In Nordkurdistan/Türkei und einigen türkischen Städten
gingen zum 25. November dem Tag gegen Gewalt gegen Frauen,
Tausende kurdische und türkische Frauen auf die Straße und
setzten ein deutliches Zeichen. Bei den Demonstrationen wurde
sowohl das sexistische Weltbild der regierenden AKP,
sexistische Übergriffe durch staatliche Kräfte und
patriarchale Gewalt in der Familie thematisiert. Die Frauen
trugen lila Fahnen und Bilder ermordeter Frauen.
BATMAN – POLIZEIANGRIFF AUF FRAUENDEMONSTRATION
In Batman versammelten sich mehrere hundert Frauen und Männer um
zum 25. November zu protestieren. Die Polizei stoppte die
Demonstration und griff diese Mit Knüppeln an. Es gab mindestens
vier Festnahmen.
CIZRE – VIELE TAUSEND FRAUEN AUF DER STRASSE
An der Frauendemonstration in der kurdischen Stadt Cizre nahmen
viele Tausend Frauen teil. Die Demonstration lief unter dem
Motto „Lasst uns eine demokratische Gesellschaft schaffen und
die Vergewaltigungskultur überwinden.“ Weiterhin riefen die
Frauen Parolen für die PKK und ihren Vorsitzenden Abdullah
Öcalan. Eine Sprecherin der Demokratischen freien Frauenbewegung
(DÖKH) erklärte, dass Vergewaltigung eine Staatspolitik gegen
die Frauen sei und dass 90% der entführten und vergewaltigten
Frauen Kurdinnen seien. Weiterhin erklärte sie: „Wir als Frauen
werden Opfer von Vergewaltigung und Unterdrückung, wir werden im
Namen der Ehre umgebracht oder zum Suizid gezwungen. Wir
verlieren unsere Leben wegen explodierender Bomben und
Gefechten.“ Die Polizei versuchte die Demonstrantinnen zu filmen
dies wurde dagegen protestierten die Frauen heftig und es kam zu
kurzen Auseinandersetzungen.
HAKKARI
Viele Hundert Frauen demonstrierten auch hier zum 25. November.
Sie riefen Parolen wie „Schluss mit dem Sexismus“, „Frauen im
Aufstand grüßen Öcalan.“ Sie trugen Fahnen der PKK, KCK und der
kurdischen Friedens und Demokratiepartei BDP. Weiterhin wurde
Aktionstheater in der Stadt aufgeführt.
DERSIM
Auch in der kurdischen Kleinstadt Dersim demonstrierten mehrere
hundert Frauen. Hier richtete sich insbesondere die BDP
Bürgermeisterin Edibe Şahin gegen die Ausbeutung von Frauen in
staatlich geförderten Nachtclubs.
ISTANBUL
Hunderte Frauen demonstrieren unter Parolen wie „Wir sind
niemandes Ehre“, „Soll der Vater kommen, soll der Ehemann
kommen, soll der Staat kommen, soll der Knüppel kommen, trotzdem
Aufstand – trotzdem Freiheit“ und Antikriegsparolen auf Kurdisch
und auf Türkisch. Weiterhin wurde sexualisierte Polizeigewalt
thematisiert. In Reden wurde thematisiert, dass die türkische
Polizei oppositionelle Aktivistinnen entführt und vergewaltigt
bzw. sexuelle Übergriffe an ihnen begeht, ähnliches widerfährt
auch migrantischen Frauen und u.a., dass die Morde an
Transfrauen immer weiter zunehmen.
ANKARA
Auch in Ankara gingen viele Frauen unter ähnlichen Parolen auf
die Straße. Wie „Die Männer schlagen und der Staat schützt sie,“
„Es lebe die Frauenorganisierung“. Die Frauen riefen auf
Kurdisch und auf Türkisch. Sie forderten: „Wir wollen nicht auf
offener Straße umgebracht werden, wir wollen nicht misshandelt
werden wir wollen nicht vergewaltigt werden, wir wollen kein
Leben dass sich auf vier Wände beschränkt.“
Editorische Anmerkungen
Quelle: ANF, Batmanhaber, Yüksekovahaber
Wir spiegelten von Indymedia, wo der Text am
26.11.2010
erschien