Bertelsmann-Stiftung
Transformation  und weltweite (gesellschaftliche) Unterwerfung im Interesse der Konzern- und Monopolunternehmen

von Reinhold Schramm

12/07

trend
onlinezeitung

Deutscher Kultur- und Wirtschaftsimperialismus am Beispiel der Bertelsmann-Stiftung: "Auf dem Weg zur marktwirtschaftlichen Demokratie"

Die Bertelsmann-Stiftung beschreibt auf ihrer Internetseite, unter dem "Bertelsmann Transformation Index (BTI)", ihre Aufgabenstellung:

Der BTI "ist ein weltweites Messinstrument, das politischen Akteuren (...) Orientierung über den Entwicklungsstand und die Qualität des Managements bietet." Der BTI "analysiert und bewertet Entwicklungs- und Transformationsprozesse in 119 Staaten." Der BTI "richtet sich in seiner Bewertung nach der Zielvorstellung einer konsolidierten marktwirtschaftlichen Demokratie. Er beurteilt ... den Stand der ... Demokratie und (...) Marktwirtschaft eines Landes." Und: "- wie konsequent und zielsicher die politischen Akteure in den einzelnen Staaten Reformvorhaben umsetzen konnten." Die Stiftung zu ihren Ländergutachten: "Ausführliche Gutachten zu den untersuchten Ländern informieren über deren Entwicklungsstand, Problemlagen und Steuerungsleistungen. Die politischen und wirtschaftlichen Leistungen sowie die Qualität des politischen Managements (...) werden (...) in einer ausführlichen qualitativen Analyse begründet."

Zur Erreichung ihrer Ziele: "Die Suche nach Strategien für den Wandel (...), denn jeder Entwicklungs- und Transformationsprozess ist ein Sonderfall, (...) bilden die Faktoren, die über den Erfolg oder Misserfolg der Transformationsprozesse vergangener Jahrzehnte entschieden haben, die (...) Quelle, um Fehler zu vermeiden und gangbare Wege zu identifizieren."

Die Stiftung zum Hintergrund der Zielsetzung: "Die Verbindung von Demokratie und Marktwirtschaft ist eine Schlüsselkomponente für die langfristige Zukunftsfähigkeit von Staaten." Und: "liegt es im Interesse entwickelter Demokratien, Wandlungsprozesse (...) aktiv zu begleiten und zu unterstützen (...)" Weiterhin: "das Modell des ... marktwirtschaftlich orientierten und demokratischen Rechtsstaates ist ... noch ... nicht zum globalen Standard geworden."

Unter der Schlagzeile "Asien verändert die Welt" schreibt die Stiftung zu den "Asien-Pazifik-Wochen" in Berlin, u.a.: "Asien drängt mit Milliarden neuen Arbeitskräften sowie einem einmaligen Potenzial an Produzenten und Konsumenten in die globale Wirtschaft." Und: "Über 300 Veranstaltungen zu Wirtschaft, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft werden in Berlin dazu einladen, sich mit der Region Asien-Pazifik und ihren Einflüssen auf die (westliche) Welt zu beschäftigen." Die Bertelsmann Stiftung möchte mit einer Podiumsdiskussion "zur Eröffnung den thematischen Bogen über die zweiwöchige Veranstaltung spannen. Dabei werden Pascal Lamy, Generaldirektor der WTO, Prof. Dr. Jürgen F. Strube, Aufsichtsratsvorsitzender der BASF AG, und Dr. Vishakha N. Desai,
Präsidentin der Asia Society in New York, über die wichtigsten Entwicklungen auf dem größten Kontinent der Erde und ihre Konsequenzen für Europa diskutieren." Und: "Zur Podiumsdiskussion werden 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Diplomatie erwartet." [1]

Unter "Gesellschaftspolitische Ziele und Perspektiven" schreibt die Bertelsmann Stiftung:

"Die Globalisierung: Produkte und Unternehmen, Ideen und Systeme messen sich in weltweiter Konkurrenz, internationale Verflechtung und Abhängigkeit wachsen, verändern die Handlungsspielräume aller Akteure und eröffnen neue transnationale wie interkulturelle Perspektiven." u.a.m.

Weiterhin: "Die Arbeitsfelder unserer Stiftung sind auf diese Herausforderungen ausgerichtet." Und: "Unsere Themenfelder und Projekte sind zugleich strategisch aufeinander abgestimmt." [2]

Unter "Transnationales Gestalten und Dialog der Kulturen" schreibt die Stiftung:

"Der entscheidende Handlungsrahmen für transnationales Gestalten deutscher Politik ist ein starkes Europa. Hier lassen sich die politischen wie wirtschaftlichen Interessen unseres Landes am wirksamsten wahren. Die Europäische Union vertritt in klarer
Arbeitsteilung zu den Mitgliedstaaten die Interessen Europas in der Welt und bündelt seine Ressourcen. Dieses Europa macht internationale Verständigung zur zentralen Vokabel unserer Zukunftssicherung: nach innen als Ausdruck eines engeren Verbundes der Staaten und Regionen, nach außen als Leitbegriff der Gestaltung einer zusammenwachsenden Welt." [siehe: 2]

Zu 'ihren' Vorstellungen von einem europäischen Arbeitsmarkt schreibt die Stiftung:

"Ein flexibler, europäisierter Arbeitsmarkt, in dem auch ein ungeförderter Einstiegslohn-Sektor akzeptiert wird, bietet uns die Chance für ein hinreichendes Beschäftigungsniveau und für die Einbeziehung bislang unterrepräsentierter Bevölkerungsgruppen." [2 ; - vergleiche Bl. 27]

Abschließend:  Nach ihrer Selbstdarstellung arbeitet die Bertelsmann-Stiftung ausschließlich operativ und nicht fördernd, nur nach selbst definierten Projekten und strategischen Zielen ihres Stifters: Reinhard Mohn. Finanziert wird die Stiftung über das Aktienkapital der 'Bertelsmann AG'. Sie versteht sich als 'unabhängige' und parteipolitisch 'neutrale' Stiftung. Nach ihrem Leitbild sollen "die Grundsätze unternehmerischer, leistungsgerechter Gestaltung in allen Lebensbereichen zur Anwendung gebracht werden." [3]

Quellenverweis:

[1] Bertelsmann-Stiftung im Internet: http://www.bertelsmann-stiftung.de

[2] "Gesellschaftspolitische Ziele und Perspektiven der Bertelsmann Stiftung"; PDF: [1].pdf - Adobe Reader

[3] BS - Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bertelsmann_Stiftung ; Ziele u. Aktivitäten

Editorische Anmerkungen

Reinhold Schramm schickte uns diesen Text am 20.12.2007. Auszug, und Zusammenfassung von ihm.