Der
Chef des Betriebsrates des VW Konzernes Bernd
Osterloh hat zugegeben das er im letzten Jahr 750
Tausend Euro „Gehalt" vom VW Konzern bekommen hat.
Aufgrund einer
Anzeige gegen VW Manager wegen Veruntreuung des
Geldes für die überhöhten Bezüge von Osterloh ist
nun nach mehreren Monaten eine „Durchsuchung" von
Büros einiger Manager von VW erfolgt. Zuvor hatte
der Konzern genug Zeit gehabt um ein „Gutachten"
erstellen zu lassen, wonach diese Bezüge angeblich
rechtens gewesen sind.
Bernd Osterloh ist
jedoch Industriekaufmann und als solcher für
Betriebsratsarbeit lediglich auf Zeit freigestellt.
Nach Wikipedia Informationen über seinen
beruflichen Werdegang hat er keine Weiterbildung
zum Betriebswirt oder ähnliches gemacht und hätte
somit ein normales Einkommen als Industriekaufmann
zu beanspruchen. Also wohl etwa 75 Tausend Euro im
Weltkonzern VW, nur ein Zehntel was er letztlich
nach eigenen Angaben bekommen hat.
Der Betriebsrat
selbst hat sämtliche Eingruppierungen in
Lohngruppen und Bezüge der Mitarbeiter auf
Rechtmäßigkeit zu prüfen und zu genehmigen, also
auch die seiner Mitglieder. Gegen den Betriebsrat
wird jedoch nicht wegen offensichtlicher
Pflichtverletzungen und Gesetzesverstösse
ermittelt.
Also hat Herr Osterloh
bei VW mindestens das Zehnfache Gehalt bekommen was
ihm zugestanden hätte, nach dem was er selbst
angibt. So Großzügig war Herr Osterloh allerdings
nicht bei den normalen Mitarbeitern denn er hat
beruflich eng mit VW Manager Peter Hartz
zusammengearbeitet. Selbst die IG Metall hatte das
von Osterloh und Hartz ausgehandelte „VW Modell"
als Tarifdumping" verurteilt. Hartz wurde bereits
zu sehr milden 2 Jahre Gefängnisstrafe mit
Bewährung verurteilt weil er den Betriebsräten
„Lustreisen" zu Prostituierten in Brasilien und
andere „Vergünstigungen" gewährt hatte. Die
„Verantwortung" für solch bodenlose Korruption,
menschliche Abgründe, Verkommenheit und
Kriminalität übernahm der damalige
Betriebsratsvorsitzende Volkert der wie Hartz zu
einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren und 9 Monaten
verurteilt wurde. Eben dieser Peter Hartz wurde für
solche „Verdienste" von der Schröder / Fischer
Regierung als „Experte" und Vorbereiter der Hartz
Gesetze beauftragt.
Obwohl ganz sicher auch
der Stellvertreter von Volkert über diese
Machenschaften sehr gut Bescheid gewusst hat,
durfte Osterloh Nachfolger des verurteilten
Betriebsratsvorsitzenden Volkert werden.
Es gibt natürlich aber
auch den Abgasskandal und zahlreiche weitere
kriminelle Machenschaften bei VW bis hin zur
Zusammenarbeit mit Diktaturen und Despoten in
Lateinamerika, die Gewerkschafter und
Arbeitnehmervertreter blutig verfolgt haben.
Dem Leser dürfte jedoch
klar sein das dieses ganze kapitalistische System
nicht ohne solche kriminelle Bürokratie auskommen
kann und das diese im Kapitalismus nicht
abgeschafft werden wird, auch wenn es bei VW
besonders kraß ist. Daher möchte der Autor den
Blick auf mögliche Ursachen und auf Gegenstrategien
lenken und auch auf kapitale Fehler die bisweilen
leider gemacht werden.
VW ist
eigentlich ein Staatsbetrieb denn es gibt das
sogenannte „VW Gesetz" das dem Land Niedersachsen
eine Art Vetorecht trotz Minderheitenanteil
zusichert. Das war der Grund das sich Porsche im
Übernahmekampf gegen VW die Zähne ausgebissen hat
und am Ende selbst von VW übernommen wurde.
Staatsbetrieb bedeutet das der Staat eben eine
direkte Kontrollfunktion bei VW hat. Daher sind
sämtliche Skandale von VW eigentlich und vor allem
auch Skandale der Politiker und Parteien, die diese
Skandale und Entwicklungen zugelassen haben. Dies
ist von bürgerlichen Politikern kaum anders zu
erwarten aber auch Vertreter von Die Linke haben
das „VW Modell" schon als gut funktionierend und
Beispiel für „Wirtschaftsdemokratie gelobt. Auch
Sahra Wagenknecht hatte im letzten Jahr vor VW
Managern über angebliche Gemeinsamkeiten von
„Goethe und Marx" referiert, wobei die 400 Euro
Eintritt für die Manager bei dem Gehalt üblich
gewesen sind.
Aber auch die
Gewerkschaften haben wegen dem VW Gesetz erweiterte
Mitspracherechte, zum Beispiel im Aufsichtsrat. Das
schlägt sich jedoch vor allem beim überhöhten
Gehalt der „Arbeitnehmervertreter" wie Osterloh
nieder, wie man sieht.
Die Frage warum solche
Leute wie Osterloh und Volkert an die Spitze des VW
Betriebsrates gewählt werden lässt sich leicht
aufklären. VW hat in seinem Stammsitz in Wolfsburg
viele Tausende Manager, Abteilungsleiter,
Spezialisten und sonstige Großverdiener. Diese sind
zwar bei weitem nicht die Mehrheit, bilden aber
einen entscheidenden Block bei Betriebsratswahlen.
Tausende die also über 10 Tausend Euro im Monat
verdienen und derzeit in der Regel wollen das alles
so bleibt. Dieser Block ist dann entscheidend für
die Zusammensetzung des Betriebsrates. Die Anderen
Stimmen sind oft auf sonstige Bewerber sowie auf
Abteilungen, Nationalitäten, Sympathien usw.
aufgeteilt.
Dies wird jedoch nicht
immer so bleiben. Wenn der Kapitalismus in schwere
Krise gerät dann können Belegschaften international
agierender Konzerne wie VW als schwerste Bataillone
der Arbeiterklasse eine sehr wichtige Rolle beim
Aufbau einer internationalen und
antikapitalistischen Wirtschaftsordnung und einer
neuen Gesellschaft spielen. Korrupte und hoch
privilegierte Bürokratie hat in solch einer
Gesellschaft allerdings keinen Platz.
Antikapitalistische Forderungen müssen deshalb auch
in Konzerne wie VW hinein getragen werden. Der
Kampf für soziale Gleichheit, Demokratie und gegen
den Kapitalismus gehört in die Betriebe.
Quelle: Zusendung am 15.11. 2017
durch den Autor.
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