Schweigeminuten für die Opfer des
rechten Terrors im Bundestag, gesenkte Köpfe der politischen
Eliten mit der Frontfrau Merkel an der Spitze und Reden des
Bedauerns, der Trauer und der unbedingten Aufklärung von
nazistischer Ideologie beeinflusster Verbrechen gegen Menschen
und Sachen, waren die Inhalte nicht nur von
Bundestagssitzungen, sondern die Massenmedien in Bild,
Schrift, Ton und Film waren und sind immer noch voll davon.
Was war geschehen, dass plötzlich, wie aus dem Nichts
„Rechtsextremismus“ und seine Gewaltverbrechen, verursacht
durch die „Rechte Szene“, in aller Munde waren?
Drei Menschen, die eindeutig der nazistischen Ideologie
verhaftet waren, mussten als Mörderbande und mit von ihnen
ausgeführten Morden und Banküberfällen identifiziert werden.
Die anschließenden polizeilichen und andere
Sicherheitsmaßnahmen führten letztlich zum Tod von zwei
männlichen Akteuren der rechten Gewalt und die Dritte, eine
Frau, konnte verhaftet werden.
Die nunmehrigen, intensivierten Ermittlungen deckten Schritt
für Schritt das bestehende Gewaltpotential solcher
nazistischen Gruppierungen nicht nur auf, sondern fanden auch
immer weitere Unterstützer und Sympathisanten der rechten
Ideologie.
So wie es dann bis heute in den Medien dargestellt ist, war
die scheinbar bisher undenkbare und auch weitgehend
verniedlichte rechte Szene plötzlich in aller Munde und jeder,
bis zur Merkel taten so erstaunt, wie das in diesem
Deutschland mit seiner minutiösen und schon fast durchgängigen
Bürgerüberwachung überhaupt möglich gewesen sei, jahrelang
unentdeckt zu bleiben. Mag das nun alles sein, wie es will,
jedenfalls musste wieder etwas in den
Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt werden, das so gar nicht
ins Klischee dieser Republik passt.
Seit Jahren ist aber auch durchaus bekannt, wurde auch oftmals
offen ausgesprochen, dass sich „Rechte und damit nazistische
Einstellungen“ in dieser Republik einer herrschenden
neoliberalen Minderheit durchaus breit machen würden, schon
weitgehend vorhanden und immer auch nachweisbar seien.
Diese Feststellungen sind aber auch schon dadurch begründet -
und auch das ist lückenlos nachweisbar - , dass seit den
Anfängen dieser Bundesrepublik West, begonnen in der
„Adenauer-Ära“ mit den Eingliedern altgedienter und von der
nazistischen Ideologie stets auch überzeugter Eliten des
Dritten Reiches in den neuen Staatsapparat Westdeutschlands
unvermeidlich und sicher auch gewollt, durch die bewusste
Hintertür, auch immer wieder alte und neue rechte
Einstellungen und Auffassungen in den gesamten Staatsapparat,
der Justiz, den Sicherheitsdiensten und den Verwaltungen
einzusickern in der Lage waren.
Eine wirkliche , bewusst und konsequent gewollte und
durchzusetzende „antinazistische“ Politik des neuen
westdeutschen Staatsgebildes alter spießbürgerlicher,
separatistischer und kapitalistischer Prägung war nachweisbar
zu keiner Zeit Grundlage der westdeutschen Politik.
Die unbedingt nach den Ergebnissen der Nazivergangenheit
dieses Deutschlands notwendige antinazistische Politik, die
weitgehend als dringendes Erfordernis der Ergebnisse des von
Nazideutschland provozierten und begonnen 2. Weltkrieges zur
unbedingten Notwendigkeit einer weiteren und neuen
friedlichen, mitmenschlichen Entwicklung in Deutschland per
Gesetz und aus den Forderungen des Potsdamer Abkommens heraus
notwendig gewesen wäre, wurde in den Jahren nach 1945 und bis
heute ganz bewusst verleugnet und nur – wenn überhaupt –
halbherzig durchgesetzt.
