Betrieb &  Gewerkschaft
Solingen

Demontage des Betriebsrates bei Borbet krachend gescheitert!

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11/2020

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Am 29 und 30. Oktober fanden bei Borbet in Solingen neue Betriebsratswahlen statt. Vorangegangen waren fortwährende Konflikte zwischen dem 2018 regulär gewählten Betriebsrat und der Geschäftsleitung des Borbet-Standortes in Solingen.
In der Hauptsache geht es um die Einführung einer 5er-Vollkontischicht, die neben den ruinösen gesundheitlichen Belastungen der Belegschaft auch einen Lohnverzicht von bis zu 1200 Euro monatlich für die Arbeiter bedeutet. Das gab der mittlerweile abgelöste Geschäftsführer Herr Plett in einem Video-Statement auch unumwunden zu. Dagegen wehren sich die Beschäftigten und ihre Betriebsräte seit Jahren, bisher erfolgreich. ... 

Um nach der Auflösung in keine betriebsratslose Zeit zu geraten, leiteten die Kollegen direkte Neuwahlen ein. In vorauseilender Panik entschloss sich Borbet zur Sicherung ihrer Interessen den Haustarifvertrag bereits im April diesen Jahres zu kündigen und die Belegschaft auf unter 700 Beschäftigte zu drücken, um nicht wieder einem dreizehnköpfigen Betriebsrat, sondern dann nur noch elf Betriebsräten gegenübersitzen zu müssen. … Borbet hat einfach darauf spekuliert, das nach all den Verfahren vor Gericht und mit der skandalös erzwungenen Auflösung kaum einer noch die kämpferischen Betriebsräte wiederwählen wird. 

Mit knapp 92 Prozent Wahlbeteiligung und der praktischen Wiederwahl des alten Betriebsrates, ist die Polarisierung im Betrieb (wie übrigens auch Gesamtgesellschaftlich) nicht vom Tisch aber es ist ein glasklares Statement der Belegschaft für eine weiter kämpferische Haltung gegenüber der Ausbeutungsoffensive der Unternehmensführung und ein eindrucksvolles Zeichen dafür, das die Arbeiter ihre Interessen in die eigenen Hände nehmen und sie zum Erfolg führen können. ... 

Quelle: https://www.rf-news.de/2020/kw45/demontage-des-betriebsrates-bei-borbet-krachend-gescheitert