Stadtumbau & Stadtteilkämpfe

Stop Heimstaden!
Ein Hoffest gegen den Investor Heimstaden

von "nk"

11/2020

trend
onlinezeitung

Am 25.10.2020 informierte "nk44", dass die „Initiative Mieter:innengewerkschaft Berlin“  zu einem Hoffest in dem von Kauf durch Heimstaden berohten Haus Donaustraße 107 in Berlin-Neukölln am 30.10.2020 einlädt. Wir zitieren aus dem Artikel:

"Am 2.10.2020 hatten die Mieter*innen der Donaustraße 107 durch das Bezirksamt erfahren, dass ihr Haus verkauft wurde. Da das Gebäude im Milieuschutzgebiet liegt, prüft der Bezirk derzeit sein Vorkaufsrecht. Doch das könnte schwierig werden, denn das Haus ist Teil eines Mega-Pakets: Über 4000 Wohnungen sollen in einem Millionendeal (über 800 Mio. €) über den Ladentisch gehen.

Über die Donaustraße 107: Die Mieter*innen der Donaustraße 107 sind eine bunte Hausgemeinschaft in dreizehn Wohneinheiten und zwei Gewerben: Eine Sozialarbeiterin, mehrere Rentner*innen, ein Grafikdesigner, ein Handwerker, ein Psychotherapeut, ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn, Studierende, eine Buchhalterin, Selbständige und Angestellte, Kinder, junge Erwachsene und alte Menschen, Familien, WGs und Alleinstehende. Manche von ihnen leben erst seit Kurzem im Haus, viele seit mehreren Jahren, einige schon seit über 40 Jahren! Bei aller Verschiedenheit, in einem sind sie sich alle einig: Sie wollen ihr Zuhause nicht verlieren.

„Ich würde mir wünschen, dass das Haus an eine Wohnungsbaugenossenschaft geht. Ich denke dass sozialverträgliches Wohnen jetzt und in der Zukunft nur so gewährleistet werden kann.“, sagt Herr Knoth, einer der Mieter der Donaustraße 107.

„Die Mieten in Neukölln sind in den vergangenen Jahren enorm angestiegen. Viele Bewohner*innen, die schon seit Jahrzehnten im Haus wohnen, haben keine Chance etwas Vergleichbares im Kiez zu finden.“, sagt Mieterin Lina.

Doch angesichts des spekulativen Preises befürchten die Mieter*innen eine Umwandlung in Eigentumswohnungen oder unnötige Luxussanierungen und die damit verbundene Verdrängung alteingesessener Mieter*innen. Der Käufer, Heimstaden Bostad, gibt sich in der eigenen Pressearbeit zwar progressiv. Doch bisher warten die Mieter*innen aller vom Kauf betroffenen Häuser vergeblich auf eine juristisch belastbare Distanzierung Heimstadens von derartigen Geschäftspraktiken, etwa durch eine Abwendungsvereinbarung. Zuletzt hatte Heimstaden in einer Pressemitteilung angekündigt, die Miete aufgrund der Coronakrise bis Jahresende (sic!) nicht erhöhen zu wollen. Das klingt wie eine Drohung: Sind etwa nach Ablauf der zweimonatigen Schonfrist Mieterhöhungen und Kündigungen geplant?

Um das zu verhindern, fordern sie einen wirksamen Milieuschutz durch die Ausübung des Vorkaufsrechts an gemeinwohl-orientierte Dritte, sowie Solidarität mit allen bedrohten Häusern und Kiezen! „Wir lassen uns hier nicht einfach weggentrifizieren!“, sagt Lina.

Die Häuser denen, die drin wohnen! Keine Rendite mit der Miete!"

Weitere Infos zu Heimstaden und der „Initiative Mieter:innengewerkschaft Berlin“ gibt es hier:
https://mg-berlin.org/