Betrieb und Gewerkschaft 

Unser Streik – kurze Einblicke
Dokumentation eines Arbeitskampfes

Betriebliche Streikleitung Prinovis Nürnberg

12/11

trend
onlinezeitung

Drei Monate haben die KollegInnen bei Bertelsmann-Prinovis gegen Entlassungen und für einen Sozial- und Anerkennungstarif gekämpft und gestreikt.  Die Betriebliche Streikleitung Prinovis Nürnberg dokumentiert den Arbeitskampf.

Sie schreiben: "3 Monate haben wir gekämpft und gestreikt gegen Entlassungen und für einen Sozial- und Anerkennungstarif. Gestreikt haben wir damit auch gegen das Prinzip von Bertelsmann „Lohnverzicht oder Entlassung“. Nachdem über 200 Kollegen sich nicht zu Lohnverzicht und unbezahlter Mehrarbeit pressen ließen, hieß es zunächst 138 von diesen sollen entlassen werden. Das trifft nicht nur uns. Damit werden Unternehmer anderer Betriebe geradezu aufgefordert sich der Tarifbindung zu entledigen, Arbeitsrechte mit Füssen zu treten und ihre Beschäftigten einzeln zu erpressen. Ganz nach dem Motto: „Was gut ist für Bertelsmann, ist gut für die gesamte Republik.“ (R. Mohn, Eigentümer)

Die Dokumentation als PdF-File lesen

Editorische Hinweise

Wir übernahmen den Bericht von dem BLOG: Entwicklungen in den Printmedien und Druckindustrie

Die AutorInnen des BLOGs schreiben zu den Absichten ihrer Seite:

"Die Auseinandersetzung um den Arbeitsplatzabbau in Prinovis Nürnberg und die künftigen Arbeitsbedingungen, ob wettbewerbspolitisch ausgerichtet oder tariflich reguliert, wurden am 24.10.2011 mit der Aufnahme der Arbeit nach einem mehrwöchigen Streik beendet. Von uns dreien, die diese Seite produziert haben, sind noch zwei geblieben, es ist aber nur eine Frage der vorhandenen Zeit für die Seiten. Ursprünglich wollten wir diese Seite einschlafen lassen (s.a.Stand 19.08.2011), wir wollten uns aber wegen der Unterstützung von Prinovis Nürnberg solidarisch verhalten und für eine größere Öffentlichkeit sorgen. Auch hier bliebt es dabei: wir haben die ver.di-Seiten bei den Zugriffen weit überholt. Das ist für uns zufriedenstellend, wir waren aber einfach eine kleine Seite der Solidarität mehr. Schade ist es, dass ver.di in der Web-Arbeit nur eingeschränkt handlungsfähig scheint. Wir werden die Entwicklung in den Printmedien jetzt doch etwas weiter begleiten, sei es in der tariflichen Auseinandersetzung, auf betrieblicher Ebene oder beim Thema der Pressefusionsregeln, die die Zeitungsverleger ändern wollen. Die Begleitung eines inhaltlichen Themas wird über diesen Blog sehr schwierig werden, weil wir uns als Aktionsseiten verstehen und die User dieses Konzept „anklicken“. Wir sehen aber die Herausforderung, dass sich ver.di beim Thema der „Pressekonzentration“ vollständig verabschieden wird, weil sie faktisch keinen Widerstand gegen die Änderungen aufbauen wird und politisch überhaupt keine Vorstellung hat, wie man als Gewerkschaft mit vorhandenen Mitteln eine gewerkschaftliche Kraft aufbaut zu einem politischen Veränderungsprozess."