Betrieb & Gewerkschaft
Von Kollegen für Kollegen...
Berliner Betriebsflugblätter

Diesmal: DB: "Zugfunke" vom 07.11.2012

von der Gruppe Sozialistische Arbeiterstimme

11-2012

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Reine Propaganda
Grube verspricht in der Märkischen Allgemeinen: „jedem Eisenbahner eine lebenslange Arbeitsplatzgarantie“ und
wir „müssen die Löhne stärker an den tatsächlichen Lebenshaltungskosten orientieren.“ Naja, versprochen wurde
schon viel, zu oft und zu viel. Wenn es dann darauf ankommt, gibt es in der Zentrale einen Blackout und alle Erinnerungen sind gelöscht. Geld ist da, sonst würde Grube ja den Mund nicht so voll nehmen. Damit dies nicht nur billige Propaganda und eine Beruhigungspille zur Mitarbeiterbefragung bleibt, merken wir uns seine großen Worte. Und wie war das noch mit dem Jobticket und der Absicherung bei Fahruntauglichkeit??? Auch alles versprochen. Die Frage für uns ist: wie kriegen wir das auch durchgesetzt? Da ist Streik das erste Mittel der Wahl.

Gewinne und Verluste
Die Konzerne der deutschen Autoindustrie haben 2011 die höchsten Gewinne ihrer Geschichte eingefahren. Doch in
ganz Europa brauen sich Krisenwolken zusammen. Die EU spannt schon mal den Rettungsschirm auf und stellt einen
80-Milliarden-Euro-Fond bereit! Gleichzeitig drohen die Autokonzerne Einsparungen bei den Beschäftigten an. Kurzarbeit, Entlassung der Leiharbeiter, Verdichtung der Arbeit bis hin zu Werksschließungen sind bereits jetzt europaweit angekündigt oder geplant.

Uninformiert in Uniform
Noch immer ist nichts Klares über die Versetzungen zum Fahrplanwechsel bekannt. Es ist wie immer scheinbar alles
sehr planlos. Verschiedene Zahlen werden uns um die Ohren gehauen. Es soll auch so sein, um die betroffenen
Kollegen zu verunsichern. Es gibt auch keine Informationen über die uns zustehenden Einmalzahlungen (Mobilitätsprämie usw.). Wir sollten uns zusammensetzen und klären, was passiert hier eigentlich? Welche Rechte haben wir? Was wollen wir? Zu wissen, was in den Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen steht, wäre das Minimum. Die Informationen dazu bekommen wir beim Betriebsrat und den Gewerkschaften. Also immer her damit.

Wer wird hier abgezockt?
Da die ODEG nicht alle Linien übernehmen kann, will Regio für die Hilfe fette Rechnungen zu schreiben. Im Krawattenbunker feiern sie sich. Aber ODEG wird die Rechnung an Stadler weiterreichen. Und weil Stadler auch seine Gewinne retten will, werden die Chefs dort versuchen, den Dreck an die Belegschaft weiter zureichen. Löhne werden gekürzt oder mehr Leiharbeiter angeheuert oder ausgegliedert... Mit anderen Worten: die Arbeiter dort sollen die Probleme der Unternehmen ausbaden. Kennen wir doch, oder? Wir haben also jeden Grund misstrauisch zu sein, wenn
sich die Schlipsträger freuen.

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 Editorische Hinweise

Wir erhielten die Betriebsflugblätter von den AutorInnen. Wir veröffentlichen sie zu dokumentarischen Zwecken. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehmen wir keine Gewähr.

 "Sozialistische Arbeiterstimme"