regierte BRD, den Anschlag auf das World Trade Center in New York zum Anlaß, einen immer noch andauernden Krieg gegen die damalige afghanische Regierung und die von ihr unterstützte reaktionär-islamistische al-Qaida-Organisation zu beginnen. In dieser Auseinandersetzung zwischen Imperialismus und reaktionärem Antiimperialismus stehen wir in doppelter Opposition zu beiden Lagern.

Mit dieser Orientierung rufen wir zur Beteiligung an den Protesten gegen die Afghanistan-Konferenz am 5. Dezember in und bei Bonn auf. Bereits vor zehn Jahren, kurz nach Kriegsbeginn, tagte dort die erste Afghanistan-Konferenz und setzte Hamid Karzai als Präsident des Landes am Hindukusch ein.

Im Kontext der neuerlichen Afghanistan-Konferenz wird versprochen, den Kriegseinsatz 2014 zu beenden und die „Sicherheitsverantwortung“ an die afghanische Regierung zu übergeben – allerdings nur wenn es die „Sicherheitslage“ zuläßt; außerdem sollen auch nach 2014 Militärstützpunkte auf lange Sicht weiterbestehen und militärische Ausbilder im Land bleiben. Ein Ende der imperialistischen Besatzung und Kontrolle ist nicht abzusehen.

Gerechtfertigt wird der Krieg damit, daß er gegen reaktionäre Gruppen wie die Taliban und Al-Quida geführt wird. Ein Krieg imperialistischer Armeen ist aber von vornherein untauglich, diesen Kampf effektiv zu führen. Armeeförmige Kriegsführung bedeutet Zerstörung und Leid für die Zivilbevölkerung und ist daher mit schwer kalkulierbaren politischen Wirkungen verbunden, und imperialistische Kriegsführung ist – auch bei subjektiv ehrlichen Motiven einzelner BefürworterInnen sog. „humanitärer Interventionen“ – notwendigerweise von imperialistischen Interessen an Rohstoffen, Absatzmärkten, ungehindertem Warenverkehr, geostrategischem Einfluß, ordnungspolitischen Interessen und Migrationskontrolle überdeterminiert.

Dies zeigt sich insbesondere im Falle Deutschlands, das seit dem Zusammenbruch und anschließenden Anschluß der DDR an die BRD humanitäre Anliegen zum Vehikel machte, die ohnehin starke ökonomische und ideologische imperialistische Position der BRD nunmehr wieder durch weltweites militärisches Agieren zu ergänzen.

Für uns als in der BRD aktive RevolutionärInnen ist der Hauptfeind der deutsche Imperialismus. In diesem Sinne unterstützen wir den – nachfolgend dokumentierten – Aufruf des 3A-Bündnisses zu den Protesten in Bonn, ohne ihn in jeder einzelnen Formulierung zu teilen.

  • Die beste Unterstützung der weltweiten Befreiungskämpfe liegt darin, in den imperialistischen Zentren selbst den Kampf gegen Staat und Kapital zu führen!

  • Hoch die internationale Solidarität mit Feministinnen, AntirassistInnen, den Klassenorganisationen der Lohnabhängigen und anderen emanzipatorischen Bewegung und Gruppen!

  • Für einen revolutionären Aufbauprozeß! Für den Kommunismus!

Sie reden von Frie­den und füh­ren Krieg!
Gemeinsam gegen die Afghanistan​ Kriegs-​Konferenz in Bonn
DEMONSTRATION
Sa., 3. Dezember 2011, 11:30 h • Bonn Kaiserplatz
Weitere Infos: http://nowar.blogsport.de/

Editorische Hinweise

Wir wurden von den AutorInnen um Veröffentlichung gebeten.