Antialbanische Hetze in der „Jungen Welt“
Jürgen Elsässers „ Kosovo-Saga“- antialbanischer Rassismus und Nationalismus.


von Kastriot Zeka
12/05

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Jürgen Elsässer ist ein wahrlich bunter Vogel im bundesdeutschen „linken Journalismus“. Nach längeren journalistischen Irrfahrten über „ Junge Welt“ „Jungle World“ und „Konkret“ ist der einst spezifisch antideutsch auftretende Elsässer seit einiger Zeit wieder „Starredakteur“ der Tageszeitung „ Junge Welt“.

Immer häufiger formuliert Elsässer in dem Blatt Artikel mit stark deutschnationalen Untertönen. Im September feierte er in der Jungen Welt vom 7.9.05 die Pipeline von Russland durch die Ostsee nach Deutschland als progressiv ab. Er kreierte in dem Artikel die Mär vom „patriotischen deutschen Kapital“, dass sich gegen die „Heuschrecken Gruppierungen“ des Kapitals durchsetzte. Altbundeskanzler Schröder sieht es offensichtlich genauso und will Aufsichtsratsvorsitzender des deutsch russischen Konsortiums werden. Für Elsässer ist alles in Ordnung, was sich scheinbar gegen die USA richtet und er bedient mit der Demagogie vom „verantwortungsvollem Kapital“ im Gegensatz zum „Heuschreckenkapital“ alte Formen antisemitischer Kapitalismuskritik. Seine Haltung zu Russland ist apologetisch, die Menschenrechtsverletzungen zb. in Tschetschenien existieren für Elsässer nicht.

Ein besonderer Freund von Milosevic und der Tschetniks

Elsässer hat einige Bücher zu Ex-Jugoslawien und Kosova verfasst. Grundtendenz, in Bosnien gab es keine Verbrechen durch die serbischen Faschisten, ebensowenig in Kosova. Die Quellen von Elsässer sind die propagandistischen Ergüße der „Serbischen Sozialistischen Partei“ und die offenen Faschisten der „Serbischen Radikalen Partei“. Milosevic baute in seine Verteidigungsstrategie in den Haag, die Bücher des Herrn Elsässer ein. In den letzten Jahren wandte sich Elsässer immer freundlicher den Tschetniks zu. In einem älteren Artikel in der „Jungen Welt“ benannte Elsässer die SRS als „antiimperialistische Kraft“. Das verbindet den Pseudolinken Elsässer mit der europäisch extremen Rechten. Seit 1997 unterhält der französische Altfaschist Le Pen „ brüderliche Parteibeziehungen“ zu den „ Serbischen Radikalen“. Der russische Rechtsextremist Schirinowski ist ein guter Freund der Tschetniks, genauso wie der kürzlich verstorbene bundesdeutsche Altnazi Franz Schönhuber. Letzterer ist seit Jahren „Ehrenmitglied“ der „SRS“. Das alles scheint Elsässer nicht zu interessieren, stets bringt er nach Besuchen in Belgrad neue Märchen und offenen antialbanischen Rassismus in das Berliner Büro der Jungen Welt mit. Offener antialbanischer Rassismus kennzeichnet den neuesten Artikel von Jürgen Elsässer unter dem Titel-“Die Kosovo Saga“ vom 21.12.05 in der Jungen Welt.

„ Der neueste Albanerwitz“

Der unsägliche rassistische Artikel von Elsässer beginnt wie folgt: „ Der neueste Albanerwitz geht so“. In dem sogenannten Witz geht es um ein verlassenes Kaff zwischen Prishtina und Prizren. Plötzlich gibt es in dem Dorf wieder Strom, Heizung und die Müllabfuhr. Das läßt eine albanische Frau zu dem erschrockenen Ausruf kommen; „ die Serben sind zurück“ und ihr Mann greift sofort zum Gewehr.

Der rassistische Unflat wird hier nur sinngemäß wiedergegeben weil es sich nicht ziemt rassistische Witze zu kolportieren. Zu dem Rassismus des Herrn Elsässer muß jedoch trotzdem Stellung genommen werden. Wie kommt in ein angeblich linkes Blatt, die Formulierung-“der neueste Albanerwitz geht so“ ? Normalerweise tritt jeder Linke in Deutschland dem neonazistischen Witzeerzähler der einen neuen „Ausländer“ oder „Judenwitz“ erzählt sofort und entschieden entgegen. Warum reißt keiner in der Redaktion der „Jungen Welt“ dem nationalistischem Possenreißer Elsässer die Tastatur aus der Hand? Wenn Elsässer das Fehlen von Strom und Heizung mit dem Fehlen „der Serben“ in Verbindung bringt, statt mit UNMIK-Kolonialismus und kapitalistischer Privatisierung, dann ist das offener Rassismus. Elsässer macht die soziale Not in Kosova am Albaner als Menschen fest. Angeblich würde er sofort zum Gewehr greifen wenn ihm jemand Strom und Heizung bringt. Der Bringer ist selbstverständlich ein Serbe, der albanische Mensch wird durch den Pseudolinken Elsässer objektiv zum Problemfall erklärt.

Der „Antikapitalismus“, den Elsässer in dem Artikel nebenbei zu verkaufen versucht, erweist sich als bloße Maskerade. Lobend schildert Elsässer die Tätigkeit des deutschen Privatisierungskommisars Joachim Rücker. Er erwähnt positiv den Verkauf des Industriegiganten Ferronikel an die Firma „Alferon“. Die Firma „Alferon“ bot für Ferronikel um 16 Millionen Euro weniger als der andere Mitbieter „Adi Nikel“. Das dass materielle Nachteile für die Arbeiter mit sich bringt vergißt Elsässer vollständig. Adi-Nikel ist für Elsässer ein „ albanisch-amerikanisches UCK Unternehmen“, deshalb stellt sich Elsässer auf die Seite des deutschen Diplomaten Rücker und auf die Seite der Firma „Alferon“ Hinter dem starken Einsatz Rückers für „Alferon“, steckt nach Rückers eigenen Aussagen in der albanischen Presse, „die enge wirtschaftliche Verbindung von Alferon zu Thyssen- Krupp“. Diesen Umstand erwähnt Elsässer in dem Artikel nicht und wenn er ihn erwähnen würde, dann höchstens mit der Floskel vom „ordentlichen patriotischem Kapital das gegen das amerikanisch-albanische UCK Heuschreckenkapital“ steht. Dass albanische Arbeiter in Drenas sich grundsätzlich gegen die Privatisierung von Ferronikel aussprachen und kämpften interessiert den deutschen „Linken“ Elsässer nicht im geringsten. Klar Albaner sind für Elsässer höchstens Anlaß, um rassistische Sprüche abzulassen.



Quellen: „Junge Welt 21.12.05 http://www.Kosova-Aktuell.de  

 

Editorische Anmerkungen

Den Artikel erhielten wir am 22.12. vom Autor zur Veröffentlichung.