Kapitalistischer Stadtumbau & Stadtteilkämpfe

Presserklärung
Nach der großen Mietendemo  am 10. November 2012 in Hamburg

von „Recht auf Stadt“

11-2012

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In Hamburg haben heute über 4.000 Menschen gegen steigende Mieten und Leerstand von Büroraum demonstriert. Vom Hamburger Hauptbahnhof zog die Demonstration über die Mönckebergstraße vorbei am Karolinenviertel bis zur Hafenstraße, wo in den Abendstunden das 25-jährige Jubiläum der Barrikadentage gefeiert wird. Auf Transparenten forderten die DemonstrantInnen unter anderem „Keine Rendite mit der Miete“, „Wohnraum vergesellschaften“ oder einfach „Mietenwahnsinn stoppen“.

Das Bündnis „Mietenwahnsinn stoppen“ zieht ein äußerst positives Fazit aus dem Tag. „Wir sind begeistert von der großen Resonanz. Erneut sind in Hamburg Tausende auf die Straße gegangen. Nur gemeinsam können wir den Mietenwahnsinn stoppen“, fasst Maarten Thiele für das Bündnis zusammen. Nicht nur in Hamburg, auch in Berlin und Freiburg fanden Demonstrationen gegen den Mietenwahnsinn statt. In strömenden Regen beteiligen sich in Berlin 1.200 Menschen und in Freiburg etwa 500 Menschen an den Umzügen.

Zu der Hamburger Demonstration hatten über 80 Initiativen und Verbände aufgerufen. Familien mit Kindern, Alte und Junge beteiligten sich an dem Protestzug. Am Rande kam es mehrfach zu spontanen Solidaritätsbekundungen.
AnwohnerInnen hängten Transparente an die Balkone und warfen Konfetti aus dem Fenster.

„Damit endlich Schluss ist mit dem Mietenwahnsinn, brauchen wir eine gesetzlich festgelegte Mietobergrenze bei allen Neuvermietungen, die weit unter dem aktuellen Mietendurchschnitt in Hamburg liegt“, so Thiele weiter. „Wir haben eine andere Vorstellung von Stadtentwicklung und Wohnungspolitik als Senat und Wirtschaft. Wir meinen: Wohnraum ist keine Ware“, bekräftigt Maarten Thiele.

Mit Blick auf die über eine Millionen Quadratmeter Büroleerstand erläutert Thiele: „Leerstand darf sich nicht mehr länger lohnen. Wir fordern die Entkriminalisierung von Besetzungen.“

Das Bündnis „Mietenwahnsinn stoppen“ will erreichen, dass Wohnraum dem profitorientierten Markt entzogen wird und setzt sich für die Vergesellschaftung von Wohnraum ein. Wohnraum muss allen Menschen zur Verfügung gestellt werden.

Der Widerstand gegen die Mietenentwicklung und ihre Folgen wächst lokal schon seit Jahren. Erstmals wurde heute in mehreren Großstädten zeitgleich demonstriert. Die Mieterinnen und Mieter werden auch weiterhin lokal, aber nun auch bundesweit Druck aufbauen, damit die steigenden Mieten gestoppt werden.

 

Editorische Hinweise
Wir erhielten die PM vom Bündnis "Recht auf Stadt"