So konnte sich eindeutig bis zum heutigen Tag die
menschenvergiftende Ideologie dieses verbrecherischen
Nazireiches witer vermehren, in den Hirnen noch junger
Menschen sich als Staatsideal festsetzen und wurde in vielen
Fällen vom so genanntren Bürgertum, dass vor allem der
„Ordnung“ in diesem Lande von Staatswegen erzwungen, mit
dieser unsagbaren, zutiefst widerwärtigen nationalistschen
Ideologie zugeneigt war und ist, noch unterstützt. Das dazu
der offene und weit größer versteckte Ausländerhass ebenso
gehört, wie der Ruf nach den Stärke zeigenden Staat, ist
unabsehbar vorhanden und stellt eine der Hauptursachen der
bemerkbaren und jetzt mit so furchtbaren Ergebnissen
aufwartende neue „Naziideologie“dar.
Das und noch weitere Tatsachen, sind die eigentlichen Gründe
für die immer wieder auch spürbaren Rechtslastigkeiten in
Verwaltungen, Jutziz und Sicherheitsbehörden dieses Staates,
der schon allein deshalb einen so breiten „Antikommunismus“
als herrschende Staatsdoktrin durchgesetzt hat und die
Gefahren für sein Bestehen nur von „links“ gesehen hat und
dies auch immer und mit allen Mitteln der Verdummung und
Verblödung des eigenen Volkes jeden Tag in Wort, Bild und Film
mit Hilfe der breiten Masenmedien durchgesetzt hat.
Die Leser und DVD schauenden Bürgerinnen und Bürger, jung oder
alt, brauchen sich doch nur einfach aus riesenhaften Angeboten
der jetzigen Verlage zur Nazizeit, Krieg und Ideologie
darstellenden Machwerken der Printindsurie bedienen, um
unmittelbar die Nazizeit, nicht etwa als das Schreckgespenst,
was sie ja war, dargestellt zu bekommen, sondern meisten
unhinterfragt als normalen Geschichtsablauf mit versteckter,
gewollter, Redlichkeit und Normalität zu empfinden.
Da sind unter dem Begriff „Zeitgeschichte – Militärgeschichte“
etwa solche Bücher zu haben, die unter anderen Machwerken wie
„Geschichte der Waffen-SS an der Westfront“, „Deutsche
Kommandeure des 2. Weltkrieges Waffen-SS, Luftwaffe und
Marine“, „Westfront“, „Deutsche Gebirgsjäger im 2. Weltkrieg“
„Chronik Kampfgeschwader 51 Edelweiß“ usw. stellvertretend
genannt sein sollen, die aber noch viel, viel größere und
zahlreichere
Dimensionen aufweisen. Die Aufzählung dieser Machwerke mit
eindeutig auch verherrlichenden Charakter dieser Zeit des von
Deutrschland verbrochenen und von einer übergroßen Mehrheit
des deutschen Volkes auch bewusst unterstützten Raub-und
Mordkrieges, könnte fast endlos fortgesetzt werden.
Und dann wundern sich diese heutigen politischen Eliten noch,
dass für diese Naziideologie wieder Morgenluft gewittert wird
und daraus eben auch dieses Gift Menschen dazu bringt, mit
ihren bewussten Verbrechen, mit Mord, Totschlag und Raub, ihr
menschenverachende Ideologie durchsetzen zu können.
Es ist aber auch mehr als eindeutig für den bewusst kritischen
Bürger dieses Staates sichtbar und nachvollziehbar, dass sich
immer mehr rechtes Gedankengut nicht nur allgemnein in den
Hirnen der Menschen zeigt, sondern insbesondere in vielen
Fällen des Handelns der Vollzugsorgane,
der Justiz, der Polizei und so genannter Sicherheitsdienste
sichtbar wird. Viele Menschen beklatschen dann Urteile und
Ergebnisse, die öffentlich gemacht werden, und eindeutig in
dieser Zeit der permanenten Krisen allerorten, die „Sehnsucht“
nach wieder einkehrender Ordnung im Wahnsinn dieser
Gesellschaft zu zu bestätigern scheinen und einen neuen
unnachgiebigen und starken „Staat“ als gegeben zum Ausdruck
bringen.
Diese Härte zeigte sich aber in
der nahen und fernen Vergangenheit dieses Staates besonders in
der Bewertung von so genannten „linksextremen“ Ereignissen und
Straftaten, ganz nach dem immer gleichen alten und neuen
Motto, dass der wahre Feind links steht und deshalb der
Antikommunismus mit allen Konsequenzen notwendig sei.
Die Gegenwart zeigt einen anderen Feind, der mit seinen
Wurzeln scheinbar schon wieder oder noch tief in vielen
Meinungen verankert ist und bisher, ohne jede Frage und hanz
klar, vernachlässigt wurde, weil man ja so viel mit den
scheinbaren „Linksextremismus“ zu tun hatte, der eben auch, ob
als Alternative erkannt oder nicht, doch noch im Bewusstsein
vieler Menschen verankert ist.
Die Angst der Herrschenden vor diesen, die Gesellschaft
umkehrenden Ideen war deshalb auf der linken Seite des
ideologischen Spektrums am grössten, weil von hier wirklich
eine grundlegende neue Staatsdiktrin erwartet werden konnte,
was bei den rechten Spektren doch nicht so zu befürchten war.
Im so genannten „Dritten Reich“ und seinen monopolkapitalistischen
Inhalten, die ja nach 1945 im Westen dieses Deutschland mal
schnell wieder mit Hilfe der westlichen Siegermächte des 2.
Weltkrieges restauriert werden konnten, zeigte sich doch, dass
sich Faschismus und Nazismus sehr gut mit dem raffenden
Kapitalismus vertragen und sich gar nicht ausschließen.
Deshab tun sich bis heute die schwarz-gelben Politeliten immer
noch schwer und haken sich gegenseitig, wenn es darum geht,
eine noch zugelassene, eindeutig rechte Partei, die NPD,
verbieten zu lassen. Da wird mal schnell ins Feld geführt,
dass in dieser Partei „viele“ verdeckt arbeitende und
überwachende, staatstreue Sicherheitsleute eingeschleust seien
und dann auffliegen würden. Das ist nicht nur lachhaft,
sondern auch wahrscheinlich nur die
Alibifunktion für die vorherrschende und bestimmende Meinung
einer „Nichtverbietung“ dieser Partei. Zumindest stellt sich
dieses schon jahrelang andauernde Theater mit dieser NPD – die
ja auch inzwischen fein säuberlich in einigen Landtagen dieser
Republik sitzt – und ihre angebliche notwendige „Verbietung“
in der kritischen Wahrnehmung dieser Politik dar.
Da kommt es auch nicht so von ungefähr, passt ganz wunderbar
in die Landschaft dieser mit aller Kraft diese neoliberale
Gesellschaft erhaltenden Politik dieser Merkel und ihrer
Gefolgsleute zu stützen, dass sich ein Herr Karl-Theodor zu
Guttenberg, neu frisiert und ohne Brille wieder aus dem fernen
Kanada zu Wort meldet und seine Rückkehr anvisiert.
Sogar mit der Maßgabe einer kritischen Haltung zur
gegenwärtigen Politik der schwarz-gelben Regierung angetan und
dabei durchblicken zu lassen, das er bereit wäre, eine neue
konservative Partei der „Mitte“ zu gründen, die dann die
bemerkbare Sehnsucht nach Ruhe und Ordnung großer Teile des
deutschen Volkes weitgehendst abdecken und erfüllen könnte.
Oh, wie sich doch alles wieder zum Guten fügen könnte, wenn es
nicht so durchsichtig verdummend und verblödend für die Masse
Mensch gedacht wäre.
Denn, es wird immer klarer, dass sich auch die
„Rechtslastigkeit“ in dieser Gesellschaft weiter entwickeln
wird, solange diese neoliberale, menschenverachtende
Zweiklassengesellschaft der Besitzenden und der
Nichtbesitzenden, der immer größeren Ausbeutung auf allen
Gebieten des Lebens und Arbeitens, der nicht zu leugnenden
permanenten und sich weiter verschärfenden Krisen in
Wirtschaft, Finanzen und Gesellschaft, besteht und auch mit
allen Mitteln, auch der Gewalt und der Kriege, erhalten werden
soll.
Damit ist für die jetzt herrschenden Eliten das „Rechte Spektrum“
eben auch das kleinere Übel in ihrer Politik.
ESA, den 27. 11. 2011
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